idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/06/2018 10:05

Innere Uhr gibt den Kraftwerken der Zellen den Rhythmus vor

Cornelia Niggli Kommunikation & Marketing
Universität Basel

    Auch der Energiestoffwechsel innerhalb von Zellen folgt dem Rhythmus der inneren Uhr. Wie das genau funktioniert, zeigt eine Studie der Universität Basel, die erstmals die Wechselbeziehung zwischen dem zirkadianischen Rhythmus und dem mitochondrialen Netzwerk beleuchtet.

    In unserem Körper ticken unzählige, genetisch gesteuerte innere Uhren, zum Beispiel in den Zellen der Leber, der Nieren, und des Herzens. Sie leiten unter anderem viele Stoffwechselprozesse in die Wege, damit diese zur optimalen Tageszeit ablaufen.

    Eine wichtige Rolle bei diesen Prozessen in den Zellen spielen die Mitochondrien – kleine Organellen, die in fast jeder Zelle vorkommen und sie mit Energie versorgen. Unklar war bislang, wie der rund 24 Stunden lange zirkadianische Rhythmus den Energiestoffwechsel genau reguliert.

    Teilungsprotein gibt den Rhythmus vor

    In den meisten Zellen verbinden sich Mitochondrien zu einem sich ständig wandelnden Netzwerk, das sich an verschiedene Bedingungen anpassen kann. So können Mitochondrien miteinander verschmelzen und sich auch wieder teilen. Gerät diese Dynamik aus Fusions- und Teilungsprozessen aus dem Gleichgewicht, kann dies zu Krankheiten führen.

    Wie das mitochondriale Netzwerk genau mit der inneren biologischen Uhr zusammenhängt, haben Forscher nun in vitro und anhand von Mausmodellen untersucht, die ein defektes Uhr-Gen aufwiesen oder bei denen die mitochondriale Teilung gestört war.

    So konnten sie zeigen, dass die Abfolgen von mitochondrialen Teilung und Fusion durch das Teilungsprotein Drp1 gesteuert wird, das wiederum von einer inneren biologischen Uhr getaktet wird. Dieser Rhythmus bestimmt wesentlich, wann die Mitochondrien wieviel Energie bereitstellen können.

    «Die Tageszeit bestimmt die Gestalt des mitochondrialen Netzwerks, und dieses beeinflusst wiederum die Energiekapazität der Zellen», fasst Studienleiterin Prof. Dr. Anne Eckert von der Transfakultären Forschungsplattform Molecular and Cognitive Neurosciences MCN der Universität Basel die Resultate zusammen.

    Wechselwirkung zwischen innerer Uhr und Energieproduktion

    Die Forscher konnten zudem zeigen, dass das mitochondriale Netzwerk seinen Rhythmus verliert, wenn die zirkadiane Uhr gestört ist, wodurch die Energieproduktion in der Zelle abfällt.

    Ähnlich führt eine pharmakologische oder genetische Hemmung des Teilungsprotein DRP1 zu einem Verlust der Rhythmik in der Energieproduktion, was seinerseits den Takt der inneren Uhr beeinträchtigt.

    Diese Befunde können bei der Entwicklung von therapeutischen Strategien eine Rolle spielen, zum Beispiel für Erkrankungen, bei denen sowohl Störungen der inneren Uhr als auch eine beeinträchtigte mitochondriale Funktion beschrieben sind wie zum Beispiel bei der Alzheimerkrankheit.

    An der Studie, die im Fachmagazin «Cell Metabolism» erschienen ist, waren unter anderem Forschende der Universität Basel, der Universität Zürich und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel beteiligt.

    Originalbeitrag

    Karen Schmitt, Amandine Grimm, Robert Dallmann, Bjoern Oettinghaus, Lisa Michelle Restelli, Melissa Witzig, Naotada Ishihara, Katsuyoshi Mihara, Jürgen A. Ripperger, Urs Albrecht, Stephan Frank, Steven A. Brown, Anne Eckert
    Circadian Control of DRP1 Activity Regulates Mitochondrial Dynamics and Bioenergetics
    Cell Metabolism (2018), doi: 10.1016/j.cmet.2018.01.011

    Weitere Auskünfte

    Prof. Dr. Anne Eckert, Universität Basel, Transfakultäre Forschungsplattform Molecular and Cognitive Neurosciences / Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Tel. +41 61 325 5487, E-Mail: anne.eckert@unibas.ch


    More information:

    https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Innere-Uhr-gibt-den-Kraftwerk...


    Images

    Der rund 24 Stunden lange zirkadianische Rhythmus beeinflusst den Energiestoffwechsel von Mitochondrien.
    Der rund 24 Stunden lange zirkadianische Rhythmus beeinflusst den Energiestoffwechsel von Mitochondr ...
    (Illustration: Universität Basel)
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Der rund 24 Stunden lange zirkadianische Rhythmus beeinflusst den Energiestoffwechsel von Mitochondrien.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).