‚A Sense of Place’ – der Ortssinn im Film – war Thema der ersten Wim Wenders Masterclass in NRW, für die der Regisseur und Produzent am vergangenen Samstag (24. November 2018) Studierende der ifs internationale filmschule köln und der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) einen Tag lang in Köln zum Dialog lud und ihnen als Mentor zur Seite stand.
Aus zahlreichen Einreichungen von Studierenden beider Hochschulen wurden jeweils fünf Teilnehmer/innen ausgewählt. Sie erhielten die Gelegenheit, ihre individuellen Fragen und Überlegungen zur Rolle des Ortes in ihren aktuellen Filmvorhaben mit Wim Wenders zu besprechen. Zusätzlich wurde eine Kameragruppe aus je drei Studierenden beider Schulen gebildet, die in drei Teams die Masterclass in Full HD dokumentierte, damit diese perspektivisch auch einem größeren Kreis digital zugänglich gemacht werden kann.
Wim Wenders: "Das ist für uns ein neues Format, ein ‚interaktives Narrativ’ könnte man sagen. Wir sind gespannt, welche neuen Wege man mit diesem alten Begriff ‚Masterclass’ gehen kann. Unser erster Versuch geht vom ‚Ortssinn’ aus. Das ist ein ungemein wichtiger menschlicher Sinn, der mehr oder weniger entwickelt ist, aber enorm wichtig sein kann beim Entwickeln und Drehen eines Filmstoffes. Eigentlich ist der ‚Ortssinn’ kein klassischer Lehrstoff an Filmhochschulen, und deswegen wollten wir unser Experiment damit starten."
Passend zum Ortssinn, der laut Wim Wenders hilft, Geschichten zu (er)finden und auch durchaus dafür sorgen kann, dass sie erzählt werden, boten verschiedene Stationen das Setting für diese eigens für Köln entwickelte Masterclass. So fand diese nicht nur hinter verschlossenen Türen statt, sondern auch im Kölner Stadtraum, mit dem Ebertplatz als Startpunkt und einem Kölner Büdchen in der Schanzenstraße als Lunch Spot – eine Referenz an die berühmte Imbissszene aus "Der Himmel über Berlin" mit Peter Falk und Bruno Ganz. Ein Oldtimer-Bus wurde zum ‚Hörsaal’ für die einführende Lecture von Wim Wenders und überbrückte als verbindendes Element zugleich die Wegstrecke zwischen den beiden Hochschulstandorten links und rechts des Rheins.
In der KHM fand am Vormittag ein Q&A mit Wim Wenders und den Teilnehmenden zur Entstehung des Films und zu den Orten von DER HIMMEL ÜBER BERLIN statt. Nachmittags kamen diese dann zum mehrstündigen Kolloquium in der ifs für die Kurzpräsentation und Diskussion ihrer eigenen Filmvorhaben zusammen.
Prof. Sophie Maintigneux, Prorektorin der KHM: „DER HIMMEL ÜBER BERLIN hat eine Generation von Filmemacherinnen und Filmemachern geprägt und beeinflusst. Die KHM freut sich sehr darüber, ihren Studierenden die Chance bieten zu können, mit Wim Wenders zu dem Thema ,Ortssinn’ zu arbeiten in einem so inspirierenden und produktiven Rahmen wie dieser Masterclass.“
Simone Stewens, Geschäftsführerin der ifs: „Die unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Werk und der Gedankenwelt eines bedeutenden Filmkünstlers wie Wim Wenders im direkten Dialog ist eine wertvolle Inspiration für Filmstudierende von ifs und KHM. Es ist eine große Bereicherung, einander auf Augenhöhe zu begegnen – wie in dieser Masterclass – gestalterisch und im Diskurs über die Projekte der Studierenden mit einem Meisterregisseur, der neugierig ist auf den Filmnachwuchs und ein großes Interesse hat an ästhetischer Innovation.“
Vorausgegangen war der Masterclass ein Screening der restaurierten Fassung von "Der Himmel über Berlin" im ifs-Kino am 2. November sowie ein 2-tägiges Vorbereitungsseminar am 3. und 4. November an beiden Hochschulen, angeleitet von Luise Donschen, der früheren wissenschaftlichen Mitarbeiterin von Wim Wenders als Professor für ‚Digitales Kino’ an der HFBK Hamburg.
Die Masterclass ‚A Sense of Place’ ist eine Veranstaltung der Wim Wenders Stiftung, die Einbindung der Kölner Filmhochschulen ifs und KHM geht auf eine Initiative von Petra Müller, Kuratoriumsvorsitzende der Wim Wenders Stiftung, zurück.
http://www.wimwendersstiftung.de
http://www.filmschule.de
http://www.khm.de
Die rollende Masterclass: Wim Wenders und Studierende der ifs und KHM mit dem Bus unterwegs in Köln
Foto: Heiko Specht
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