idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/27/2017 16:59

Mannheimer Interprofessionelle Ausbildungsstation vereint Auszubildende dreier Berufsgruppen

Dr. Eva Maria Wellnitz Wissenschaftskommunikation der Medizinischen Fakultät
Universitätsmedizin Mannheim

    MIA fester Bestandteil der Ausbildung von Medizinern, Pflegekräften und Physiotherapeuten an der Universitätsmedizin Mannheim

    An der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) ist aktuell ein besonderes und in dieser Form bundesweit einmaliges Ausbildungsprojekt realisiert worden: MIA, die Mannheimer Interprofessionelle Ausbildungsstation. Die MIA ist Teil einer normalen Station der Inneren Medizin, auf der 12 Patienten mit gastroenterologischen und infektiologischen Erkrankungen versorgt werden. Das Besondere ist, dass hier Auszubildende von drei Berufsgruppen, die in die unmittelbare Patientenversorgung eingebunden sind – der Medizin, der Pflege und der Physiotherapie – gemeinsam verantwortlich zusammenarbeiten.

    Im Mittelpunkt der MIA steht die bestmögliche Versorgung der Patienten im interprofessionellen Team. Schon während der Ausbildung erlernen die verschiedenen Berufsgruppen hier zunehmend selbständiges und eigenverantwortliches sowie mit den anderen Berufsgruppen abgestimmtes Arbeiten.

    Die Auszubildenden versorgen die Patienten auf der MIA soweit möglich selbstständig. Es stehen ihnen dabei aber ständig erfahrene und speziell geschulte Supervisoren jeder Berufsgruppe zur Seite. In diesem geschützten Rahmen wird ihnen mehr und mehr Verantwortung übertragen. In der Praxis des Stationsalltags sowie in den regelmäßig stattfindenden interprofessionellen Besprechungen, Visiten, Übergaben und Reflektionen lernen die Auszubildenden die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Berufsgruppen kennen.

    „Die Idee, eine solche interprofessionelle Ausbildungsstation einzurichten, ist aus einem von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekt hervorgegangen, das das Studiendekanat und die Physiotherapieschule der UMM bereits seit Jahren erfolgreich gemeinsam durchführen“, so der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Thomas Wieland. „Dort absolvieren unsere Medizinstudierenden mit Physiotherapieschülern gemeinsame Lerneinheiten.“

    „Auf der MIA haben nun Auszubildende von insgesamt drei Berufsgruppen die einmalige Gelegenheit, interprofessionelles Zusammenarbeiten in realen Situationen zu erfahren und zu üben“, ergänzt Mira Mette, die Koordinatorin des Projekts Interprofessionelles Lernen im Studiendekanat der Medizinischen Fakultät. Das Konzept der MIA wurde in enger Zusammenarbeit mit der II. Medizinischen Klinik, der Pflegeschule, der Physiotherapieschule und der Pflegedirektion nach schwedischem Vorbild für den Standort Mannheim angepasst und umgesetzt.

    „Eine hohe Qualität der Patientenversorgung können wir auf der Station nur erzielen, wenn die Berufsgruppen gut zusammenarbeiten“, so der Direktor der II. Medizinischen Klinik, Prof. Dr. Matthias Ebert. „Auf der MIA sollen die jungen Menschen deshalb früh, noch in ihrer Ausbildung, Auszubildende der anderen Berufsgruppen mit ihren Aufgaben und Fähigkeiten ganz selbstverständlich kennen und in der geteilten Verantwortung eben auch schätzen lernen.“

    Die Ausbildung auf der Interprofessionellen Ausbildungsstation MIA ist verpflichtend in das Curriculum des MaReCuM-Modellstudiengangs integriert worden. Das heißt: Jeder Studierende der Medizinischen Fakultät Mannheim absolviert eine Zeit auf dieser Station. Ebenso verpflichtend ist die MIA für die Schüler der Pflegeschule sowie der Physiotherapieschule. Dies zeigt den Stellenwert, der diesem Thema von allen Verantwortlichen der verschiedenen Professionen an Universitätsklinikum und Fakultät beigemessen wird.

    Die MIA ist Mitte September gestartet und wurde von den Auszubildenden aller Berufsgruppen sofort ausgesprochen positiv angenommen. „Ich fand die einwöchige Ausbildung auf der neuen Ausbildungsstation unglaublich intensiv und spannend. Durch die durchgängige Vernetzung der Berufszweige Medizin, Pflege und Physiotherapie konnten wir viel von den anderen Berufsgruppen lernen“, berichtet Mark Ionascu, Medizinstudent im 5. Ausbildungsjahr. „Ich finde, das Projekt MIA ist durch und durch gelungen.“


    Images

    Gemeinsame Verantwortung im Team für die Versorgung der Patienten:  Physiotherapieschülerin Svenja Holderbach (li.), Pflegeschülerin Joanna Grys (re.) und Medizinstudent Andre Louis.
    Gemeinsame Verantwortung im Team für die Versorgung der Patienten: Physiotherapieschülerin Svenja H ...
    UMM
    None


    Attachment
    attachment icon Pressemitteilung

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Studies and teaching, Transfer of Science or Research
    German


     

    Gemeinsame Verantwortung im Team für die Versorgung der Patienten: Physiotherapieschülerin Svenja Holderbach (li.), Pflegeschülerin Joanna Grys (re.) und Medizinstudent Andre Louis.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).