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10/30/2017 15:51

LSBT*Q-Jugendliche geben Einblicke in ihre Lebenssituation: Fachtagung stellt Biographie-Studie vor

Nicola Veith Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    Welche Erfahrungen machen lesbische, schwule, bi-, transsexuelle und queere (LSBT*Q) Jugendliche aus Hessen in ihrem Alltag? Mit welchen Problemen sehen sie sich konfrontiert? Wie nehmen Eltern und Freunde das Coming-Out auf? Die Ergebnisse der Biographie-Studie „Wie leben lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche in Hessen? Gesellschaftliche Teilhabe und Unterstützung von queeren Jugendlichen“ werden auf der Fachtagung „LSBT*Q-Jugendliche – in Hessen und anderswo“ am 08. Dezember 2017 vorgestellt und diskutiert.

    Die Studie wurde von Prof. Dr. Stefan Timmermanns, Professor für Sexualpädagogik und Diversität in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Auftrag des Hessischen Jugendrings (HJR) durchgeführt. Sie ist Teil der Umsetzung des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt und wurde aus Landesmitteln finanziert. Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Sozialarbeiter/-innen, pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen erfolgen über die Homepage des HJR: http://bit.ly/LSBT_Q-Jugendliche-Hessen.

    „Es bestehen noch viele Entwicklungsbedarfe in der Arbeit mit LSBT*Q-Jugendlichen. So ist der Bedarf nach gesellschaftlicher Teilhabe und Unterstützung beim Coming-Out immer noch sehr groß. Das bietet zum einen die Grundlage für eine politische Fachdebatte, zum anderen auch die Gelegenheit zur Weiterentwicklung von Unterstützungs- und Informationsangeboten“, so Timmermanns. In der Studie wurden 14 Jugendliche mit LSBT*Q-Hintergrund im Alter von 16 bis 27 Jahren zu ihren persönlichen Erfahrungen befragt. Der Fokus der Befragung lag vor allem auf den individuellen Herausforderungen, den unterstützenden Personen und Angeboten, die die Jugendlichen genutzt haben. „Bereits die Zwischenergebnisse der Studie haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche Unterstützung bei der sexuellen Identitätsfindung benötigen. Sie brauchen Rückhalt aus der Familie und dem Freundeskreis, nur so können sie offen zu sich selbst und ihrer Identität stehen“, erklärt Timmermanns. Erste Studienergebnisse zeigten außerdem, dass viele Jugendliche ihr Coming-Out lange vorher planen und befürchten, dass ihr Umfeld ablehnend reagiert. Erst durch eine positive Reaktion haben sich die Befragten ermutigt und akzeptiert gefühlt, was zu einem größeren Selbstwertgefühl geführt habe. Dies ist besonders wichtig, da die Suizidrate bei LSBT*Q vier bis sechs Mal höher ist als bei heterosexuellen Menschen. Eine Publikation der Gesamtergebnisse wird Anfang Dezember erscheinen und auf der Fachtagung das erste Mal der Öffentlichkeit vorgelegt.

    Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt wurde im Frühsommer 2017 vom Land Hessen verabschiedet. Dieser soll Akzeptanz und Respekt gegenüber der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren (LSBT*IQ) Gemeinschaften fördern. Weitere Informationen zum Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt unter http://www.gleichgeschlechtliche-lebensweisen.hessen.de/go/id/gs.

    Termin Fachtagung "LSBT*Q-Jugendliche in Hessen und anderswo"
    08. Dezember 2017, 10:30-16:15 Uhr
    Veranstaltungsort: Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt, Gebäude 4, Raum 111/112

    Programm (vorläufig):

    10:30 Uhr
    Begrüßung und Eröffnung

    10:45 Uhr
    Erkenntnisse
    „Wie leben lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche in Hessen?“ – Erkenntnisse aus der vertieften Auswertung der Interviews
    Prof. Dr. Stefan Timmermanns, Frankfurt UAS

    Coming-out – und dann?
    Weitere Erkenntnisse aus der Studie des DJI
    Dr. Claudia Krell, Deutsches Jugendinstitut (DJI), München

    12:45 Uhr
    Statement
    Kai Klose, Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Hessen für Antidiskriminierung und
    Integration

    13:45 Uhr
    Projekte in Baden-Württemberg
    Andrej ist anders und Selma liebt Sandra – die besondere Situation von LSBTTIQ-Jugendlichen mit Migrationshintergrund
    Das LSBTTIQ-Beratungsnetzwerk Baden-Württemberg – Erfahrungen aus der Praxis
    Dr. Jochen Kramer, Diplompsychologe, Vorstand im Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP)

    14:30 Uhr
    Konsequenzen
    Unterstützungs- und Teilhabemöglichkeiten für LSBT*Q-Jugendliche in Hessen – Ergebnisse und Bewertung einer quantitativen Erhebung
    Peter Martin Thomas, Sinus:akademie Heidelberg

    15:15 Uhr
    Hessen – was jetzt?
    Diskussion in Kleingruppen mit den anwesenden Jugendlichen, Expertinnen und Experten und
    politischen Vertreterinnen und Vertretern
    16:15 Uhr
    Resümee und Ausblick

    16:30 Uhr
    Ende der Veranstaltung

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Stefan Timmermanns, Telefon: +49 69 1533-2851, E-Mail: timmermanns.stefan@fb4.fra-uas.de

    Weitere Informationen zum Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS unter http://www.frankfurt-university.de/fb4.


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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Teachers and pupils
    Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific conferences
    German


     

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