idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/05/2018 10:25

Greifswalder Wissenschaftler können Transfusionssicherheit bei neuem Medikament wieder herstellen

Constanze Steinke Pressearbeit
Universität Greifswald

    Das „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht den Erfolg

    Für die Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs gibt es seit kurzem ein neues Medikament, welches die bisherige Chemotherapie durch eine Immunabwehrtherapie ersetzt, die viel weniger Nebenwirkungen hat. Allerdings bindet sich das Medikament auch an die roten Blutzellen. Das führt zu zahlreichen Problemen.

    Wissenschaftler der Abteilung Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald unter Leitung der Oberärztin Dr. Kathleen Selleng haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, die Bindung des Medikamentes an die roten Blutzellen zu verhindern. Das renommierte „The New England Journal of Medicine“ hat die erfolgversprechende Lösung heute veröffentlicht*.

    Bei dem Medikament, auf das große Hoffnungen bei Leukämie-Patienten gesetzt werden, handelt es sich um Daratumumab (Darzalex®), hergestellt von der Firma Janssen Cilag, Teil des globalen Gesundheitsunternehmens Johnson & Johnson. Durch die unerwünschten Bindungseigenschaften werden Blutgruppenbestimmungen und alle notwendigen Verträglichkeitsuntersuchungen vor der Bluttransfusion gestört. Die Laboruntersuchungen vor der Blutübertragung liefern falsche Ergebnisse. Patienten mit Blutkrebs benötigen jedoch während der Behandlung häufig Bluttransfusionen. Gerade deshalb hat das neue Medikament zu großen Schwierigkeiten geführt.

    „Wir haben ein Stück vom Daratumumab-Antikörper mit Hilfe von Enzymen abgeschnitten und mit dem übrig gebliebenen Fragment die roten Blutzellen beladen. Dadurch konnte sich das Medikament im Patientenblut nicht mehr an die roten Zellen binden, weil die Bindungsstelle bereits durch die Teilstücke besetzt war“, erläuterte Projektleiterin Dr. Kathleen Selleng das Vorgehen. „Für uns ist es ein durchschlagender Erfolg für die Transfusionssicherheit dieser Patienten. Damit können die Blutgruppenbestimmung und die Untersuchungen vor einer Bluttransfusion für diese Patienten wieder genauso schnell und zuverlässig durchgeführt werden wie für alle anderen Patienten. Das Verfahren hat weiterhin den Vorteil, dass es auch für andere Medikamente der gleichen Stoffgruppe, die noch in der Entwicklung sind, ebenfalls angewendet werden kann“, so die Transfusionsmedizinerin.

    *The New England Journal of Medicine
    F(ab´)2 fragments to overcome daratumumab interference in transfusion tests
    DOI: 10.1056/NEJMc1804751 - http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc1804751

    Foto UMG/Jan Wesche:
    Die Oberärzte der Greifswalder Transfusionsmedizin Dr. Kathleen Selleng (li.) und Dr. Thomas Thiele, hier mit der polnischen Doktorandin Patrycja D. Gebicka, haben eine Lösung für die Probleme mit einem neuen Medikament für Patienten mit Blutkrebs gefunden.

    Universitätsmedizin Greifswald
    Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin
    Leiter Abteilung Transfusionsmedizin: Prof. Dr. med. Andreas Greinacher
    Fleischmannstraße 8, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-54 82
    E greinach@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de
    http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald
    Instagram/Twitter @UMGreifswald


    Images

    s. BU im Pressetext
    s. BU im Pressetext
    Foto: UMG/Jan Wesche
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    s. BU im Pressetext


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).