Das Verbundprojekt an der Hochschule Bremerhaven hat das Ziel, eine bessere Studierbarkeit von Ingenieurstudiengängen zu erreichen. Dafür muss die Mathematikausbildung von Schule und Hochschule verändert werden.
Dass das Aufarbeiten der Mathematikausbildung sowohl in Schule als auch Hochschule zwingend notwendig erscheint, ist aktuell gleichermaßen in populärwissenschaftlichen Zeitschriften wie fachspezifischen Veröffentlichungen deutlich gemacht worden. So bescheinigen neben der PISA - Studie mehrere von der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) in Auftrag gegebene Expertisen zum Mathematikunterricht in der Sekundarstufe 2 den deutschen Schülerinnen und Schülern eine mangelnde Problemlösungskompetenz. Aber nicht nur die schulische, sondern auch die hochschulische Mathematikausbildung sieht sich mit dieser Problematik konfrontiert. Das Aufarbeiten der Mathematikausbildung an der Schnittstelle Schule - Hochschule erfolgt im Rahmen eines neu gegründeten Verbundprojektes an der Hochschule Bremerhaven. Das Projektteam wurde dabei sowohl durch den Senator für Bildung und Wissenschaft in Bremen als auch durch den Magistrat der Stadt Bremerhaven unterstützt und konnte erfolgreich Fördermittel von rund 300.000 EUR über drei Jahre einwerben. Die Zielsetzung des Projektes ist die Etablierung einer inhaltlich-fachbezogenen Zusammenarbeit zur Qualitätssteigerung in der Mathematikausbildung von Hochschule und Schule in Bremerhaven (kurz QsMB). Durch das Projekt soll insbesondere eine Minimierung des "mathematischen Quantensprunges" an der Schnittstelle von Schule und Hochschule erreicht werden, um eine bessere Studierbarkeit von Ingenieurstudiengängen zu gewährleisten. Mit der Option der späteren Übertragbarkeit soll diese Qualitätssteigerung zunächst in einem regionalen Kontext in Bremerhaven angestrebt werden.
Aus dem Diskussionsprozess des ersten Forums Mathematik des Studiengangs Medizintechnik an der Hochschule Bremerhaven leiten sich verschiedene Arbeitsschwerpunkte des Verbundprojektes ab. So soll etwa ein detailliertes und schematisiertes Anforderungsprofil Mathematik für den Studiengang Medizintechnik erstellt und mit den Inhalten und dem Umfang der schulischen Ausbildung verglichen werden. Dadurch werden einerseits die Vorbedingungen und andererseits die Ausbildungsziele der Vorlesung Mathematik formuliert. Auf dieser Grundlage soll die Vorlesung über die Ansätze des Modellprojektes Mathematik hinaus inhaltlich weiterentwickelt werden.
Weiterhin soll ein "Mathe-Monitoring" erarbeitet werden, das es ermöglicht, den Leistungsstand und die Leistungsentwicklung von Schüler(inne)n und Student(inn)en sichtbar zu machen und auf defizitäre Entwicklungen angemessen reagieren zu können. So kann im Rahmen dieses Monitorings beispielsweise eine frauenspezifische Analyse zur Förderung von Studentinnen entwickelt werden.
Das Bremerhavener Verbundprojekt wird von der Hochschule (Studiengang Medizintechnik), dem Landesinstitut für Schule der Freien Hansestadt Bremen (LIS) und dem Magistrat der Stadt Bremerhaven (Schulamt) in Kooperation mit dem Schulprojekt an der Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie Bremerhavener Schulzentren (Sekundarstufe 2) getragen.
Nach einem erfolgreichen Auftaktmeeting ist die Einrichtung sogenannter Konsultativrunden angegangen worden. Im schulischen Bereich wird eine Konsultativrunde bestehend aus Vertretern des Schulamtes Bremerhaven, des Landesinstituts für Schule in Bremen, der Arbeitsgruppe Mathematik sowie Mathematiklehrer(inne)n der Fachoberschulen und Gymnasialen Oberstufen Bremerhavens insbesondere den Transferprozess der Projektergebnisse in diese Schulformen sicherstellen. Dazu ist das Projekt mit einer halben Oberstudienratsstelle in Bremerhaven verankert. Diese wird je zur Hälfte mit einer Vertreterin der Fachoberschulen und einem Vertreter der Gymnasialen Oberstufen besetzt. Die Einrichtung entsprechender Strukturen an der Hochschule mit Vertretern aus den Fachbereichen wird in Kürze begonnen.
Zuständig für die Projektorganisation und damit auch für die Einrichtung und Koordination der Konsultativrunden ist Sven Fierek. Fierek wird im Rahmen seiner Tätigkeit weiterhin Lehraufgaben im Modellprojekt Mathematik und beratende Funktionen in der Studieninitialphase des Studiengangs Medizintechnik übernehmen. Dabei soll eine Verzahnung zwischen dieser Unterstützungsmaßnahme, dem Vorbereitungskurs Mathematik und dem neuen Mathe - Monitoring Aufschluss über die Entwicklung von Student(inn)en in der medizintechnischen Mathematikausbildung geben.
Das Verbundprojekt QsMB operiert an der Schnittstelle beruflicher bzw. schulischer und hochschulischer Bildung und dient damit auch einer sowohl inhaltlich als auch institutionell übergreifenden Auseinandersetzung mit der Ausbildung im Fach Mathematik. Von der Zusammenarbeit mit dem AWI-Schulprojekt erhoffen sich die Projektpartner vor allem einen Austausch der Erkenntnisse, aus denen eine Optimierung und inhaltliche Abstimmung speziell für die Oberstufenmathematikausbildung hervorgehen soll. Das AWI-Schulprojekt hat als Kooperation von Schule und Forschung bundesweit für Aufsehen gesorgt. Es hat sich insbesondere die Förderung von Problemlösungskompetenz anhand praxisorientierter Fragestellungen als Ziel gesetzt.
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Studies and teaching
German
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