Das Genom des Photorhabdus Luminescens wurde vor kurzem, unter der Leitung des Pasteur Institutes, von einem Team französischer Forscher (CNRS, Institut Pasteur, INRA) und des Unternehmens Bayer CropScience entschlüsselt.
Photorhabdus luminescens ist eine Bakterie, die erst von der französischen Forschungseinrichtung INRA (Französisches Institut für Agrarforschung) charakterisiert wurde. Sie lebt im Verdauungskanal eines Wurms. Greift der Wurm Insektenlarven an, so fügt er diesen kleine Verletzungen zu, die es wiederum der Bakterie ermöglichen in die Hämolymphe des Insekts einzudringen, wo sie eine Reihe von Faktoren zur Ansteckung absondert, die zum schnellen Tod der Beute führen. Aus diesem Grund ist die Photorhabdus luminescens, von ihrem Zwischenwirt übertragen, in der Lage viele verschiedene Insektenarten zu vernichten.
Die Genomanalyse der Bakterie bestätigt diese Beobachtungen. Tatsächlich ist das Genom der Photorhabdus luminescens (das 4839 Gene enthält) das bisher einzig sequenzierte Genom, in dem sich die höchste Anzahl an krankheitserregenden Genen für Insekten befindet. Eine besonders interessante Entdeckung ist, dass einige Proteine, die von den krankheitserregenden Genen kodiert werden, für Stechmücken tödlich sind. Deshalb sind diese Ergebnisse für den Kampf gegen Schädlinge in der Landwirtschaft oder für das Gesundheitswesen von höchstem Interesse.
Die Bakterie Photorhabdus luminescens ist auch fähig, die Leiche des infizierten Insekts gegen andere Mikroben zu verteidigen. Dafür sondert sie Substanzen ab, die andere Bakterien oder Pilze zerstören können. Die Forscher haben diesbezüglich eine Reihe von Genen identifiziert, die für Antibiotika und Pilzschutzmittel kodieren. Diese könnten zur Bekämpfung von infektiösen Krankheiten beitragen.
Dank seines Genoms bietet das Photorhabdus luminescens deshalb viele neue Ansätze für den biologischen Kampf gegen Mikroben und Insekten. Diese Arbeit wurde vom französischen Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie im Rahmen des Programms "Genomnachsequenzierung" unterstützt und wird im renommierten Fachjournal "Nature Biotechnology" veröffentlicht.
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