Das Abitur als bislang einziger Indikator für ein erfolgreiches Studium muss durch individuelle Zulassungsentscheidungen der Universitäten ergänzt werden, fordert die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in einem im September 2003 veröffentlichten Positionspapier. Erfahrungsgemäß sei das Abitur zwar ein guter, aber keinesfalls hinreichender Erfolgsindikator. Bei der Auswahl der Studierenden sollten neben dem Abitur fachliche und persönliche Vorraussetzungen ebenso wie Erwartungen und Motivation der Studienbewerber Berücksichtigung finden.
Die GDCh geht bei ihren Überlegungen davon aus, dass das Chemiestudium an bundesdeutschen Hochschulen auch in Zukunft im globalen Wettbewerb bestehen muss. Defizite im Studienverlauf, die sich in zu hohen Abbrecherquoten und langen Studienzeiten niederschlagen, müssten behoben werden. Ein Auswahlrecht der Hochschulen könnte diesem Ziel dienen. Begabungen und Interessen der Studierwilligen wären so mit dem Lehr- und Forschungsangebot besser in Einklang zu bringen.
Die GDCh nennt in ihrem Positionspapier Kriterien für die Auswahl der Studierenden. Bei den fachlichen Voraussetzungen spielen neben den Schulleistungen z.B. die Fähigkeit zur Problemlösung und Kreativität, bei den persönlichen Voraussetzungen z.B. Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit eine Rolle. Die Eignungsfeststellung erfolgt nicht nur in schriftlicher Form. Das ergänzende Gespräch hat auch Beratungscharakter.
Das Auswahlrecht fördert den Wettbewerb zwischen den Hochschulen. Die Zulassung der Studierenden ausschließlich über persönliche Leistungen und Fähigkeiten verbessert aber auch die soziale Chancengleichheit beim Zugang zum Hochschulstudium. Es gehört zu den Grundsätzen des Positionspapiers, dass alle Studienbewerber entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen sowie unabhängig von ihrer sozialen Herkunft freien Zugang zu allen Studiengängen haben.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).