Wie können Kompositionen längst vergangener Zeiten zu neuem Klang erweckt werden? Wie hat es wohl in der Chapelle royale in Paris im 17. Jahrhundert geklungen, wenn der Hoforganist auf der Orgel in die Tasten griff? Welche Register zog Bach, wenn er präludierte, mit welchen Ornamenten verzierte Franceso Correa de Arauxo seine Tientos?
Solchen Fragen geht Matthias Schneider, Professor für Kirchenmusik mit Schwerpunkt Orgelspiel am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald, in seinem neuesten Buch nach. Er erläutert die Chancen und Grenzen der „Historischen Aufführungspraxis“ und ermuntert seine Leser, „zwischen den Zeilen“ zu lesen: Nur wer die Kontexte der jeweiligen Zeit und Region kennt, die üblichen Gepflogenheiten des Muszierens, die für die Zeitgenossen so selbstverständlich waren, dass sie nicht aufgeschrieben werden mussten, kann dem Originalklang auf die Spur kommen.
In seinem Buch, das in diesen Tagen im renommierten Bärenreiter-Verlag Kassel erschienen ist, untersucht er in zehn Kapiteln die Musik vom Mittelalter über Frankreich, die iberische Halbinsel, Italien und die Niederlande bis zu Johann Sebastian Bach und gibt zahlreiche Informationen über die Ausführung der Musik der jeweiligen Epoche sowie praktische Tipps, welches Tempo angemessen ist, welche Register gezogen werden sollen, wie man den Anschlag auf der Orgel gestaltet und die Ornamente angemessen ausführt.
Am Dienstag, 21. Mai 2019, um 20:00 Uhr, stellt Matthias Schneider in der Aula des Instituts (Bahnhofstraße 48/49, 17489 Greifswald) einige seiner Ergebnisse vor und gibt mit Klangbeispielen an der Orgel Einblick in die Arbeitsweise der Historischen Aufführungspraxis. Alle, die sich für Orgelmusik interessieren, sind herzlich dazu eingeladen.
Weitere Informationen
Buchcover, Foto: Bärenreiter-Verlag Kassel
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Matthias Schneider
Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft
Bahnhofstraße 48/49, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3525
matthias.schneider@uni-greifswald.de
http://www.musik.uni-greifswald.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Music / theatre
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).