Mit steigendem Alter sinken die Chancen auf eine Schwangerschaft und ein gesundes Baby. Doch eine moderne Methode der Fortpflanzungsmedizin, das Social Freezing, erweitert den Spielraum für Frauen, sich auch später ihren Kinderwunsch zu erfüllen. „Das Einfrieren von eigenen Eizellen und eine künstliche Befruchtung ermöglichen Frauen spätere Schwangerschaften“, erklärt Professor Dr. med. Katrin van der Ven im Vorfeld des 61. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Die Ärztin am MVZ für Frauenheilkunde und IvF Medizin Bonn GbR betont: „Das Einfrieren der Eizellen sollte aber möglichst in Zeiten hoher Fruchtbarkeit, idealerweise vor dem 35. Lebensjahr erfolgen.“
Der Höhepunkt der fruchtbaren Phase einer Frau liegt vor dem dreißigsten Lebensjahr. In dieser Zeit stehen aber häufig Ausbildung und berufliche Entwicklung im Vordergrund. Danach sinken die Chancen für eine Schwangerschaft und schließlich auch für ein gesundes Kind. Trotzdem werden Frauen in Deutschland immer später Mütter: Seit 2003 liegt die Geburtenrate für Frauen unter 30 niedriger als bei Frauen über 30 Jahren. Diese soziokulturelle Entwicklung in den Industrieländern ist auch eine Herausforderung für Fortpflanzungsmediziner. „Inzwischen ist es aber möglich, Eizellen schonend einzufrieren und eine sogenannte Fertilitätsreserve anzulegen“, erklärt Professor Dr. med. Katrin van der Ven. Mit Hilfe der künstlichen Befruchtung der eigenen Eizellen können sich Frauen dann später ihren Kinderwunsch erfüllen und schwanger werden.
Ursprünglich war das Einfrieren von Eizellen (Kryokonservierung) eine medizinische Vorsichtsmaßnahme bei Patientinnen mit Krebserkrankungen; heute ist Social Freezing eine etablierte Variante der Reproduktionsmedizin. Die Rate der so erreichten Befruchtungen und Schwangerschaften ist genauso hoch wie bei einer künstlichen Befruchtung mit frischen Eizellen. Risiken sind bei Schwangerschaften aus eingefrorenen im Vergleich zu frischen Eizellen nach neuesten Daten nicht erhöht. „Vor der Entscheidung für Social Freezing sollte sich jede Frau individuell und ausführlich über gesundheitliche und finanzielle Aspekte beraten lassen“, rät Professor Dr. med. Matthias M. Weber, Mediensprecher der DGE und Leiter der Endokrinologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
„Das Thema Social Freezing ist von großer gesellschaftlicher Relevanz. Daher laden wir Interessierte zu unserer öffentlichen Podiumsdiskussion ein“, sagt der Kongresspräsident der DGE, Professor Dr. rer. nat. Ulrich Schweizer vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Von den medizinischen und psychologischen Aspekten abgesehen, gebe es einige ungelöste rechtliche und ethische Aspekte, die in der Zukunft geklärt werden müssten, ergänzt Schweizer. „Hierzu gehört beispielsweise die Frage, was mit Eizellen beziehungsweise befruchteten Eizellen und Embryonen geschehen soll, wenn diese nicht für eine Schwangerschaft genutzt werden“, sagt der Kongresspräsident.
Zu dem Thema findet daher eine offene Abendveranstaltung mit Referaten und einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 15. März 2018, 18:30 bis 20:00 Uhr, im Hörsaal I der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn statt.
Neben dem Thema Social Freezing werden Experten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie auf der Kongress-Pressekonferenz am 14. März 2018 zudem über psychische Effekte von Hormonen am Beispiel des „Kuschelhormons“ Oxytocin sprechen, die Rollen von Lebensstiländerungen und neuen Medikamenten bei der Volkskrankheit Osteoporose diskutieren sowie Forschungen zu chronischen Entzündungsreaktionen, die mit Diabetes, Artherosklerose und Demenz zusammenhängen, vorstellen.
Terminhinweise:
Pressekonferenz anlässlich des 61. Deutschen Kongresses für Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Termin: Mittwoch, 14.03.2018, 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Hauptgebäude, Senatssaal
Anschrift: Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn
Öffentliche Abendveranstaltung: Podium Social Freezing
Termin: Donnerstag, 15.03.2018, 18:30 bis 20:00 Uhr
Ort: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Hauptgebäude, Hörsaal I
Anschrift: Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zum Kongress und das Programm finden Sie im Internet unter www.dge2018.de
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Pressekonferenz
anlässlich des 61. Deutschen Kongresses für Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Termin: Mittwoch, den 14. März 2018, 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Hauptgebäude, Senatssaal
Anschrift: Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn
Kongress-Highlights des 61. Deutschen Kongresses für Endokrinologie
Professor Dr. rer. nat. Ulrich Schweizer
Kongresspräsident DGE, Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Anhaltende Entzündungsreaktionen: Wie Stoffwechsel und Immunsystem kommunizieren
Professor Dr. med. Joachim L. Schultze
Abteilung für Genomik & Immunregulation am Life & Medical Sciences (LIMES) Institut der Universität Bonn
Social Freezing – Eizelle auf Eis: technisch machbar – gesellschaftlich erwünscht?
Professor Dr. med. Katrin van der Ven
MVZ für Frauenheilkunde und IvF Medizin GbR, Bonn
Hormone und Psyche: Hilft das „Kuschelhormon“ Oxcytocin bei der Behandlung psychischer Erkrankungen?
Professor Dr.med. Dr. René Hurlemann
Stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Direktor der Abteilung für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Bonn
Volkskrankheit Osteoporose: Therapie im Spannungsfeld von Lebensstiländerungen und innovativen Medikamenten
Professor Dr. med. Heide Siggelkow
Mitglied im Vorstand der DGE, Ärztliche Leiterin MVZ endokrinologikum Göttingen
Programm der Pressekonferenz
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Am Samstag, 17.03.2018 veranstaltet die DGE einen Patiententag, auf dem es um die großen Volkskrankheiten gehen wird. Folgende Themen stehen auf dem Programm: Nebenniere/Hypophyse, Diabetes, Osteoporose und Schilddrüsenerkrankungen
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Kontakt für Journalisten:
DGE-Pressestelle
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Telefax: 0711 8931-167
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org
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Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Press events
German
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