Dass die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre zwar ein Grundrecht ist, aber dennoch nicht selbstverständlich, darauf machte Professor André Bleicher, Rektor der Hochschule Biberach (HBC), die Gäste der Preisverleihung im Wintersemester 2017/2018 aufmerksam. Wissenschaftsfreiheit entstehe aus der Verantwortung, die man als Wissenschaftler zu übernehmen bereit sei; Hochschulen seien der Kampfplatz, an dem dieses Recht täglich erstritten werden müsste, so der Hochschulleiter.
Besonders deutlich würde die Situation angesichts von Regierungsmächten außerhalb Deutschlands, so Bleicher. Ein Jahr nach Amtsantritts des US-Präsidenten würden Maulkorberlasse und Drohungen gegen liberale Universitäten ausgesprochen; in der Türkei gehe mit dem Zusammenbruch des Rechtsstaates die Kriminalisierung aller kritischen Intelligenz einher und in Ungarn würde versucht, eine Privatuniversität mitten in der Europäischen Union in die Schließung zu treiben. Es verbiete sich zu schweigen – so zitierte Professor Bleicher Bundespräsident Walter Steinmeier – „wenn der Zivilgesellschaft, selbst der Wissenschaft (...) die Luft zum Atmen genommen wird“.
Auch in Deutschland verbreite sich Expertenmisstrauen und der Austausch von Argumenten als Verständigungsbasis offener Gesellschaften würde aufgekündigt.
Mit der Preisverleihung erhebe die HBC die Stimme gegen solche tektonischen Verschiebungen der politischen Kommunikation und für die Freiheit von Forschung und Lehre, so der Rektor der Hochschule Biberach. Gewürdigt würden Arbeiten, die sich durch exzellente oder sehr gute Anwendung wissenschaftlicher Methoden auszeichnen.
All diese Arbeiten seien dadurch gekennzeichnet, dass sie einer wissenschaftlichen Vorgehensweise entsprechen und wissenschaftliche Ergebnisse hervorbringen. Das Element des Fortschrittes, also der verbesserten Erklärung bestimmter Zusammenhänge, sei dafür ein wesentliches Merkmal. Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit – in diesem Fall einer Bachelor- oder Master-Thesis – müsse es laut Professor Bleicher sein, der Wahrheit so nahe zu kommen als irgend möglich. Nicht nur den Preisträgern dankte der Biberacher Rektor für ihre Arbeit, sondern auch den Preisgebern, die durch ihre Auszeichnungen ein Bekenntnis zur Wissenschaftsfreiheit abgelegt hätten.
Dieser Skizze der Wissenschaftlichkeit fügt die HBC mit dem Ideal der Civic University, zu dem sie sich in einem Strategieprozess verschrieben hat, die Verpflichtung hinzu, Themen zu behandeln, denen eine zivilgesellschaftliche Relevanz zukommt. Unter den preisgekrönten Arbeiten, so Bleicher, fänden sich einige, die diesem Anspruch genügen. Damit würden sich die Preisträger der Hochschule Biberach nicht nur als Vertreter der Wissenschaftlichkeit würdig zeigen, sondern auch als Träger der Civic University.
Rund 50 Absolventinnen und Absolventen erhielten im Rahmen der Akademischen Feier Preise in 15 Kategorien für ihre Bachelor-und Master-Arbeiten. Vergeben werden die Preise von Unternehmen und Verbänden sowie der Gesellschaft der Freunde und Absolventen der Hochschule Biberach.
http://www.hochschule-biberach.de
Prof. Dr. André Bleicher, Rektor der Hochschule Biberach
Source: Foto: HBC/Stefan Sättele
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German
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