idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/01/2003 15:14

Duisburger Studenten helfen Bayern beim Wählen

Ulrike Bohnsack Presse- und Informationsstelle, Standort Duisburg
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (bis 31.12.2002)

    WIS - das interaktive, unparteiische Wählerinformationssystem

    Wenn am 21. September Menschen in Rosenheim oder Kulmbach, in Traunstein oder München ihr Kreuz auf dem Wahlzettel für den neuen Bayerischen Landtag machen, dann haben Studenten der Universität Duisburg-Essen ihnen vielleicht bei der Entscheidung geholfen. Und das absolut neutral. Denn konkrete Wahlempfehlungen werden selbstverständlich nicht von der Ruhr an die Donau geschickt. Das am Duisburger Standort der Uni entwickelte interaktive Wähler-Informations-System (WIS) vergleicht nüchtern die Programme von CSU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen miteinander. Im Internet können Wähler jetzt ganz unkompliziert auf Suche nach der Landespartei gehen, die ihren politischen Wünschen am nächsten kommt.

    "Wahlprogramme sind besser als ihr Ruf", findet der Duisburger Politologe Professor Dr. Rüdiger Schmitt-Beck. Der Wissenschaftler belegt dies anhand von mehreren politischen Untersuchungen. Demnach ist es nämlich nicht so, dass Programm und Regierung, politische Pläne und praktische Realität bei den Parteien so weit voneinander entfernt sind wie München und Berlin. "Wer Wahlprogramme studiert, erfährt tatsächlich eine Menge über künftige Politik", sagt Schmitt-Beck.

    Bloß: Wer hat schon Zeit und Muße, die Wahlprogramme komplett durchzulesen? Bei Bundestagswahlen sind 100 Seiten und mehr keine Ausnahme. Und auch bei Landtagswahlen geizen die Partein längst nicht mehr mit sperrigen Texten. Da kann es bisweilen dauern, die Stellen zu finden, die wirklich spannend für den Leser sind. Schließlich interessiert sich der eine mehr für die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs, der andere möchte lieber wissen, wie es mit der Bildungspolitik in seinem Land weitergehen könnte.

    Unter der Leitung von Prof. Schmitt-Beck haben 15 Studierende der Angewandten Kommunikations- und Medienwissenschaft (Kommedia) im vergangenen Sommersemester WIS, die interaktive Orientierungshilfe für Wähler, entwickelt. Dazu wurden die Wahlprogramme der bundespolitisch wichtigsten Parteien, die auch um Sitze im Bayerischen Landtag konkurrieren, durchforstet, klassifiziert und unterteilt. Der Internetnutzer kann nun unter www.waehlerinformationssystem.de schnell und einfach die Standpunkte der Parteien gegenüberstellen.

    Der Nutzer wählt ein einen Politikbereich, zum Beispiel Wirtschaftspolitik, ein Politikfeld, zum Beispiel Verbraucherschutz, und klickt dann die Parteien an, die er miteinander vergleichen will. Natürlich kann auch die Position einer einzigen Partei aufgerufen werden. Binnen Sekunden wird das Ergebnis sichtbar. Die Texte wurden unverändert aus den Wahlprogrammen übernommen.

    Ein weiterer Clou von WIS ist der "quantitative Indikator". Er zeigt an, wie hoch der Stellenwert eines Politikfeldes in der jeweiligen Partei ist. Und Puristen können sogar die kompletten Wahlprogramme einsehen.

    Die interaktive Orientierungshilfe WIS soll in Zukunft auch für weitere Wahlen aufbereitet werden.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck,
    Tel. 0203/379-2053, E-Mail schmitt-beck@uni-duisburg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).