Veränderungen der Landnutzung führen oft zu ungewollten ökologischen Auswirkungen. Auf der Nordinsel Neuseelands hat sich im Lauf der letzten Jahrzehnte die Wasserqualität des touristisch sehr bedeutsamen Taupo-Sees rapide verschlechtert. Der vermehrte Eintrag des Pflanzennährstoffs Phosphor führt zu verstärktem Algenwachstum und damit zur Trübung des Seewassers. Die vermehrte Algenpopulation vermindert einerseits den Sauerstoffgehalt des Sees und verschiebt andererseits das Gleichgewicht von räuberischen (zumeist auf Sicht jagenden) Fischarten (z.B. Hechte und Barsche) zu Gunsten ihrer Beutefische. Der vermehrte Nährstoffeintrag in den Taupo-See steht offensichtlich in Zusammenhang mit stark erhöhten Schaf- und Rotwildpopulationen im Einzugsgebiet des Sees.
Folge der erhöhten Trittbelastung ist eine Zunahme des erosiven Bodenabtrages im Gewässer. Infolge der höheren Populationsdichte der Tiere sind die abgeschwemmten Bodenpartikel stärker mit Stickstoff und Phosphor befrachtet, was die Eutrophierung des limnischen Ökosystemes beschleunigt. Die Verhältnisse am Taupo-See sind damit ein typisches Beispiel des problematischen Konfliktes zwischen Nutzungsansprüchen der Landwirtschaft und Belangen des Naturschutzes, die wiederum zu großen Teilen auch denen des Tourismus entsprechen.
Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig arbeiten nun mit Kollegen der Neuseeländischen Ressortforschung für Landwirtschaft (AgResearch) zusammen bei der Erforschung der komplexen Zusammenhänge dieser Entwicklung und der Erarbeitung von Landnutzungsstrategien, die eine Harmonisierung der verschiedenen Ansprüche der Landnutzung zum Ziel haben. Im Mittelpunkt der Methodik steht dabei die Auswertung von historischen und aktuellen Bildinformationen von Erdbeobachtungssatelliten, die teilweise noch aus den frühen 70er Jahren, also den Anfängen der Satellitenfernerkundung stammen. Ziel ist es, Schutzzonen um den Taupo-See auszuweisen, in denen nur noch reduzierte bzw. keine Beweidung mehr zugelassen wird.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
pb@fal.de
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects, Research results
German
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