idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/11/2018 11:08

Laserdioden erobern das Smartphone - VCSEL Day 2018 an der Universität Ulm

Andrea Weber-Tuckermann Pressestelle
Universität Ulm

    Laserdioden erobern unseren Alltag. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Datenübertragung sowie in der Sensorik und Bildgebung. Sie versorgen Glasfaserkabel mit Informationen und sind in modernen Fahrzeugassistenzsystemen verbaut. VCSEL – wie die vertikal emittierenden Laserdioden im Englischen abgekürzt werden – stecken in Computermäusen, und sie erobern mehr und mehr auch das Smartphone. Beim 11. VCSEL Day, der in den kommenden Tagen (12. und 13. April) an der Universität Ulm stattfindet, treffen sich Wissenschaftler aus ganz Europa sowie Experten und Interessenten aus Unternehmen. Die knapp hundert Teilnehmer informieren sich dort über aktuelle technologische Entwicklungen und Trends.

    Berührungslos tasten sie Gesichter ab, erkennen Gesten und erfassen Bewegungen. Vertikal emittierende Laserdioden sind heute allgegenwärtig. Die sogenannten VCSEL – die in Fachkreisen geläufige englische Abkürzung wird gesprochen wie „Wixel“ – finden sich nicht nur in Smartphones und Computermäusen, sondern auch in hochautomatisierten Fahrzeugen und Fertigungsstraßen. Dieser besonderen Laserlicht-Technologie, die hochempfindlich und materialschonend zugleich ist, widmet sich der 11. VCSEL Day 2018. Die europäische Fachtagung findet vom 12. bis zum 13. April an der Universität Ulm statt.

    „Am heutigen Boom dieser speziellen Laserdioden-Technologie sind Forscher der Universität Ulm nicht ganz unbeteiligt. Haben sie doch mit der erfolgreichen Ausgründung von `Ulm Photonics´ im Jahr 2000 den Grundstein gelegt für das Unternehmen `Philips Photonics´, das heute weltweit zu den führenden VCSEL-Herstellern gehört“, erklärt Gastgeber Professor Rainer Michalzik, Gruppenleiter am Institut für Optoelektronik. Aus diesem Institut heraus war damals das Technologie-Start-Up gegründet worden. Beim VCSEL Day in Ulm geht es um aktuelle Entwicklungen, technische Herausforderungen sowie um Trends und neue Anwendungsmöglichkeiten für diese Technologie. Erwartet werden knapp hundert Teilnehmer aus ganz Europa, darunter Wissenschaftler sowie zahlreiche Experten und Interessenten aus Unternehmen.

    Oberflächenemitter, wie die Vertical-cavity surface-emitting laser auch genannt werden, wurden seit Mitte der 1990er Jahre vor allem zur Datenübertragung mit Glasfaserkabeln verwendet. Die zweite VCSEL-Welle kam nach der Jahrtausendwende: Mit dem Einsatz von VCSEL in optischen Computermäusen ließ sich schließlich ein neuer Massenmarkt erschließen. Eine dritte technologische Welle wurde ausgelöst durch die Verbreitung der Laser in Smartphones, aber auch durch neuere Entwicklungen wie dem Autonomen Fahren oder der Automatisierung von Industrieprozessen. „Vor allem aus der Sensorik und Bildgebung sind neue Impulse für die Laserdioden-Forschung zu erwarten“, sagt Michalzik.

    „Wer ein neues iPhone X hat, hält bereits ein ganz aktuelles Beispiel dafür in Händen“, so der Optoelektronik-Experte. Denn für die Nutzeridentifizierung wird mit FaceID ein Verfahren zur Gesichtserkennung eingesetzt, das auf diesen modernen Laserdioden basiert. Dafür werden etwa 30 000 Infrarotpunkte auf das Gesicht projiziert, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Eine Kamera erfasst die Verzerrung des Punktmusters, und komplexe Algorithmen bestimmen daraus die Form des Gesichts als dreidimensionales Höhenprofil. Und weil diese technischen Hochleistungssysteme – dank Nanomaterialien und Miniaturbauweise – mittlerweile so klein und kompakt sind, passt das Ganze sogar noch immer in die Hosentasche.

    Für die Zukunft sind ebenfalls vielversprechende Anwendungen denkbar: Schon jetzt forschen Wissenschaftler an Systemen, in denen farbig strahlende VCSEL Informationen als Lichtreize direkt ins Auge projizieren. Bereits auf der Netzhaut werden dann virtuelle und echte Bilder verschmelzen.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Rainer Michalzik, Gruppenleiter im Institut für Optoelektronik der Universität Ulm, Tel.: 0731 / 50 260 48, Email: rainer.michalzik@uni-ulm.de;


    More information:

    http://Hinweise zum Programm finden sich im Netz unter der Adresse: https://www.uni-ulm.de/in/opto/vcselday2018/


    Images

    Ein VCSEL zur optischen Datenübertragung (rot leuchtender Punkt) und eine davor positionierte Glasfaser.
    Ein VCSEL zur optischen Datenübertragung (rot leuchtender Punkt) und eine davor positionierte Glasfa ...
    Abbildung: Institut für Optoelektronik / Uni Ulm
    None

    Ein Halbleiter-Chip bestehend aus 4 vertikal emittierenden Laserdioden (VCSEL) im Größenvergleich mit normalen Salzkörnern sowie dem Salzkorn einer Brezel.
    Ein Halbleiter-Chip bestehend aus 4 vertikal emittierenden Laserdioden (VCSEL) im Größenvergleich mi ...
    Abbildung: Institut für Optoelektronik / Uni Ulm
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Electrical engineering, Information technology, Media and communication sciences
    transregional, national
    Scientific conferences, Transfer of Science or Research
    German


     

    Ein VCSEL zur optischen Datenübertragung (rot leuchtender Punkt) und eine davor positionierte Glasfaser.


    For download

    x

    Ein Halbleiter-Chip bestehend aus 4 vertikal emittierenden Laserdioden (VCSEL) im Größenvergleich mit normalen Salzkörnern sowie dem Salzkorn einer Brezel.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).