idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/17/2003 11:01

Ein Lastwagen voll Messgeräte für Tschernobyl

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Hilfslieferung wissenschaftlicher Geräte kommt Studierenden der Universität für Agrikultur und Ökologie in Zhitomir (Ukraine) zugute

    Das Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie (ZSR) der Universität Hannover hat eine Hilfslieferung wissenschaftlicher Geräte in die Ukraine organisiert. Die Hilfslieferung geht an die Universität für Agrikultur und Ökologie in Zhitomir (Ukraine). Mit Hilfe dieser Geräte soll die Qualität des radiologischen Monitorings an der Universität verbessert werden. Die Studierenden in Zhitomir werden nach ihrer Ausbildung in den Gebieten der nördlichen Ukraine arbeiten, die durch den Unfall von Tschernobyl hoch mit radioaktiven Stoffen kontaminiert wurden. Bei der Hilfssendung handelt sich um gebrauchte, aber funktionsfähige Geräte, die nach einem Aufruf des ZSR von verschiedenen Strahlenschutzorganisationen in Deutschland gespendet wurden. So kam ein komplettes radiologisches Labor für die Messung der ionisierenden Strahlung zusammen. Die Hilfsgüter wiegen etwa 1000 kg und werden mit in einem Fahrzeug, das die Volkswagen AG zur Verfügung stellt, in die Ukraine transportiert.

    Das ZSR der Universität Hannover arbeitet seit mehreren Jahren mit der ukrainischen Universität an gemeinsamen Forschungsprojekten. Hierbei geht es zum Beispiel um die Strahlendosis, der illegale, aber geduldeter Rückwanderer in die nach dem Unfall evakuierten Gebiete ausgesetzt sind oder die Rekonstruktion der Strahlenexposition durch Iod-131 direkt nach dem Unfall. Auch das radioökologischen Verhalten langlebiger Spaltprodukte in der Umwelt wird untersucht.

    Mangels geeigneter Ausstattung und aufgrund fehlender Finanzmittel findet die Ausbildung in Zhitomir ohne praktische Übungen statt. Mit den Hilfsgütern wird ein messtechnisches Praktikum eingerichtet werden, dass eine realitätsnahe Ausbildung der Studenten ermöglicht. Außerdem sind die Geräte zur Durchführung von Forschungsvorhaben geeignet, die sich mit der Strahlenbelastung der Menschen in den hoch-kontaminierten Gebieten um Tschernobyl befassen. Mit Geräten für die Messung der externen Strahlenexposition und mit Geräten zur Messung von Radionukliden in Lebensmitteln, Boden, Pflanzen und anderen Umweltproben können die Wege der Radionuklide aus dem Tschernobyl-Fallout bis in die Nahrungskette und zum Menschen untersucht und die Strahlenexposition bestimmt werden.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen der Leiter des Zentrums für Strahlenschutz und Radioökologie Prof. Dr. Rolf Michel unter 0171-644 2719 gern zur Verfügung.


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).