idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/17/2018 11:14

BMBF fördert Mainzer Projekte in der Teilchenphysik

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Bundesforschungsministerium stellt knapp 7 Millionen Euro für kooperative Forschungsarbeiten am CERN bereit

    Physiker und Physikerinnen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sind an zahlreichen Projekten der internationalen Großforschungseinrichtung CERN in Genf beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird diese Arbeiten auch in den kommenden Jahren maßgeblich finanziell unterstützen. Für die dreijährige Förderperiode bis Mitte 2021 sicherte das BMBF knapp 7 Millionen Euro zu. „Projekte an Großforschungseinrichtungen gehen meistens mit einer langfristigen Verpflichtung einher. Wir danken daher dem Bundesforschungsministerium, dass es uns bei diesen Aufgaben erneut mit einer langfristigen, substanziellen Förderung unterstützt“, teilt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dazu mit. „Die Zuwendungen sind auch eine Auszeichnung für unsere Physikerinnen und Physiker, die zu den beeindruckenden Forschungen am CERN auf vielen Gebieten wichtige Beiträge leisten. Wir freuen uns, dass die Leistungen der Mainzer Physik vor Kurzem auch in der Bewilligung des Exzellenzclusters PRISMA+ zum Ausdruck kam“, so der JGU-Präsident. Die BMBF-Mittel fließen insbesondere in die Mainzer Beteiligung an Kooperationsprojekten wie dem ATLAS-Experiment oder dem NA62-Experiment.

    Ein Schwerpunkt der Gruppe Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP) sind die Forschungen am Large Hadron Collider (LHC), dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt, der seit 2008 am CERN in Betrieb ist. „Die Mainzer Gruppe hat für das ATLAS-Experiment am LHC sehr viel Verantwortung übernommen“, erläutert Prof. Dr. Volker Büscher von ETAP. Büscher ist seit Juli 2018 Sprecher des ATLAS-Verbundprojekts, in dessen Rahmen die 17 in Deutschland beteiligten Institutionen an dem Teilchendetektor arbeiten. ATLAS hatte 2012 zeitgleich mit einem anderen LHC-Experiment das Higgs-Boson entdeckt.

    ATLAS-Experiment und Entwicklung von Szintillator-basierten Teilchendetektoren als eine der Mainzer Hauptaufgaben in den kommenden Jahren

    Eine wichtige Aufgabe der Mainzer ATLAS-Experten liegt in der Auswertung der Daten, die beim Zusammenstoß der Teilchen erfasst und aufgezeichnet werden – mehr als 1 Gigabyte pro Sekunde. Hierfür steht ihnen an der JGU der Mainzer Supercomputer MOGON II zur Verfügung, einer der schnellsten Hochleistungsrechner der Welt. Außerdem tragen die Physikerinnen und Physiker der Mainzer Universität zum Ausbau des ATLAS-Detektors bei. Dazu können sie sich auf die Infrastruktur stützen, die der Exzellenzcluster PRISMA in Mainz aufgebaut hat, darunter das PRISMA-Detektorlabor. Durch die Bewilligung des Folgeantrags für PRISMA+ ist diese Unterstützung auch in Zukunft gesichert.

    Mit Blick in die weitere Zukunft entwickelt die ETAP-Gruppe neuartige Teilchendetektoren mit vielfältigem Einsatzpotenzial. Beim BMBF-Verbundprojekt für Forschung und Entwicklung an Szintillator-basierten Detektoren ist mit Prof. Dr. Lucia Masetti ebenfalls eine Physikerin der Universität Mainz Sprecherin des Verbunds. „Szintillator-basierte Teilchendetektoren eignen sich hervorragend für sehr unterschiedliche Anwendungen, deren Herausforderungen wir nun als eine Community gemeinsam angehen“, sagt die Wissenschaftlerin.

    „Weitere Aktivitäten, in die wir besonders involviert sind und die durch das BMBF gefördert werden, liegen in der Messung von extrem seltenen Kaon-Zerfällen mit dem NA62-Experiment, der Suche nach Axion-ähnlichen Teilchen sowie im Bereich maschinelles Lernen“, ergänzt Büscher. Der Wissenschaftler merkt an, dass der LHC-Beschleuniger Anfang Dezember für die kommenden zwei Jahre stillgelegt wurde, um wichtige Ausbauarbeiten durchzuführen. „In dieser Zeit gibt es für uns eine Menge zu tun“, so Büscher. „Anschließend werden wir mit dem Neustart des LHC bei erhöhter Luminosität noch tiefer in die Erforschung der kleinsten Teilchen, die unsere Materie ausmachen, einsteigen.“

    Bildmaterial:
    http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/08_physik_etap_bmbf2018.jpg
    Mitarbeiter der JGU bei Arbeiten an einer neuen, in Mainz entwickelten Triggerelektronik für ATLAS, die in der zweijährigen Betriebspause am Experiment installiert werden soll.
    Foto/©: ETAP, JGU


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. rer. nat. Volker Büscher
    Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP)
    Institut für Physik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-20399
    Fax +49 6131 39-25169
    E-Mail: buescher@uni-mainz.de
    http://www.etap.physik.uni-mainz.de/


    More information:

    http://atlas.cern/ - ATLAS-Experiment am CERN
    http://www.fsp103-atlas.de/ - BMBF-Forschungsschwerpunkt FSP-103 „Physik bei höchsten Energien mit dem ATLAS-Experiment am LHC“
    https://www.etap.physik.uni-mainz.de/research-groups/ex-atlas/ - JGU-Beitrag zum ATLAS-Experiment
    https://www.etap.physik.uni-mainz.de/research-groups/ex-na62/ - JGU-Beitrag zum NA62-Experiment
    https://www.zdv.uni-mainz.de/hochleistungsrechner-mogon-ii-unter-schnellsten-sup... - MOGON II


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).