idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/05/2018 15:39

Verhandlungen von DEAL und Elsevier: Elsevier-Forderungen sind für die Wissenschaft inakzeptabel

Susanne Schilden Pressestelle
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    „Die überhöhten Forderungen des Verlags Elsevier haben uns gezwungen, die Verhandlungen des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit dem Verlag zu unterbrechen.“ Das berichtete der Verhandlungsführer und Sprecher des DEAL-Lenkungsausschusses, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, soeben in Bonn, wo in dieser Woche das letzte Gespräch stattgefunden hatte. „Wir wollen in den derzeit laufenden Verhandlungen mit den drei größten wissenschaftlichen Verlagen zu einem zukunftsfähigen Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur kommen."

    „Die überhöhten Forderungen des Verlags Elsevier haben uns gezwungen, die Verhandlungen des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit dem Verlag zu unterbrechen.“ Das berichtete der Verhandlungsführer und Sprecher des DEAL-Lenkungsausschusses, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, soeben in Bonn, wo in dieser Woche das letzte Gespräch stattgefunden hatte.

    „Wir wollen in den derzeit laufenden Verhandlungen mit den drei größten wissenschaftlichen Verlagen zu einem zukunftsfähigen Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur kommen. Unser Ziel ist zum einen ein Ende der für die Bibliotheken ruinösen Preisentwicklung bei den wissenschaftlichen Zeitschriften. Zum anderen wollen wir Open Access fördern, also im Kern die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung frei zugänglich machen. Die Verlage können dabei eine wesentliche Rolle spielen. Wir wollen ein nachhaltiges ‚Publish&Read-Modell‘, also eine faire Bezahlung für die Publikation und dann eine freie Verfügbarkeit für die Leser. Elsevier ist aber weiterhin in Bezug auf einen deutschlandweiten Vertrag nach diesem Modell nicht bereit, einen wissenschaftsadäquaten Leistungsumfang unter den Grundsätzen des Open Access anzubieten, der nachhaltig finanzierbar ist“, so Hippler.

    Die vorangegangenen mehrmonatigen Verhandlungen über die Implementierung einer deutschlandweiten Publish&Read-Lizenz haben weltweit für große Aufmerksamkeit[1] gesorgt. Zahlreiche namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten seit Oktober 2017 ihre Herausgeberschaft für Elsevier niedergelegt[2], um die DEAL-Verhandlungen zu unterstützen. Zudem hatten Ende 2016 bzw. 2017 rund 200 wissenschaftliche Einrichtungen ihre Lizenzverträge mit Elsevier nicht verlängert[3]. Für diese Einrichtungen wollte der Verlag nun die Fortführung der Verträge verhandeln, um zumindest einen Teil des verlorengegangenen Umsatzes zu sichern.

    „Eine Übergangslösung für die zweite Jahreshälfte 2018 ist für die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland nur dann zielführend, wenn mit Elsevier eine grundsätzliche Einigung über die Rahmenbedingungen eines künftigen Publish&Read-Vertrags hergestellt werden kann. Das ist nach aktuellem Stand jedoch nicht gegeben“, so Hippler.

    Die DEAL-Gruppe blickt dennoch gelassen in die Zukunft. Für den Fall, dass Elsevier die Zugänge der Einrichtungen, die sich im vertragslosen Zustand befinden, nun abschaltet, wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen. Die Verhandlungsgruppe wird die wissenschaftlichen Einrichtungen ausführlich über den Sachstand informieren.

    Das Projekt DEAL wurde von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts sollen bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abgeschlossen werden. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.projekt-deal.de

    1 https://www.projekt-deal.de/pressespiegel/
    2 https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/wissenscha...
    3 https://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/


    More information:

    https://www.projekt-deal.de/pressespiegel/
    https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/wissenscha...
    https://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/
    https://www.projekt-deal.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).