Florian Roller studiert im 6. Semester Maschinenbau an der Hochschule Esslingen. Gleichzeitig ist der junge Mann aus Markgröningen ein Spitzensportler. Im September hat er gerade zum dritten Mal den Weltmeistertitel im Rudern (Doppel-Vierer-Leichtgewicht) geholt. Bereits 2015 und 2016 stand er zusammen mit seinem Team ganz oben auf dem Siegertreppchen. „2017 war ich im Praxissemester, da habe ich ausgesetzt“, erzählt er.
Vollzeit-Studium und Spitzensport: Wie geht das zusammen? „Es braucht viel Disziplin und Organisationstalent“, sagt Roller. Immerhin trainiert er 15 Einheiten in der Woche – also zweimal am Tag – auch am Wochenende. „Meistens bin ich einmal auf dem Neckar in meinem Verein in Untertürkheim. Das liegt günstig auf dem Weg von der Hochschule nach Hause“, berichtet er. Die zweite Einheit verbringt er oft abends auf dem Indoor-Ruder-Gerät vor dem Fernseher oder er fährt Fahrrad, geht Laufen oder Schwimmen. Hinzu kommen kurz vor Wettkämpfen noch mehrwöchige Trainingslager.
„Wenn ich nicht trainiere, werde ich ganz zappelig“, sagt Florian Roller und grinst. „Da fehlt mir etwas, denn normalerweise bin ich jeden Tag draußen, fahre Fahrrad oder sitze im Boot.“
Damit das Studium nicht leidet, ist der Tag gut durchgetaktet und Lerneinheiten am Wochenende sind ganz normal. Und wenn es mal eng wird mit dem Zeitplan, dann helfen ihm die Professoren: Da Esslingen Partnerhochschule des Spitzensports ist, werden die Athleten gezielt gefördert und bekommen optimale Bedingungen, um die sportliche Karriere und die akademische Ausbildung unter einen Hut zu bringen.
„Ohne die Unterstützung der Hochschule würde es gar nicht gehen“
Dafür kooperiert die Hochschule Esslingen seit 2015 mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart, dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband und dem Studierendenwerk Stuttgart. „Ohne diese Unterstützung würde es gar nicht gehen“, sagt Florian Roller.
Sein nächstes Studienziel ist der Bachelor-Abschluss – die Thesis will er in einem Unternehmen schreiben. Anschließend überlegt er gerade, ob er gleich einen Job annimmt und den Master später berufsbegleitend macht.
Die sportlichen Ziele stehen auch schon fest: „Ich will natürlich weiter trainieren und versuchen, für die olympischen Sommerspiele in 2020 nominiert zu werden. Wenn das nicht klappt, wäre es aber auch nicht schlimm. Ich rudere vor allem, weil es mir Spaß macht“, sagt der Student.
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