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10/13/2017 09:29

Segensreicher Perspektivwechsel

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Erste Teilnehmer des Zertifizierungskurses „Unterschiede wagen – Gemeinsamkeiten profilieren“ des Zentrums für Religionspädagogische Bildungsforschung der Universiät Jena erhalten Zertifikate

    „Die Grundlagen für ein friedliches Miteinander werden in den Kindergärten gelegt“, sagt Prof. Dr. Michael Wermke von der Universität Jena. Wo sonst, wenn nicht bei den Jüngsten, sollte das Zusammenspiel von eigenen Rechten und Pflichten eingeübt werden, fragt der Religionspädagoge.

    Das Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB) der Universität Jena bietet seit 2016 Zertifizierungskurse für pädagogische Fachkräfte an, um sie als Berater für kultur- und religionssensible Bildung zu qualifizieren. Zunächst in Kooperation mit der Stadt Jena als Pilotprojekt gestartet, wird das thüringenweite Fortbildungsangebot unter dem Titel „Unterschiede wagen – Gemeinsamkeiten profilieren“ vom Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz für die nächsten drei Jahre gefördert. Die ersten Absolventinnen und Absolventen erhalten nun zur Feierlichen Semestereröffnung der Theologischen Fakultät am Dienstag (17. Oktober) ihre Zeugnisse.

    „Die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auch den anderen Erzieherinnen und Erziehern zugutekommen“, sagt Dr. Thomas Heller, der Geschäftsführer des ZRB. Grundlegendes Ziel sei es, das Gelernte in die Kindergarten-Praxis zu überführen. Doch nicht nur die anderen Pädagogen profitieren vom Wissen, die geschulten Erzieherinnen werden zudem die Fragen der Eltern beantworten können.

    Projektarbeiten mit Vorbildcharakter

    Während des Kurses wurden Projektarbeiten angefertigt, die Vorbildcharakter haben. Thomas Heller sagt, dass es beispielsweise in einem Jenaer Kindergarten ein „Kultur-Karussell“ gebe – eine Reihe, bei der Menschen aus anderen Kulturkreisen den Kindern von ihrem Alltag erzählen. Besonders lehrreich sei zudem die Chance, einmal in den Kursen die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Etwa in Bezug auf Weihnachten. Das Weihnachtsfest werde heute eher als Bestandteil unserer Kultur wahrgenommen, weniger als christliches Fest, sagt Prof. Wermke. Wie anders hingegen müsse eine vorweihnachtlich geschmückte Kindertagesstätte auf eine Muslimin wirken: all die Nikoläuse, das Tannengrün und der Christstollen als Symbol für das Jesuskind. „Mit dem Wechsel der Perspektive bietet sich die Chance, bipolares Denken aufzulösen – weg vom Gegensatz des ‚wir und die anderen‘“, sagt Michael Wermke.

    Die ersten Absolventinnen und Absolventen erhalten am 17. Oktober ihre Zertifikate. Zur Feierlichen Semestereröffnung spricht Prof. Dr. Andrea Marlen Esser von der Uni Jena zum Thema „Übrigens sterben immer die Anderen – Der Tod als Problem der Praktischen Philosophie“. Ab 19.30 Uhr predigt Prof. Dr. Bertram Schmitz zum Semestereröffnungs-Gottesdienst in der Stadt- und Universitätskirche „St. Michael“.

    Unterdessen haben sich für den nächsten Kurs „Unterschiede wagen – Gemeinsamkeiten profilieren“ in Jena bereits 20 Erzieherinnen und Erzieher angemeldet. Einen nächsten Kurs wird das ZRB in Gera anbieten.

    Kontakt:
    Dr. Thomas Heller
    Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941171
    E-Mail: zrb[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.zrb.uni-jena.de
    http://www.theologie.uni-jena.de


    Images

    Die Religionspädagogen Prof. Dr. Michael Wermke (l.) und Dr. Thomas Heller von der Uni Jena.
    Die Religionspädagogen Prof. Dr. Michael Wermke (l.) und Dr. Thomas Heller von der Uni Jena.
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Students
    Religion, Teaching / education
    regional
    Advanced scientific education, Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Die Religionspädagogen Prof. Dr. Michael Wermke (l.) und Dr. Thomas Heller von der Uni Jena.


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