idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/06/2018 13:51

Fördern die Tanyzyten des Gehirns das gesunde Altern?

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Europäischer Forschungsrat gewährt einen hoch renommierten Synergy Grant mit 9,9 Millionen Euro für gemeinsames Projekt in Lübeck, Frankreich und Spanien

    Prof. Dr. Markus Schwaninger, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität zu Lübeck, wird zusammen mit zwei Forschern aus Frankreich und aus Spanien mit einem der außerordentlich renommierten und hoch dotierten Synergy Grants des Europäischen Forschungsrates gefördert. Die drei erhalten 9,9 Millionen Euro über sechs Jahre für ihr gemeinsames Forschungsprojekt zur Rolle bestimmter Gehirnzellen, der Tanyzyten, für ein gesundes Altern. 2,9 Millionen Euro davon gehen an Prof. Schwaninger.

    Für die zunehmend älter werdende Bevölkerung in Europa ist das gesunde Altern eine wichtige Herausforderung. Im Laufe des Lebens erfordert der Erhalt von Wohlbefinden und Gesundheit einen fortwährenden Dialog zwischen Gehirn und dem übrigen Körper. Um informierte und angemessene Entscheidungen zu treffen und die Balance in den Stoffwechselvorgängen des Körpers (Homöostase) zu erhalten, muss das Gehirn wissen, was in der Peripherie vorgeht.

    Die wichtigste Steuerzentrale für verschiedene homöostatische Prozesse liegt im Hypothalamus, einer kleinen Struktur am Boden des Gehirns. Das Team des Forschungsprojekts „Well-Aging and the Tanycytic Control of Health“ (WATCH) an den Universitäten Lille, Lübeck und Santiago de Compostela hat das Ziel, die Funktion von glialen Stützzellen im Hypothalamus, sogenannten Tanyzyten, als Vermittler der Kommunikation zwischen Hypothalamus und peripherem Körper aufzuklären. Tanyzyten liegen ideal am Boden des dritten Hirnventrikels und sind mit Blut und Gehirnwasser in Kontakt; über ihre Funktion ist aber noch wenig bekannt.

    Vincent Prévot (Inserm, Université de Lille, CHU de Lille), Markus Schwaninger (Universität zu Lübeck) und Ruben Nogueiras (Universidade de Santiago de Compostela) wollen neueste Techniken der molekularen und systemischen Neurowissenschaften, der Mausgenetik und der translationalen Forschung einsetzen, um die vielseitige Bedeutung von Tanyzyten zu erhellen. Die Ergebnisse sollen neue diagnostische Marker und neue therapeutische Ansätze liefern für eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen, die das gesunde Altern gefährden.

    Grants des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) zählen zu den höchsten Auszeichnungen, die ein europäischer Wissenschaftler aus öffentlicher Förderung erreichen kann. Sie gelten in der Wissenschaft als Ausweis höchster Exzellenz. Die besondere Förderkategorie des Synergy Grant, der die kollegiale internationale Zusammenarbeit von zwei bis vier Forschern erfordert, geht mit der Auszeichnung für Prof. Schwaninger erstmals an die Universität zu Lübeck.

    Die Anforderungen, einen Synergy Grant zu erlangen, sind hoch. Nur neun Prozent der eingereichten 295 Anträge wurden für die Förderung ausgewählt. Synergy Grants gehen an 88 Forscherinnen und Forscher an 63 Universitäten und Forschungszentren in 17 Ländern, die in 27 Projekten miteinander zusammenarbeiten. Das Gesamtfördervolumen beträgt 250 Millionen Euro.


    Contact for scientific information:

    Markus Schwaninger
    https://www.pharma.uni-luebeck.de/index.php?id=77
    Vincent Prévot (Inserm, Université de Lille, CHU de Lille)
    Ruben Nogueiras (Universidade de Santiago de Compostela)


    Images

    Prof. Dr. Markus Schwaninger
    Prof. Dr. Markus Schwaninger
    (Foto: Universität zu Lübeck)
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Prof. Dr. Markus Schwaninger


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).