DFG-Forschergruppe zur Teilchenphysik beleuchtet philosophische und historische Aspekte in einem Workshop an der RWTH Aachen
Astrophysikalische Beobachtungen und Erklärungslücken im Standardmodell der Teilchenphysik implizieren die Existenz Dunkler Materie oder einer alternativen Theorie von Raum und Zeit. Dunkle Materie ist eine postulierte Form von Materie, die nicht direkt sichtbar ist, aber über die Gravitation wechselwirkt. „Gemäß der gängigen Theorien sollten 80 Prozent der Materie im Universum aus Dunkler Materie bestehen“, erklärt Professor Michael Krämer vom Lehrstuhl für Theoretische Physik E der RWTH. „Die Suche nach dieser neuen Form von Materie war bisher allerdings erfolglos, sodass Physiker nach alternativen Erklärungen suchen. So könnte möglicherweise eine modifizierte Gravitationstheorie die Bewegung der Galaxien beschreiben. Offen ist, ob vielleicht Dunkle Materie und eine modifizierte Theorie der Raumzeit zwei unterschiedliche Seiten derselben Medaille sind“, so Krämer weiter.
Der Aachener Physiker arbeitet in der Forschergruppe „The Epistemology of the Large Hadron Collider“. Diese wird seit 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert. Mehr als 20 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Physik, Philosophie, Wissenschaftsgeschichte und -soziologie diskutieren hier das Verständnis der wissenschaftlichen Erkenntnis in der Teilchenphysik. Professor Gregor Schiemann vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung der Bergischen Universität Wuppertal ist Sprecher der Forschergruppe. „Dem Dialog zwischen Physik und Philosophie ist lange Zeit nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt worden. Mit unserer interdisziplinären Kooperation wirken wir hier erfolgreich entgegen“, so Schiemann.
Die DFG-Forschergruppe veranstaltet vom 6. bis 8. Februar 2019 an der RWTH einen Workshop zum Thema „Dunkle Materie und alternative Gravitation“. Erwartet werden rund 70 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die insbesondere die philosophischen und historischen Aspekte dieser zentralen Debatte der modernen Grundlagenforschung beleuchten wollen.
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Michael Krämer
Lehrstuhl für Theoretische Physik E
Telefon: +49 (0)241 80 27047
E-Mail: mkraemer@physik.rwth-aachen.de
https://www.lhc-epistemologie.uni-wuppertal.de/news-events-publications/events/d...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Philosophy / ethics, Physics / astronomy
transregional, national
Research projects, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).