Hessische Universitäten bekennen sich angesichts deutlich steigender Schülerzahlen bis 2030 zu ihrer Verantwortung für die Lehrerbildung in Hessen
Die hessischen Universitäten begrüßen den kürzlich vorgelegten Koalitionsvertrag der Großen Koalition. Vor allem die Ankündigung, die Mittel des Bund-Länder-Programms „Hochschulpakt 2020“ zu verstetigen, wurde mit großer Erleichterung aufgenommen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass der Bund – ebenso wie der Hessische Landtag – dauerhaft Mittel für die Hochschulen zur Verfügung stellen möchte“, sagte Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU). „Ohne diese Finanzierung wäre die Leistungsfähigkeit der deutschen Hochschulen nachhaltig gefährdet.“
Auch die im Koalitionsvertrag enthaltene Zusicherung, die Programmpauschalen bei DFG-Forschungsprojekten würden fortgeführt und perspektivisch erhöht, wurde seitens der hessischen Universitäten begrüßt. Der Bereich Hochschulen und Wissenschaft habe im Koalitionsvertrag grundsätzlich einen hohen Stellenwert erhalten. „Wir hoffen daher, dass in Kürze eine neue Bundesregierung auf Basis dieses Vertrags ihre Arbeit aufnehmen kann“, sagte der KHU-Sprecher.
Die KHU freut sich zudem über die klare Zusage einer Fortsetzung der Qualitätsoffensive Lehrerbildung – auch weil derzeit alle fünf hessischen Universitäten in diesem Bund-Länder-Programm gefördert werden. Angesichts der neuesten Prognose des Statistischen Landesamtes, nach der die Schülerzahlen in Hessen bis 2030 um weitere acht Prozent steigen werden, bekennen sich die hessischen Universitäten erneut zu ihrem Beitrag zur Beseitigung des Lehrermangels in Hessen. Bereits zum Wintersemester war die Zahl der Lehramtsstudienplätze für Grund- und Förderschulen um 50 Prozent erhöht worden. „Wir werden unsere Verantwortung für die Lehramtsausbildung in Hessen gerade in Zeiten des Lehrermangels engagiert wahrnehmen“, betonte Prof. Mukherjee. „Wir setzen dabei auch zukünftig auf die Bereitschaft der Landesregierung, uns eine langfristig verlässliche Finanzierung neuer Lehramtsstudienplätze zuzusagen“, fügte er hinzu.
Laut Koalitionsvertrag der Großen Koalition soll auch im Bereich der Digitalisierung in den kommenden Jahren massiv investiert werden. Dies ist ein Eckpunkt der kürzlich in Wiesbaden vorgestellten Wahlprüfsteine der hessischen Hochschulen für die Landtagswahl im Oktober 2018. Die Antworten der politischen Parteien werden bis Ende März 2018 erwartet. „Grundsätzlich ist es offenbar so, dass unsere Themen und Vorschläge die Agenda der nach der Landtagswahl anstehenden Verhandlungen zum nächsten Hessischen Hochschulpakt 2021 bis 2025 bestimmen dürften“, stellte der KHU-Sprecher fest.
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