Mit dem Titel „Komplizen des Erkennungsdienstes“ hat Professor Dr. Andreas Bernard von der Leuphana Universität Lüneburg einen großen Erfolg gelandet. Sein Buch hat den 1. Platz der Sachbuch-Bestenliste Dezember von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk Kultur erobert. „Jeden Monat stimmen 30 Juroren ab über Lektüre, die den Horizont erweitert“, beschreibt ZEIT online das Vorgehen. Für diesen Monat haben sie Bernards Buch über das Selbst in der digitalen Kultur als Spitzenreiter ausgewählt.
In seiner Studie arbeitet Bernard heraus, dass die ursprünglich zur Kontrolle von Straftätern entwickelte Profilerstellung in der digitalen Kultur einen dramatischen Wandel erfahren hat: Heute geben Nutzer sozialer Medien wie Facebook und von Suchmaschinen wie Google ihre Profildaten freiwillig heraus. Es sei sehr merkwürdig, so der Kulturwissenschaftler, „dass wir heute lauter Vehikel der Selbstermächtigung haben, die aber vor 30, 50, hundert Jahren eingeführt wurden, um Verbrecher oder Irre dingfest zu machen.“
Das moderne digitale Profil vieler Menschen ergibt sich aus deren alltäglicher Nutzung verschiedenster Datensammler. Das können Fitnesstracker ebenso sein wie GPS-gestützte Anwendungen auf dem Smartphone oder die Aktivitäten in Foren oder den sozialen Medien. Keineswegs aber, so ist der Autor überzeugt, geschehe diese Selbstoffenbarung immer freiwillig oder unbedacht. Er macht auch ökonomische Zwänge für die Entwicklung verantwortlich: Der heutige Arbeitsmarkt erfordere es, sich im Wettbewerb um gute Arbeitsverhältnisse geschickt zu profilieren und zu präsentieren.
Andreas Bernard: Komplizen des Erkennungsdienstes. Das Selbst in der digitalen Kultur
S. Fischer Verlag, 2017, 240 Seiten, 24 Euro
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Information technology, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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