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09/22/2003 14:50

Vertrauen als Wirtschaftsfaktor

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Internationale Tagung an der Universität Bremen zu Vertrauen und Unternehmensverhalten in Ost- und Mittelosteuropa

    Wirtschaftliche Macht wird immer wieder missbraucht, in Ost und West. Korrupte Manager bringen Börsenkurse ins Schlingern und führen große Unternehmen in den Bankrott. Organisierte Kriminelle setzen ihre wirtschaftlichen Interesse mit Gewalt durch - außerhalb jeglicher Gesetzlichkeit. Doch erfolgreiches wirtschaftliches Handeln benötigt feste politische und rechtliche Rahmenbedingungen. Darüber hinaus spielen aber auch "weiche" Faktoren im Wirtschaftgeschehen eine wichtige Rolle: beispielsweise Vertrauen. Vertrauen in Politik, Justiz und Bürokratie, Vertrauen auch in die Glaubwürdigkeit der Geschäfts- oder Sozialpartner. Ist dieses grundsätzliche Vertrauen nicht vorhanden oder gestört, gerät die Wirtschaft ins Stocken oder kommt erst gar nicht auf Touren. Gerade für die ehemals sozialistischen Staaten in Ost- und Mittelosteuropas ist die Frage des Vertrauens im Wirtschaftsprozess von hoher Wichtigkeit.

    Die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen beschäftigt sich seit 1998 mit wirtschaftskulturellen Fragen im Transformationsprozess der osteuropäischen Länder. Bei der am 26. und 27. September 2003 stattfindenden internationalen Konferenz "Trust and Entrepreneurial Behaviour in East and West European Economies - Concepts, Developments, Comparative Aspects" steht das Thema Vertrauen als Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklungen im Mittelpunkt.

    Die Konferenz beschließt ein von der Volkswagenstiftung finanziertes Projekt zur Rolle von Vertrauen in ökonomischen Beziehungen in Ost- und Mittelosteuropa, das seit 2001 von der Bremer Forschungsstelle Osteuropa in Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (Essen) durchgeführt wird. An der Konferenz nehmen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Dänemark, Russland, der Ukraine, der Slowakei, Estland und den USA teil. In Fallstudien wird die Bedeutung von ?Vertrauen? für das unternehmerische Handeln in unterschiedlichen Sektoren der Wirtschaft vorgestellt. Bei der Fachtagung wird darüber hinaus der Aspekt diskutiert, welche Auswirkungen das spezifische "Vertrauen" in geschlossenen kriminellen Organisationen für die Entwicklung der Volkswirtschaft hat. Die Fallbeispiele beziehen sich auf ost- und westeuropäische Länder.

    Besonders spannend für die Wissenschaftler: Bisher gibt es keine feste Definition des "weichen" Faktors Vertrauen im wirtschaftlichen Prozess, so dass unterschiedliche Ansätze aufeinander treffen und für rege wissenschaftliche Debatten sorgen werden: Wie wichtig ist das persönliche Vertrauen? Welche Rolle spielt das allgemeine Vertrauen in einer Nation? Am Ende der Tagung, so hoffen die Organisatoren Dr. Friederike Welter (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) und Professor Hans-Hermann Höhmann (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen), soll auch eine Antwort auf die Fragen stehen: Gehört zu den deutlichen Konsolidierungstendenzen in ost- und mittelosteuropäischen Ländern auch ein Zuwachs von Vertrauen zwischen den Unternehmen und eine positive Einstellung zur Leistungsfähigkeit der eigene Gesamtwirtschaft?

    Weitere Informationen:

    Forschungsstelle Osteuropa
    Prof. Dr. Hans-Hermann Höhmann
    Tel. 0421 / 218 7889
    E-Mail: hoehmann@uni-bremen.de
    Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
    PD Dr. Friederike Welter
    Tel. 0201 / 8149 268
    E-Mail: Welter@rwi-essen.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, History / archaeology, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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