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08/27/2003 14:07

Das Geld der Medien

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neu an der Universität Jena: der Medienökonom Prof. Dr. Wolfgang Seufert

    Jena (28.08.03) Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit es Verlagshäuser schaffen, ihren gesellschaftlichen Auftrag der journalistischen Information mit den Gewinnzielen eines Medienunternehmens in Einklang zu bringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Prof. Dr. Wolfgang Seufert, der seit kurzem zum Professor für "Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ernannt worden ist. "Ich akzeptiere außerökonomische Ziele", sagt der 47-jährige gebürtige Würzburger. Nach seiner Ansicht muss es Ziel der Medienhäuser sein, "die Rahmenbedingungen auch so zu setzen, dass die Kommunikatoren ihre Arbeit qualitativ ausführen können", beschreibt er sein Credo. Neben den journalistischen Akteuren will er in Jena verstärkt erforschen, welche ökonomischen Theorien auf die jeweilige Verlagslage angewendet werden können, um einerseits die größtmögliche wirtschaftliche Effizienz und andererseits die erwünschten gesellschaftlichen Ergebnisse zu erhalten.

    Das Wissen über diese Prozesse stammt aus Seuferts Doppel-Studium der Volkswirtschaftslehre sowie der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin. In seiner Dissertation hat er 1988 das Werbefinanzierungspotenzial für den privaten Rundfunk untersucht. Mit 15 Jahren Abstand erkennt er an, dass er das rasante Werbewachstum damals ebenso unterschätzt hat wie die enorm steigenden Kosten der Rundfunkbetreiber. Solchen empirischen Analysen der Medienwirtschaft hat er sich von 1983-2002 als Wissenschaftlicher Referent am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gewidmet. Doch die Politikberatung nahm immer mehr Oberhand, so dass er sich anders orientierte und den Ruf nach Jena als Chance sah, "mehr in der theoretischen Richtung zu arbeiten".

    Doch reine Theorie - neben einer Lehre, die "Realitätsorientierung erzeugen soll" - will Seufert auch an der Uni Jena nicht betreiben. Eines seiner ersten Forschungsprojekte wird die Medienwirtschaft in Thüringen analysieren. Dabei soll er untersuchen, ob das von der Politik geforderte und geförderte Konzept des Kindermedienlands Thüringen tragfähig ist. Der Hobby-Hockeyspieler ist skeptisch und vermutet, "dass Thüringen medienpolitisch 3. Liga bleiben wird" - ob die Profilbildung Richtung Kinder diese Position verbessern kann, wird Seufert in der Studie untersuchen.

    Es sind jedoch nicht nur die klassischen Medien, die den Medienökonomen, der am liebsten Zeitung zur Entspannung liest, beschäftigen. Auch das Internet mit Themenfeldern wie Tauschbörsen und E-Commerce hat es Seufert angetan. In Jena hat er mit der Intershop AG ein perfektes Beispiel vor dem Fenster, wie die Ökonomie die (Internet)Inhalte bestimmen kann. Passend auch zum Thema seiner inzwischen abgeschlossenen Habilitationsschrift, die das ökonomische Verhalten der Kommunikatoren untersucht - zwischen journalistischer Freiheit und ökonomischen Rahmenbedingungen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Wolfgang Seufert
    Bereich Medienwissenschaft der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944951
    Fax: 03641 / 944952
    E-Mail: w.seufert@uni-jena.de


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    Prof. Dr. Wolfgang Seufert ist seit kurzem als Professor für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien an der Uni Jena tätig. (Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum)
    Prof. Dr. Wolfgang Seufert ist seit kurzem als Professor für Kommunikationswissenschaft mit dem Schw ...

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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Media and communication sciences
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Prof. Dr. Wolfgang Seufert ist seit kurzem als Professor für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien an der Uni Jena tätig. (Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum)


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