Sie forschen an der Verbesserung von Krebsdiagnosen oder an marinen Emissionen klimarelevanter Gase: Sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler wurden heute in Berlin im Rahmen des Symposiums „Helmholtz Horizons – The digital (R)Evolution in Science“ mit dem Helmholtz-Doktorandenpreis ausgezeichnet. In je einem der sechs Helmholtz-Forschungsbereiche haben Sie herausragende Leistungen erbracht.
„Ich freue mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder sechs brillante Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für ihre besonderen Leistungen mit dem Helmholtz-Doktorandenpreis auszeichnen können“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Sie haben exzellente Leistungen während Ihrer Promotion erbracht. Mit der Auszeichnung wollen wir sie nun ermuntern, ihre wissenschaftliche Karriere weiterzuverfolgen.“
Im Rahmen des Symposiums „Helmholtz Horizons“ in der Berliner Akademie der Künste wurde der Preis feierlich vom Helmholtz-Präsidenten überreicht. Die sechs Preisträgerinnen und Preisträger waren zuvor unter insgesamt 18 Bewerbungen ausgewählt worden. Als Preisgeld erhalten die Nachwuchstalente einmalig 5.000 Euro sowie über einen Zeitraum von sechs Monaten weitere 2.000 Euro monatlich für einen Forschungsaufenthalt im Ausland. „Ich hoffe sehr, dass die Preisträgerinnen und Preisträger damit ihre wissenschaftliche Exzellenz weiterentwickeln“, sagt Wiestler.
Drei der sechs Preise gingen in diesem Jahr an Frauen. „Das freut mich besonders“, sagt Wiestler weiter. „Uns ist es ein großes Anliegen, talentierte Frauen bei ihrer weiteren wissenschaftlichen Karriere optimal zu fördern.“ Der Helmholtz-Doktorandenpreis wird seit 2013 verliehen. Insgesamt haben ihn mittlerweile 35 hochtalentierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler erhalten.
Die sechs Preisträger des Jahres 2018 sind:
<b>Forschungsbereich Energie</b>
Dr.-Ing. Antoine B. Jacquey, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Antoine Jacquey hat mit seiner Promotionsarbeit maßgeblich dazu beigetragen, die physikalischen Bedingungen in geologischen Reservoiren besser numerisch zu beschreiben. Der entscheidende Fortschritt besteht darin, dass er neuartige Werkzeuge entwickelt hat, die dreidimensional sowohl die geologisch bedingten Heterogenitäten im Untergrund als auch die dort ablaufenden physikalischen Prozesse berücksichtigen.
<b>Forschungsbereich Erde und Umwelt</b>
Dr. Sinikka Lennartz, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Sinikka Lennartz hat in Ihrer Arbeit marine Emissionen klimarelevanter Schwefelgase untersucht und die Erkenntnis gewonnen, dass diese Schwefelemissionen geringer sind als bislang angenommen. Ihre Ergebnisse tragen dazu bei, Ozeanemissionen in Klimamodellen effizienter einzubinden und Klimaprognosen zu verbessern.
<b>Forschungsbereich Gesundheit</b>
Dr. Ann-Christin Baranski, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Ann-Christin Baranski war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung eines sehr vielversprechenden Arzneimittels für die bimodale Bildegebung und Roboter-assistierte Entfernung von Primärtumoren und Metastasen des Prostatakarzinoms, das unmittelbar in der Klinik eingesetzt werden könnte.
<b>Forschungsbereich Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr</b>
Dr.-Ing. Daniel Leidner, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Daniel Leidner hat in seiner Promotionsarbeit die kognitiven Fähigkeiten von Service-Robotern verbessert, so dass diese selbständig ihre zugewiesenen Arbeiten erledigen können. Roboter wie „Rollin‘ Justin“ verwandeln sich so von bloßen Werkzeugen zu vollwertigen Arbeitskollegen. Diese Systeme sollen unter anderem bei künftigen Weltraummissionen zum Einsatz kommen.
<b>Forschungsbereich Materie</b>
Dr. Oleg Gorobtsov, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Oleg Gorobtsov hat im Rahmen seiner Doktorarbeit neuartige Konzepte für die Nutzbarmachung der Kohärenz harter Röntgenstrahlung entwickelt und auf äußerst originellem Weg aufgezeigt, wie man diese Konzepte im Röntgenbereich für die Analyse von Daten und die Entwicklung neuartiger Instrumente nutzen kann.
<b>Forschungsbereich Schlüsseltechnologien</b>
Dr.-Ing. Alexandra Amherd Hidalgo, Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Zentrum für Material- und Küstenforschung
Alexandra Amherd Hidalgos Promotionsarbeit lieferte neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Titanlegierungen und deren pulvertechnischen Verarbeitung. Durch die von ihr durchgeführten Studien leistete sie einen wesentlichen Beitrag für den potenziellen Einsatz einer kostensparenden Produktionstechnik für hochbelastete Komponenten, die beispielsweise in der Luftfahrt oder Medizin zum Einsatz kommen.
Weitere Informationen zu den Preisträgern: www.helmholtz.de/doktorandenpreis
Helmholtz leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit mehr als 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 4,5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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