Als ein starkes Bekenntnis zum Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland wertet Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler den Koalitionsvertrag, auf den sich die Vertreter der CDU, CSU und SPD Anfang Februar geeinigt haben. Das Papier müsse nun konsequent von einer neuen Regierung umgesetzt werden.
„In mehreren Kapiteln des Koalitionsvertrages stellen die Parteien wichtige Weichen, um den Standort Deutschland innovativ aufzustellen“, sagt Otmar D. Wiestler. „Auf der Basis dieses mutigen Papiers kann eine künftige Regierung Wissenschaft und Forschung dynamisch weiterentwickeln und die Grundlage für unseren Wohlstand weiter ausbauen.“
Die Koalitionsvereinbarung verspreche einen echten Aufbruch für den Innovationsstandort Deutschland. „Schon das Ziel, bis zum Jahr 2025 insgesamt 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung aufzuwenden, ist im internationalen Vergleich ein starkes Signal“, sagt Wiestler. „Auf dieser Basis kann die Wissenschaft die wichtigen Zukunftsthemen angehen, etwa den Klimawandel, die Energiewende, die Mobilität von morgen oder den Kampf gegen die großen Volkskrankheiten wie Krebs oder Demenz.“ Dass die Küsten-, Polar- und Meeresforschung weiter gestärkt und gemeinsam mit den Ländern eine „Deutsche Allianz für Meeresforschung“ gegründet werden solle, sei auch für diesen immens wichtigen Forschungsbereich ein starkes Signal. Diese begrüßenswerten Weichenstellungen würden entscheidend dazu beitragen, noch mehr Spitzenforscher und wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem Ausland für den Standort Deutschland zu gewinnen.
Eine wichtige Rolle käme im Koalitionspapier dem Thema Digitalisierung zu. Von der entsprechenden Weiterentwicklung der Hightech-Strategie, über den flächendeckenden Ausbau des Glasfaser-Netzes bis hin zur intensiven Förderung von Schlüsseltechnologien seien in diesem Punkt wichtige Entscheidungen getroffen worden. Der Umgang mit Information, deren Verarbeitung und weitere Erforschung spielten in allen gesellschaftlichen Bereichen eine immer wichtigere Rolle – unter anderem in der Medizin.
„Auch die Datensicherheit ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselelement unserer Zukunftssicherung“, sagt Wiestler. „Themen wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder Quantentechnologie müssen wir intensiv beforschen, um im internationalen Wettbewerb weiterhin auf Augenhöhe mitspielen zu können und bestehende Lücken zu schließen.“
Die Verstetigung der Bundesaufwendungen für die Hochschulen sind aus Wiestlers Sicht außerordentlich begrüßenswert. „Hier wird nicht nur hochrangige Forschung betrieben, sondern auch der wissenschaftliche Nachwuchs ausgebildet, eine der wichtigsten Investitionen für unsere Zukunft.“ Dass die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausgebaut werden solle, und Frauen verstärkt Führungspositionen besetzen sollen, seien weitere wichtige Vorhaben, die die Helmholtz-Gemeinschaft uneingeschränkt unterstütze.
Der Vereinbarungstext sei zudem ein starkes Zeichen für ein zukunftsfähiges, geeintes und innovatives Europa. Die Ziele für den europäischen Forschungsraum seien beachtlich und hätten das Potenzial, die europäische Wissenschaft zu stärken. „Dass das künftige Forschungsrahmenprogramm mindestens die gleiche Höhe haben soll wie das aktuelle ,Horizon 2020‘ und dass auch der Europäische Forschungsrat ERC gestärkt werden soll, ist gerade angesichts des Brexit ein wichtiges Bekenntnis zu einem geeinten und gestärkten Europa“, betont der Helmholtz-Präsident. Auch sei es im Sinne eines einheitlichen Forschungsraumes wichtig, dass die Länder Ost- und Südeuropas intensiver integriert werden sollen.
In diesem Kontext bezeichnet es Otmar D. Wiestler als außerordentlich erfreulich, dass die Parteien Vorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufgegriffen haben. Eine weitere Stärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in Bildung und Forschung, die dem europäischen Forschungsraum als Ganzes eine neue Dynamik gebe, sei durchweg wünschenswert.
Nun komme es jedoch darauf an, die Ziele des Koalitionsvertrages schnellstmöglich zu konkretisieren. „Den Inhalten des Papiers müssen jetzt fassbare Vorschläge für die Umsetzung folgen“, sagt Wiestler.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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