idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/05/2018 11:45

Nationale Reduktionsstrategie: DDG fordert 50 Prozent Zuckerreduktion in Softdrinks

Kerstin Ullrich Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

    Berlin – Die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert, den Zuckergehalt in herkömmlich gesüßten Softdrinks zu halbieren, ähnlich wie dies in Großbritannien erreicht wurde. „Die deutsche Politik ist in diesem Punkt deutlich zu wenig ambitioniert“, kommentiert DDG-Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland den jetzt bekannt gewordenen Entwurf des Bundesernährungsministeriums für eine Nationale Reduktionsstrategie. Sollte es zudem nicht bis Ende 2020 zu einer messbaren Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten kommen, seien gesetzliche Schritte notwendig: „Wir erwarten, dass Frau Klöckner dann entsprechend nachbessert.“

    Der Entwurf der „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ liegt derzeit den am Runden Tisch beteiligten Organisationen zur Stellungnahme vor. Die DDG begrüßt durchaus einige der darin enthaltenen Punkte wie ein engmaschiges Monitoring, die Möglichkeit zur Nachsteuerung sowie die Ankündigung der Ministerin, bei „fehlender Bereitschaft zur Zusammenarbeit regulatorische Maßnahmen zu prüfen“. An den für Übergewicht besonders relevanten Punkten bleibt die Strategie jedoch hinter dem zurück, was angesichts der hohen Raten von Übergewicht in Deutschland notwendig wäre.

    So wird für Softdrinks lediglich eine „deutlich zweistellige Zuckerreduktion“ bis 2025 gefordert. Zum Vergleich: Großbritannien erreichte durch die Ankündigung einer Zuckersteuer eine Reduktion von rund 50 %. „Angesichts der Tatsache, dass Softdrinks als zusätzliche Kalorienträger einen großen Einfluss bei der Entstehung von Übergewicht haben, appellieren wir dringend an Frau Klöckner bei den konkreten Vereinbarungen mit der Industrie diese Zielmarke zu erreichen“, sagt Müller-Wieland.

    Auch das Ziel, dass Produkte mit Kinderoptik keine ungünstigere Nährstoffzusammensetzung aufweisen sollen als solche, die sich nicht speziell an Kinder wenden, ist kein großer Fortschritt gegenüber dem Status Quo. „Wir erwarten, dass die Strategie an diesem Punkt für einen stärkeren Schutz dieser besonders vulnerablen Gruppe sorgt“, sagt Müller-Wieland: „Spezielle Kinderlebensmittel sind eigentlich gänzlich unnötig. Wenn überhaupt, sollten sie eine besonders günstige Nährstoffzusammensetzung aufweisen.“

    Unklar bleibt in der Reduktionsstrategie das Thema Werbung an Kinder und Jugendliche. Die DDG fordert die Bundesregierung auf, hier der Aufforderung der EU nachzukommen und entsprechende gesetzliche Regelungen zu erlassen, um an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohen Gehalten an Zucker, Fetten und Salz zu unterbinden.

    Die DDG begrüßt, dass bereits im Herbst 2019 eine Überprüfung stattfinden soll, ob die Hersteller die Reduzierungen umsetzen. Offen bleibt allerdings, zu welchem Zeitpunkt regulatorische Maßnahmen ergriffen werden, falls sich die freiwillige Vereinbarung als wirkungslos erweist. „Vor dem Hintergrund der alarmierenden Daten darf damit nicht bis 2025 gewartet werden“, sagt Müller-Wieland: „Sollte sich bis Ende 2020 abzeichnen, dass die Reduktion nicht oder nur unzureichend umgesetzt wird, sind verbindlichere Regelungen notwendig.“

    Die vollständige Stellungnahme der DDG, die heute dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft übermittelt wurde, finden Sie hier https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Stellungnahmen....

    ******************************************************************

    Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
    Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

    ******************************************************************

    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
    Kerstin Ullrich
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-641, Fax: 0711 8931-167
    ullrich@medizinkommunikation.org

    Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
    Geschäftsstelle
    Daniela Erdtmann
    Albrechtstraße 9, 10117 Berlin
    Tel.: 030 3116937-24, Fax: 030 3116937-20
    erdtmann@ddg.info
    http://www.ddg.info


    More information:

    https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Stellungnahmen...


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).