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02/19/2019 09:37

Wie gesund sind Tablet, Smartphone und Co. im Kinderzimmer?

Helena Reinhardt Pressestelle / Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Leipzig AöR

    2. Symposium zur Kindergesundheitsforschung fragt nach den Folgen der neuen Medien

    Wie beeinflusst die Zeit, die unsere Kinder mit neuen Medien und vor diversen Bildschirmen verbringen, deren Gesundheit? Hat die Nutzung von Smartphone und Co. Einfluss auf deren Entwicklung, und wenn ja, welchen? Welche Auswirkungen hat der frühe Einzug elektronischer Medien in die Kinderzimmer auf Schlafverhalten, Stoffwechselvorgänge oder das Körpergewicht? Diesen und anderen Fragen rund um das hochaktuelle Thema „Neue Medien und Kindergesundheit“ widmet sich das 2. Leipziger Symposium für pädiatrische Forschung am 2. März 2019.

    Etwa 150 Ärzte und Wissenschaftler treffen sich zu dieser zweiten Leipziger Tagung mit dem Fokus auf aktuelle Aufgaben in der kindermedizinischen Forschung. „Nachdem es bei der Premiere im vergangenen Jahr um Diabetes und endokrinologische Störungen im Kindesalter ging, fragen wir jetzt nach Auswirkungen eines zunehmend wichtigeren Aspekts heutiger Kindheit – der Mediennutzung“, erklärt Prof. Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig und Initiator des Symposiums. „Wir untersuchen in unserer LIFE Child Studie seit sieben Jahren auch die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen“, so Kiess. „Und inzwischen wissen wir mehr dazu, unter anderem: Wenn Kinder schon sehr früh mit Smartphones, Tablets oder anderen Bildschirmen für mehrere Stunden allein gelassen werden, zeigen sich später Lernschwierigkeiten und vor allem schlechtere Ergebnisse in Mathematik.“ Entscheidend für die Frequenz der Nutzung von Mediengeräten sei dabei das Vorbild der Eltern – ist die Mutter viel am Smartphone, ist auch die Mediennutzungszeit der Kinder erhöht. „Dabei sehen wir in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Anstieg sowohl der Medienzeit als auch der Geräteanzahl“, so der Leipziger Kinderarzt. So hätten bereits 25 Prozent der Achtjährigen ein Smartphone, insgesamt verfügen die Grundschüler über 1,2 Geräte pro Kind. Bei den 14-Jährigen sind es bereits drei bis vier unterschiedliche Geräte, wobei alle, also 100 Prozent, ein Smartphone haben.
    „Wenn wir zudem nach der Nutzungsdauer fragen, kommen wir bei den 14-Jährigen auf fünf Stunden Bildschirmzeit pro Tag, wobei die Jugendlichen auch angeben, nur 30 Minuten täglich mit dem Handy offline zu sein“, erläutert Kiess. Die starke Mediennutzung hat nachweislich Folgen – die Kinder schlafen später ein, schlechter durch und sind unausgeschlafener. Das wiederum beeinflusst Gehirn und Körper, von der Aufmerksamkeitsspanne bis hin zur Entwicklung des Gewichts.
    Die diesen Ergebnissen zugrunde liegenden Daten stammen aus der fast 5000 Kinder und Jugendliche zählenden LIFE Child Kohorte, die die Leipziger seit mehr als acht Jahren begleiten und untersuchen. „Unsere Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es gerade heute ist, solche Daten zu sammeln und auszuwerten“, sagt Wieland Kiess. Es gehe dabei nicht darum, die Entwicklungen in einer sich wandelnden Umwelt umkehren zu wollen, sondern darum, einen guten Umgang damit zu finden. „Wir müssen Ärzte, aber auch Eltern, Lehrer und auch unsere poltischen Entscheider auf einer zuverlässigen Basis dazu beraten können, welche Leitplanken an dieser Stelle nötig sind, um die Gesundheit unserer Kinder zu erhalten“, betont Kiess. Viele Fragen seien noch offen – zum Beispiel, ob das Sehvermögen beeinflusst wird, oder welche Folgen fehlende reale Erlebnisse oder ein früher Zugang zu pornografischen Inhalten haben können. Mit dem Leipziger Symposium soll eine Grundlage geschaffen werden, auf der diese und andere Fragestellungen weiter diskutiert und erforscht werden können, begleitet auch von anderen, immer aktuellen Themen wie der gesunden Ernährung und Allergien im Kindesalter.

    2. Symposium Paediatric Research Leipzig
    2. März 2019, 9.00 bis 18.00 Uhr
    Kongresshalle am Zoo, Leipzig


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific conferences
    German


     

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