Welche Gene an der Entstehung der Gesichtsblindheit, auch Prosopagnosie genannt, beteiligt sind, wollen Forscher der Ruhr-Universität Bochum herausfinden. Betroffene können Gesichter nicht unterscheiden oder erinnern, obwohl ihr Gedächtnis und ihre Wahrnehmung ansonsten intakt sind. Das Phänomen ist selten, tritt aber in manchen Familien gehäuft auf; daher gehen Forscher von einer erblichen Komponente aus. Für ihre Studie suchen Neurowissenschaftler und Humangenetiker um Prof. Dr. Boris Suchan Familien mit betroffenen und nicht betroffenen Mitgliedern. Interessierte können sich telefonisch unter 0234 3227575 oder per E-Mail an boris.suchan@rub.de melden.
Betroffene und nicht betroffene Familienmitglieder gesucht
Etwa zwei Prozent der Menschen sind von der angeborenen Form der Prosopagnosie betroffen. „Viele finden erst im Jugendalter heraus, dass sie an der Störung leiden und dass es überhaupt so eine Störung gibt“, sagt Boris Suchan, Leiter der Abteilung Klinische Neuropsychologie an der Ruhr-Universität. „Eine Diagnose durch einen Fachmann führt häufig zu sehr viel Erleichterung.“
Um das Phänomen weiter zu verstehen, suchen die Forscherinnen und Forscher nach Genen und genetischen Veränderungen, die mit der Prosopagnosie in Verbindung stehen. Dazu wollen sie Unterschiede in den genetischen Daten von betroffenen und nicht betroffenen Familienangehörigen aufspüren. Ihre Hoffnung ist, Genvarianten zu finden, die ausschließlich oder sehr viel häufiger bei Menschen mit Gesichtsblindheit auftreten als bei gesunden Probanden. „Damit die Ergebnisse aussagekräftig sind, sind wir auf die Mithilfe von möglichst vielen betroffenen und nicht betroffenen Familienmitgliedern aus mehreren Generationen angewiesen“, erklärt Suchan.
Untersuchung auch zuhause möglich
Die Familienmitglieder werden gebeten, an einer genauen Diagnostik teilzunehmen, um sicherzustellen, ob eine Gesichtsblindheit vorliegt oder nicht. Außerdem entnehmen die Forscher für die genetische Analyse eine kleine Blutprobe. Alle Probandinnen und Probanden erhalten einen schriftlichen Bericht über die Ergebnisse der Untersuchung sowie eine finanzielle Aufwandsentschädigung. Die Tests können an der Ruhr-Universität Bochum oder zuhause bei den Familien stattfinden.
Prof. Dr. Boris Suchan
Klinische Neuropsychologie
Institut für Kognitive Neurowissenschaft
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 27575
E-Mail: boris.suchan@rub.de
Criteria of this press release:
Journalists
Psychology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).