Exzellenz-Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ (JSMC) besteht seit zehn Jahren
Im Herbst 2007 versetzte eine Nachricht die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) in Feierlaune: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) teilte den Initiatoren der „Jena School for Microbial Communication“ (JSMC) mit, dass das Konzept für die beantragte Graduiertenschule im Exzellenz-Wettbewerb überzeugt hatte und die JSMC ab November gefördert werde. Zu diesem Zeitpunkt ahnten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht, welche anhaltende Erfolgsgeschichte die JSMC als bisher einziges Thüringer Projekt im Rahmen der Exzellenzinitiative noch schreiben würde. Inzwischen können die Mikrobiologen und ihre Partner auf eine zehnjährige Geschichte verweisen, die – wenn die DFG und ihre Partner erneut positiv gutachten – noch längst nicht beendet sein wird.
Das Hauptziel der Jenaer Exzellenz-Graduiertenschule ist es, die Sprache von Mikroorganismen untereinander sowie mit höheren Organismen und der Umwelt zu entschlüsseln. Das bildet die Voraussetzung für ein besseres Verständnis vieler Krankheiten oder der Ursache von Schäden in der Umwelt. Viele der aus Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für die Entwicklung innovativer Technologien und Wirkstoffe. Für dieses Vorhaben forschen die jungen Nachwuchskräfte seit nunmehr zehn Jahren zusammen aus verschiedenen Disziplinen der Natur- und Lebenswissenschaften, wie der Biologie, Chemie, Medizin, Pharmazie, Biotechnologie, Geologie, Mathematik, Physik und Informatik. Die JSMC stellte somit die Weichen für eine disziplinübergreifende erfolgreiche Zusammenarbeit und stärkt auf diese Weise die universitären Profillinien „Life“ und „Light“.
Prof. Dr. Axel Brakhage, Koordinator der JSMC sowie Professor für Mikrobiologie und Molekularbiologie zieht eine positive Bilanz: „Durch den Erfolg der JSMC und die starke Vernetzung hier am Standort konnten wir als gut eingespieltes Team weitere große Verbundprojekte und Forschungsvorhaben einwerben und die Wissenschaft hier in Jena nachhaltig stärken. Unter anderem drei DFG-geförderte Sonderforschungsbereiche – FungiNet, ChemBioSys, AquaDiva – und mehrere vom Bund unterstützte Projekte, wie zum Beispiel InfectControl 2020 oder der Forschungscampus InfectoGnostics, erweitern nun die Wissenschaftslandschaft.“
Was die JSMC so besonders macht
Ein Umfeld, in dem sich junge Forscher ernst genommen fühlen und Raum haben, sich untereinander und mit etablierten Experten auszutauschen, bietet beste Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Karriere: Aus diesem Grund bietet die JSMC neben dem täglichen Forschungsprogramm außerdem viele gemeinschaftsbildende Aktivitäten an, wie gemeinsame Ausflüge, Film- und Grillabende sowie sogenannte integrative Veranstaltungen. Darüber hinaus ist den Organisatoren der JSMC auch die Mitbestimmung der Promovierenden wichtig: Beispielweise beziehen sie die Doktorandensprecher in alle wichtigen Entscheidungen ein.
Fachlich diskutieren die Nachwuchskräfte ihre Themen mit Forschenden aus aller Welt beim „Microbial Communication Colloquium“, das jedes Semester im Zweiwochenrhythmus stattfindet. Die Seminarreihe „Alternative Careers in Science“ ergänzt das ausgewogene Angebot der Doktorandenschmiede. Hier berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihren Werdegang in der Industrie.
Um den wissenschaftlichen Austausch geht es auch bei den Symposien, die die Gründungsinstitutionen (Friedrich-Schiller-Universität, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – und Max-Planck-Institut für chemische Ökologie) jährlich ausrichten. Auch die Doktorandinnen und Doktoranden selbst organisieren seit 2010 eine internationale Konferenz für den wissenschaftlichen Nachwuchs zur Mikrobiellen Kommunikation: Die MiCom ist mittlerweile ein festes Highlight im wissenschaftlichen Leben der Stadt und mit 180 teils internationalen Teilnehmern erreichte die Tagung in diesem Jahr ihren Höhepunkt.
Mit all diesem Engagement ist die JSMC Vorreiter in der exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchsförderung vom Master bis zum Postdoc und wird dabei auch intensiv von der Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Universität unterstützt.
Beeindruckende Erfolgsgeschichte
Nachdem die DFG den Erfolg der Graduiertenschule im Jahr 2012 durch eine erneute positive Evaluierung bestätigt hat, folgte eine zweite Förderperiode und der Umzug der Geschäftsstelle in ein hierfür saniertes größeres Gebäude der Universität: Seit 2014 hat Thüringens erstes Exzellenzprojekt seinen Sitz in der Neugasse 23.
Seit der Gründung verteidigten über 130 Doktoranden und Doktorandinnen ihre Dissertationen. Derzeit zählt die JSMC, die bisher insgesamt über 14 Millionen Euro Projektmittel verfügen konnte, 135 aktive Promovierende, von denen jeder dritte Nachwuchsforschende aus dem Ausland kommt. Zusätzlich gehören 70 gestandene Forschende zur Exzellenz-Graduiertenschule, darunter zahlreiche Nachwuchsgruppenleiter. Sie vergeben die Forschungsthemen, begleiten das aufwendige Bewerbungs- und Auswahlverfahren und betreuen schließlich die Doktoranden in der experimentellen Arbeit.
In den kommenden Jahren gilt es, die JSMC als etablierte und sehr erfolgreiche Doktorandenschule zu verstetigen und die positive Entwicklung des Forschungsstandorts Jena in den Bereichen Mikrobiologie, Infektionsbiologie, Chemische Biologie, Bioinformatik, Geowissenschaften, Optik und Photonik weiter auszubauen. Unter Einbeziehung weiterer vielversprechender Disziplinen, wie der Computer- und Materialwissenschaften, beantragt die Friedrich-Schiller-Universität gemeinsam mit außeruniversitären Einrichtungen aus Jena einen Exzellenzcluster beim aktuellen Exzellenz-Wettbewerb. Dieser Cluster baut unter anderem auf der erfolgreichen Forschung der JSMC auf.
Jubiläum: Die Exzellenz-Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ (JSMC) der Unive ...
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
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Jubiläum: Die Exzellenz-Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ (JSMC) der Unive ...
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
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