idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/09/2018 09:53

Mit Metallen zur gewünschten Konfiguration

Celine Eugster Kommunikation & Marketing
Universität Basel

    Wissenschaftler der Universität Basel haben einen Weg gefunden die räumliche Anordnung von Bipyridin-Molekülen auf einer Oberfläche zu ändern. Diese möglichen Bauelemente von Farbstoffsolarzellen bilden Komplexe mit Metallen und verändern dabei ihre chemische Konformation. Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Zusammenarbeit von Chemikern und Physikern aus Basel wurden kürzlich in der Fachzeitschrift ACS Omega veröffentlicht.

    Farbstoffsolarzellen sind seit vielen Jahren als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Solarzellen im Gespräch, auch wenn ihre Energieausbeute noch nicht zufriedenstellend ist. Der Wirkungsgrad liesse sich mit der Verwendung als Tandem-Solarzellen erhöhen, bei denen die Farbstoffsolarzellen übereinander gestapelt werden.

    Wie der Farbstoff, der das Sonnenlicht einfängt, auf dem Halbleitermaterial verankert wird, spielt für die Effektivität dieser Solarzellen eine entscheidende Rolle. Jedoch ist die Verankerung der Farbstoffe auf Nickeloxidoberflächen, die sich für Tandem-Farbstoffzelle besonders gut eignen, noch nicht ausreichend verstanden.

    Bindung auf Oberflächen

    In einer interdisziplinären Zusammenarbeit haben daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Swiss Nanoscience Institute und den Departementen Physik und Chemie der Universität Basel untersucht, wie einzelne Bipyridinmoleküle auf Nickeloxid- und Goldoberflächen binden.

    Bipyridinkristalle könnten bei Farbstoffsolarzellen als Ankermolekül auf einer Halbleiteroberfläche dienen. An diese Anker binden dann Metallkomplexe, an denen wiederum unterschiedliche Farbstoffe binden können.

    Bei der Untersuchung mithilfe von Rastersondenmikroskopen hat sich herausgestellt, dass die Bipyridinmoleküle zunächst flach in ihrer sogenannten trans-Konfiguration auf der Oberfläche binden. Durch Zugabe von Eisenatomen und einer Temperaturerhöhung kommt es dann im Bipyridin-Molekül zu einer Drehung um ein Kohlenstoffatom und somit zur Bildung der cis-Konfiguration.

    «Die chemische Zusammensetzung der cis- und trans-Konfiguration sind gleich, ihre räumliche Anordnung aber sehr unterschiedlich. Die Veränderung der Konfiguration lässt sich daher anhand der rastersondenmikroskopischen Messungen eindeutig unterscheiden», bestätigt der Experimentalphysiker Prof. Ernst Meyer.

    Metallkomplex in veränderter Konfiguration

    Diese Veränderung der räumlichen Anordnung entsteht durch Bildung eines Metallkomplexes, wie die Wissenschaftler auch durch die Untersuchung des Bipyridins auf einer Goldoberfläche bestätigen konnten.

    Bei der Herstellung der Farbstoffsolarzellen finden diese Reaktionen in Lösung statt. Die Untersuchung einzelner Moleküle und ihr Verhalten können allerdings nur mit Rastersondenmikroskopen im Vakuum erfolgen.

    «Wir haben mit diesen Untersuchung erstmals beobachten können, wie Moleküle, die fest an eine Oberfläche gebunden sind, ihre Konfiguration ändern», fasst Ernst Meyer die Arbeit zusammen. «Das erlaubt uns besser zu verstehen, wie sich Ankermolekül auf Nickeloxidoberflächen verhalten.»


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Ernst Meyer, Universität Basel, Departement Physik, +41 61 207 37 24, E-Mail: ernst.meyer@unibas.ch


    Original publication:

    Sara Freund, Rémy Pawlak, Lucas Moser, Antoine Hinaut, Roland Steiner, Nathalie Marinakis, Edwin C. Constable, Ernst Meyer, Catherine E. Housecroft, and Thilo Glatzel
    Transoid-to-Cisoid Conformation Changes of Single Molecules on Surfaces Triggered by Metal Coordination
    ACS Omega (2018)


    More information:

    https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Mit-Metallen-zur-gewuenschten...


    Images

    Die räumliche Anordnung von Bipyridin-Molekülen (grau) verändert sich auf einer Oberfläche aus Nickel- und Sauerstoffatomen (gelb/rot).
    Die räumliche Anordnung von Bipyridin-Molekülen (grau) verändert sich auf einer Oberfläche aus Nicke ...
    Source: Bild: Universität Basel, Departement Physik

    Bei der Bindung eines Eisenatoms (braun) verändert sich die Konfiguration des Bipyridinmoleküls.
    Bei der Bindung eines Eisenatoms (braun) verändert sich die Konfiguration des Bipyridinmoleküls.
    Source: Bild: Universität Basel, Departement Physik


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Chemistry, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Die räumliche Anordnung von Bipyridin-Molekülen (grau) verändert sich auf einer Oberfläche aus Nickel- und Sauerstoffatomen (gelb/rot).


    For download

    x

    Bei der Bindung eines Eisenatoms (braun) verändert sich die Konfiguration des Bipyridinmoleküls.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).