Berlin – Laut der aktuellen Gesundheitsberichterstattung des Bundes haben hierzulande rund 1,76 Millionen Erwachsene mindestens einmal in ihrem Leben einen Schlaganfall erlitten . In der Akutversorgung nimmt die Bundesrepublik europaweit eine Vorreiterrolle ein – Strukturen für eine gute Nachsorge bestehen bisher jedoch kaum. Anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober diskutieren Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) deshalb auf einer Pressekonferenz, wie eine hochwertige Nachsorge gestaltet werden sollte. Zudem informieren sie über den Schlaganfall bei jungen Menschen und über wirksame Therapiemöglichkeiten. Die Pressekonferenz findet am 25.10.17 in Berlin statt.
„Trotz effektiver Therapieoptionen bleiben nach einem Schlaganfall häufig chronische Probleme wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen zurück“, sagt Professor Dr. med. Armin Grau, 3. Vorsitzender der DSG. „Um Komplikationen und neue Schlaganfälle zu verhindern, ist eine effektive Nachsorge von großer Relevanz. Anlässlich des diesjährigen Weltschlaganfalltags informieren wir deshalb beispielsweise gezielt darüber.“
Schlaganfall überstanden – und dann? – DSG empfiehlt: Interdisziplinäres Nachsorgenetzwerk
Etwa zwei Drittel aller Betroffenen behalten nach einem Schlaganfall Beeinträchtigungen. „Im ersten Jahr nach einem Schlaganfall entwickeln rund 30 Prozent der Patienten Ängste oder Depressionen, und zehn Prozent zeigen einen relevanten kognitiven Abbau. Etwa die Hälfte der Betroffenen stürzt“, so Grau. Weitere häufige Komplikationen seien epileptische Anfälle, Muskelverkrampfungen in gelähmten Gliedern, Schmerzen und Inkontinenz. Zudem könnten durch die Pflegebedürftigkeit auch Konflikte mit pflegenden Angehörigen auftreten. Da all dies durch eine erfolgreiche Nachsorge viel besser vermeidbar oder behandelbar wäre, kommt ihr eine immense Bedeutung zu. Dafür bestehen in Deutschland bisher jedoch kaum Strukturen. Die DSG sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf: Sie plädiert für ein umfassendes Modell mit einem interdisziplinären Nachsorgenetzwerk. „Hausärzte, Kliniken und eine spezielle Schlaganfall-Pflegekraft – eine sogenannte Stroke Nurse – sollten intensiv zusammenarbeiten“, empfiehlt der Experte. „Der Stroke Nurse fallen dabei wichtige koordinierende Aufgaben zu: Sie beugt möglichen Komplikationen vor, indem sie Zielabweichungen – etwa beim Blutdruck – systematisch erfasst und für eine geeignete Behandlung in Zusammenarbeit mit den Ärzten sorgt.“
Neue Wege in der Therapie – Versorgungsaspekte und Qualitätssicherung bei der Thrombektomie
Im Gegensatz zur Nachsorge ist Deutschland in der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten schon jetzt sehr gut aufgestellt: So wird die mechanische Thrombektomie (MTE) fast flächendeckend gewährleistet. „Die Thrombektomie kann schwere Behinderungen nach einem Schlaganfall verhindern, da verstopfte Hirnarterien mittels eines Mikrokatheters von einem großen Blutgerinnsel befreit werden“, erläutert Professor Dr. med. Darius Nabavi, Vorsitzender der Stroke Unit Kommission der DSG und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin. „Die Thrombektomie gilt seit drei Jahren als fest etablierte Therapie“, so Professor Dr. med. Martin Dichgans, 1. Vorsitzender der DSG und Direktor des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Klinikum der Universität München.
Juveniler Schlaganfall: Wenn die Jüngeren der Hirninfarkt trifft
Auch junge Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, haben nach der Erkrankung häufig mit gravierenden Folgen zu kämpfen: „Trotz guter Therapiemöglichkeiten bleibt etwa ein Drittel von ihnen dauerhaft arbeitsunfähig“, sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. Nur durch eine sch
nelle und fachkundige Behandlung könnten Langzeitfolgen vermieden werden. Wie die Behandlung gestaltet werden kann und wann welche Therapie sinnvoll ist, darüber informieren Experten der DSG auf der Pressekonferenz anlässlich des Weltschlaganfalltags.
1 Quelle: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/GesInDtld_inhalt.html
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Evangelisches Klinikum Bethel
Klinik für Neurologie
Haus Gilead I | Bethel
Burgsteig 13
33617 Bielefeld
Telefon: 0521 77278301
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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
zum Weltschlaganfalltag
Weltschlaganfalltag: Schlaganfall bei jungen Menschen, Akutbehandlung, Neues zu Thrombektomie und Nachsorge
Vorläufiges Programm:
„Wenn die Jüngeren ein Schlaganfall trifft…“ – Risiken und Ursachen des juvenilen Schlaganfalls
Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz,
Pressesprecher der DSG und Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld-Bethel
Akut-Behandlung des Schlaganfalles: Wissenswertes zu gefäßrekanalisierenden Therapien
Prof. Dr. med. Martin Dichgans
1. Vorsitzender der DSG und Direktor am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Klinikum der Universität München
Neue Wege in der Therapie – Versorgungsaspekte und Qualitätssicherung bei der Thrombektomie
Prof. Dr. med. Darius G. Nabavi
Vorsitzender der Stroke-Unit Kommission der DSG und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln
Schlaganfall überstanden – und dann? Nachsorge verbessern
Prof. Dr. med. Armin Grau
3. Vorsitzender der DSG
Moderation: Friederike Gehlenborg
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Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Friederike Gehlenborg
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
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E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
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http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/GesInDtld_inhalt.htm
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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