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05/23/2018 14:23

Europäisches Konsortium entwickelt Rahmenkonzept für Forschungsethik und Forschungsintegrität

Anette Mack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Steinbeis-Europa-Zentrum

    EU-Projekt PRO-RES hat am 22.05.2018 Auftakttreffen in Brüssel
    Unter der Koordination der European Science Foundation (ESF) hat sich ein Konsortium aus neun europäischen Ländern mit dem Projekt PRO-RES zum Ziel gesetzt, ein Rahmenkonzept für Forschungsethik und -integrität zu schaffen, welches gemeinsam mit relevanten Stakeholdern entwickelt und von diesen anerkannt wird.

    Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung bilden oftmals die Grundlage für politisches Handeln. Wurden diese aufgrund von fehlender Integrität mangelhaft oder unethisch durchgeführt, haben sie keinen Nutzen für politische Entscheidungsträger. Fehler, bewusste Täuschungen oder unehrliche Handlungen von Forschern können so zu negativen Auswirkungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt führen. Nur eine solide, zuverlässige und transparente Forschung, die von politischen Ideologien und persönlichen Interessen losgelöst ist, bringt aussagekräftige Fakten hervor, die das soziale Wohlergehen und den gesellschaftlichen Fortschritt fördern.

    Unter der Koordination der European Science Foundation (ESF) hat sich ein Konsortium aus neun europäischen Ländern mit dem Projekt PRO-RES zum Ziel gesetzt, ein Rahmenkonzept für Forschungsethik und -integrität zu schaffen, welches gemeinsam mit relevanten Stakeholdern entwickelt und von diesen anerkannt wird. Das Rahmenkonzept soll sich an den Oviedo und Helsinki Konzepten orientieren, unterscheidet sich aber durch den Schwerpunkt auf nicht-medizinische Wissenschaftsfelder.

    “Wenn es um die ‚nicht-medizinische‘ Forschung geht, ist der Kernpunkt von PRO-RES, so integrativ wie möglich zu sein. Die Zusammensetzung des Konsortiums ist thematisch bereits sehr divers, um sicher zu gehen, dass alle relevanten Gruppierungen soweit möglich vertreten sind“ sagt Dr. Jean-Claude Worms, Geschäftsführer der ESF und Koordinator von PRO-RES.

    Zum Erreichen der Ziele ist ein umfassender Dialog und Beratungsprozess mit relevanten Entscheidungsträgern geplant. Mit dem Ziel so integrativ wie möglich zu sein, werden Stakeholder aus einer möglichst großen Themenbreite angesprochen, die dann in die Entwicklung des Rahmenkonzepts einfließen sollen. So wird ein Konzept vom Typ Oviedo/Helsinki geschaffen, welches auf den Bereich nicht-medizinischer Forschung Anwendung finden kann. Dabei stützt sich dieser Entwicklungsprozess auf vorherige Arbeiten, finanziert von der EC und anderen nationalen und internationalen Agenturen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass ein von den Entscheidungsträgern mitgestalteter und akzeptierter Rahmen entwickelt werden kann, der zuverlässiges, vertrauenswürdiges Wissen bereitstellt und Entscheidungsträger effektiv unterstützt.

    „Diejenigen von uns, die schon viele Jahre in diesem Bereich tätig sind, haben inständig auf eine solche Möglichkeit gewartet. Dieser ‚Science with and for Society‘ geförderte Call richtet sich an die Menschen, die wir erreichen müssen, um sicher zu gehen, dass die Notwendigkeit für Integrität in Wissenschaft und Forschung ernst genommen wird. Ethische Werte, Prinzipien und Standards müssen von Beginn an bis zum Ende erfüllt werden – sie müssen Teil der ‚Wissenschaftskultur‘ sein. Die Forschungspolitik muss diese Notwendigkeit anerkennen und sie möglichst effektiv unterstützen“ sagt Dr. Ron Iphofen, Initiator der PRO-RES Idee.

    Es wurden bereits wertvolle, grundlegende Anstrengungen auf dem Gebiet unternommen, allerdings im späteren Fortschritt nicht ausreichend anerkannt. PRO-RES zielt darauf ab, diese Erkenntnisse einzubinden und die existierenden Vorschriften, Richtlinien und Rahmenkonzepte auf dem Gebiet nicht-medizinscher Forschung einzubeziehen, die richtigen Stakeholder zu involvieren, relevante Elemente zu extrahieren und zu einem holistischen, leicht verständlichen Gesamtkonzept zu synthetisieren.

    „Es geht nicht darum ‚das Rad neu zu erfinden‘, sondern die vielen exzellenten, bereits existierenden Vorschriften, Richtlinien und Rahmenkonzepte auf dem Gebiet nicht-medizinscher Forschung zu sammeln, die richtigen Akteure miteinzubeziehen, relevante Elemente zu extrahieren und zu einem ganzheitlichen, leicht verständlichen Gesamtkonzept zusammenzuführen“ sagt Emmanouil Detsis, ESF, stellvertretender Koordinator von PRO-RES.

    Die Steinbeis 2i GmbH ist im Projekt verantwortlich für die Leitung des umfangreichen Beratungsprozesses und unterstützt bei der Identifikation geeigneter Stakeholder sowie der Entwicklung des Rahmenkonzepts. Eine Kernkompetenz der Steinbeis 2i GmbH ist die Beratung von politischen Entscheidungsträgern und Verwaltungen hinsichtlich Zukunftsszenarien, Innovation und clusterpolitischen Fragen sowie die Unterstützung von Wissensaustausch auf europäischer Ebene. Außerdem besteht große Erfahrung auf den Gebieten des Networkings, Foresight, Road Mapping und Outreach-Aktivitäten, der Organisation von Workshops, Konferenzen und Brokerage Events sowie Innovationsberatung von KMU.

    PRO-RES ist eine Coordination and Support Action und wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Horizont2020 Programms mit 2,8 Millionen Euro gefördert. Das Konsortium besteht aus 14 Mitgliedern aus neun Ländern unter Koordination der European Science Foundation (ESF) aus Frankreich.

    Kontakt bei der Steinbeis 2i GmbH:
    Karsten Bolz, bolz@steinbeis-europa.de

    Wissenschaftlicher Koordinator :
    Dr. Emmanuel Detsis, ESF Science Officer, tel: +33 3 88 76 71 54, Email: edetsis[at]esf[dot]org


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Philosophy / ethics, Politics, Social studies
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

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