Konzeptualisierungen von Musik als Ambiente thematisieren seit Beginn des 20. Jahrhunderts, wie Stimmung durch akustische Umwelten entsteht, und wie sich unsere Wahrnehmung daran anpasst.
Das musikalische Genre Vaporwave schafft eine Klangwelt, die scheinbar so leicht wie Dampf um uns herumfließt. In ihr scheint sich jede Schwere des Lebens in quasi gasförmige Leichtigkeit aufzulösen. Vaporwave scheint der ideale Soundtrack für die Ära des Postdigitalen zu sein, seine Warenförmigkeit und Technik haben jedoch eine Geschichte, die schon ein paar Jahrzehnte älter ist und aus der Zeit stammt, als der Musikindustrie die Phase der Digitalisierung noch bevorstand.
"Boring work made less boring by boring music” verspricht in den 1970er Jahren ein internes Motto des US-amerikanischen Unternehmens Muzak, das 80 Jahre lang unter diesem Namen Hotelfoyers, Supermärkte und U-Boote, Busse, Aufzüge und Schlachtanlagen, unzählige Wohnzimmer und das Weiße Haus mit Hintergrundmusik versorgt. Backgroundmusic als „Mood Management“ entwickelt dabei ein Vokabular des Atmosphärischen, der Temperierung und der akustischen Einrichtung, das Anschlussstellen zu Theorien musikalischer Ambiente als Milieus und Umwelten aufweist, die parallel in den musikalischen Avantgarden entworfen werden. Wie der Vortrag zeigt, verweist die Mediengeschichte musikalischer Hintergründe dabei auf Verhandlungen, die den Status von Langeweile, Passivität und Leere in den „Low-Affect-Lifestyles" der Moderne selbst betreffen. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Art von Gefühlen in langweiligen (Klang-)Umgebungen überhaupt möglich sind. Ist die große Langeweile letztlich ein kleines Gefühl, und wer empfindet sie als solches?
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Art / design, Cultural sciences, Language / literature, Media and communication sciences, Music / theatre
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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