"Warum essen Muslime kein Schweinefleisch? Warum tragen einige islamische Frauen ein Kopftuch - andere nicht? Was wollte Jesus ? Und wer war Buddha?" Diese Fragen beschäftigen schon Kinder im Grundschulalter. Oft werden sie damit an den Religionsunterricht verwiesen, doch eigentlich gehören diese Inhalte zur Allgemeinbildung, meint zumindest Professor Jürgen Lott vom Studiengang Religionswissenschaft an der Universität Bremen. Sein Ansatz: Schon Kinder sollten gemeinsam frühzeitig Religions- und Weltanschauungsinhalte kennen lernen, denn spätestens seit dem 11. September 2001 sollte die Notwendigkeit erkannt sein, Religion in Gesellschaften ernst zu nehmen.
Wie das geschehen kann und welche Rolle dabei die öffentliche Bildung spielt, ist Thema der internationalen Tagung: "WerteSchätzen - Religiöse Vielfalt und Öffentliche Bildung", die vom 29. bis 31. Oktober in Bremen stattfindet. Veranstalter sind der Studiengang Religionswissenschaft/Religionspädagogik und der Fachbereich Kulturwissenschaften der Uni Bremen.
Religion mobilisiert ein enormes Spektrum von Kräften in Menschen: sie reichen von persönlicher Sinnstiftung bis zu aktiver politischer Gewalt. Von welcher "Kultur" oder "Religion" sprechen wir, wenn wir "unsere" meinen? Wie lässt sich eine "Einheit in der Vielfalt" von Religions- und Wertoptionen in einer Gesellschaft erreichen? Wie werden ethische und religiöse Werte pädagogisch vermittelt? Welche didaktischen Methoden werden in anderen europäischen Ländern erfolgreich angewendet? Diese und weitere Fragen werden auf der Tagung mit internationalen Referentinnen und Referenten diskutiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Thematisierung von Religion in der Schule als Ort interkultureller Bildung. Religionswissenschaft und Religionspädagogik sind hier gefordert, neue Konzepte und übergreifende Kooperationsmöglichkeiten für eine interkulturelle pädagogische Arbeit zu entwickeln, die sich nicht mehr nur als "Ausländerpädagogik" versteht. Denn andere kulturelle und religiöse Inhalte und Werte können nur verstanden und eingeordnet werden, wenn auch die Vielfalt der jeweils "eigenen" Kultur und Religion reflektiert wird. Die Tagung ist Forum für alle wissenschaftlich und pädagogisch Interessierten aus Kindergärten, Schulen und Erwachsenenbildung. Den Einführungsvortrag hält der renommierte Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik, Leiter des Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust in Frankfurt/Main. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Studiengang Religionswissenschaft/Religionspädagogik
Christa Dommel
Tel.: (0421) 218-3015
E-Mail: dommel@uni-bremen.de
http://www.home.zait.uni-bremen.de/kongress/irsb
Das Programm und weitere Informationen zur Tagung gibt es im Internet unter: : http://home.zait.uni-bremen.de/kongress/irsb
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics, Religion, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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