Die Soziale Marktwirtschaft feiert dieses Jahr ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Grund lud das Ethikinstitut der Wilhelm Löhe Hochschule und der Universitätsverein Fürth zu einem Festakt unter dem Titel „Freiheit, Gemeinwohl, Digitalisierung“ in das bayerische Heimatministerium nach Nürnberg ein. Die Festrede hielt der Wirtschaftsredakteur Dr. Philipp Plickert.
Das lichtdurchflutete Atrium des Heimatministeriums, dem Nürnberger Dienstsitz des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, bildete den stilvollen Rahmen für den Festakt zum 70-jährigen Bestehen der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Den Festakt unter dem Titel „Freiheit, Gemeinwohl, Digitalisierung“ richteten das Ethikinstitut der Wilhelm Löhe Hochschule (WLE) in Fürth unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Elmar Nass sowie der Universitätsverein Fürth unter Vorsitz von Prof. Dr. Hermann Schoenauer aus.
Nach der Begrüßung durch Hermann Schoenauer sowie den Grußworten von Hermann Imhof, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, und Dr. Alexander Voitl, als Leiter der Dienstelle Nürnberg Hausherr im Heimatministerium, ergriff Dr. Philipp Plickert das Wort. Der Wirtschaftsredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung blickte in seinem Festvortrag „Digitalisierung als Herausforderung für die Werte- und Wirtschaftsordnung ‚Soziale Marktwirtschaft‘“ zunächst einmal in die Geschichtsbücher. Plickert beleuchtete die Anfänge der Sozialen Marktwirtschaft und die zugrundeliegenden Werteideen von Alfred Müller-Armack, Walter Eucken und Ludwig Erhard, die als die Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft gelten. Plickert sieht die Soziale Marktwirtschaft als „große Erfolgsgeschichte“: „70 Jahre Soziale Marktwirtschaft sind ein denkwürdiger und freudiger Anlass“, so der Wirtschaftsjournalist.
Die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten
Im zweiten Teil seines Vortrags gab Plickert Antworten auf die Fragen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Wettbewerbsordnung und auf den Arbeitsmarkt hat. In beiden Bereichen sieht Plickert unbestreitbare Vorteile durch die Digitalisierung wie die Steigerung der Produktivität, durch die wiederum eine Erhöhung des Wohlstands möglich sei. Gleichzeitig sieht er aber auch Herausforderungen, denen sich Gesellschaft und Politik stellen müssen. Als Beispiel nennt er den Verlust von Arbeitsplätzen durch eine fortschreitende Technisierung der Arbeitsprozesse durch Maschinen und Roboter oder den rasanten Aufstieg einzelner digitaler Plattform-Konzerne wie Google, Amazon und Facebook.
Philipp Plickerts Resümee: „Eine Verweigerungshaltung gegenüber der Digitalisierung bringt nichts. Wir müssen uns auf den Wandel einlassen.“ Als Lösungsvorschlag pocht er auf eine stärkere Bildung jedes einzelnen und appelliert an seine Zuhörer: „Wir müssen uns anstrengen, dass wirklich alle Menschen eine Chance haben. Dabei sind wir aber alle gefordert.“
Die abschließende Gesprächsrunde moderierte Prof. Elmar Nass. Dort nahmen Dr. Ingo Friedrich, Präsident der WLH, Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken, sowie Dr. Philipp Plickert noch einmal explizit Stellung zu einzelnen Fragen über Chancen und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft, die Nass zugespitzt und pointiert an die Podiumsgäste stellte.
In seinem Schlusswort fasste Prof. Elmar Nass zusammen, dass die Soziale Marktwirtschaft nach wie vor ein Erfolgsmodell und wesentlich für ein gutes Miteinander von Freiheit und Gemeinwohl, von Markt und Menschlichkeit sei. „Wir brauchen keine neue Grundidee, und keine neuen Werte, die der Sozialen Marktwirtschaft zugrunde liegen“, so Elmar Nass.
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Dr. Philipp Plickert plädierte in seinem Hauptvortrag des Festaktes „70 Jahre Soziale Marktwirtschaf ...
WLH
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Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.:) Dr. Philipp Plickert, Prof. Dr. Dr. Elmar Nass, Dr. Ingo Fr ...
WLH
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