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12/13/2017 13:10

Handchirurgen fordern besondere Umsicht beim Silvesterfeuerwerk

Susanne Herda, Swetlana Meier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.

    Gemeinsame Pressemitteilung von Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH)

    Jedes Jahr an Silvester kommt es zu zahlreichen Unfällen mit Feuerwerkskörpern, nicht zuletzt durch selbst hergestellte oder manipulierte Böller. Bei Verletzungen sind meist die Hände betroffen, oftmals schwer. Deshalb rufen die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) zum verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern auf. So lassen sich Unfallfolgen vermeiden, unter denen Betroffene oft langfristig leiden.

    Circa 50 bis 60 schwere Handverletzungen werden in einer Silvesternacht in einem großstädtischen Krankenhaus behandelt. Betroffen sind zumeist junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren, eine weitere Risikogruppe sind 50- bis 60-jährige Männer. Zu den häufigsten Verletzungen zählen dabei tiefe Verbrennungen, abgetrennte Finger oder Fingerglieder. Die schwersten Folgen, wie eine zerstörte Hand, verursachen selbst „gebastelte“ oder außerhalb des Fachhandels erworbene Böller. Diese sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.

    Langzeitfolgen trotz erfolgreicher rekonstruktiver Maßnahmen
    Durch wiederherstellende Operationen können Handchirurgen heute viel erreichen. Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäße werden dabei so rekonstruiert, dass die Handfunktion zumindest teilweise erhalten werden kann. Dennoch bleiben fast immer Beeinträchtigungen zurück. „Handverletzungen durch Böller sind oft so schwer, dass sie die Lebensqualität des Patienten langfristig einschränken können“, sagt Dr. Walter Schäfer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Oberberg und Präsident der DGH. „Meist bleiben Einschränkungen zurück, die sowohl Funktionen wie Halten oder Greifen betreffen als auch den Tastsinn der Hand.“

    Unfälle mit Feuerwerkskörpern vermeiden
    Daher rufen Handchirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen dazu auf, umsichtig und verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umzugehen. „Die wichtigste Regel lautet, Feuerwerkskörper ausschließlich im Fachhandel zu kaufen und keine Produkte aus unsicheren Quellen zu nutzen“, warnt Prof. Dr. Joachim Windolf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf und Vizepräsident der DGOU. „Am besten sollten nur Feuerwerkskörper verwendet werden, die gar nicht in der Hand gezündet werden. Dies gilt besonders, als bei den meisten Unfällen Alkohol im Spiel ist.“

    Die Fachgesellschaften geben außerdem folgende Hinweise:
    - Die Gebrauchsanweisung von Feuerwerkskörpern sorgfältig lesen! Außerdem auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung) achten.

    - Feuerwerkskörper keinesfalls am Körper tragen! Am besten verschlossen und in sicherem Abstand lagern.

    - Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein! Jugendliche sind besonders oft von schweren Verletzungen durch Feuerwerkskörper betroffen.

    - Nicht explodierte Böller nicht noch einmal zünden! Am besten sofort entsorgen – dies schützt auch Kinder und Jugendliche, die Blindgänger sammeln und nachzünden.

    Weitere Informationen zum Thema Handverletzungen finden Interessierte auch auf der Website www.handexperten.com, welche die DGH im Rahmen der Kampagne „Deine Hand verdient Experten“ anbietet. „Unser Ziel ist es, Patienten für die Erkrankungen und Verletzungen der Hand zu sensibilisieren“, erläutert Prof. Jörg van Schoonhoven, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie an der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt und Generalsekretär der DGH. „Die Website informiert Patienten über Handverletzungen und unterstützt sie bei der Suche nach einem geeigneten Experten.“

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V., Geschäftsstelle
    Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
    Tel. 030 / 340 6036 66, sekretariat@dg-h.de

    Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Susanne Herda/Swetlana Meier
    Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
    Tel. 030 / 340 60 36 06, presse@dgou.de

    Pressekontakt:
    we care communications GmbH, Dana Kapsalis
    Schauenburgerstraße 35, 20095 Hamburg
    Tel. 040 / 756639-0, kapsalis@wecare-communciations.com


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

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