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05/28/2019 11:25

Christof von Kalle wird BIH Chair für Klinisch-Translationale Wissenschaften

Dr. Stefanie Seltmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Institut für Gesundheitsforschung / Berlin Institute of Health (BIH)

    Am 1. Juni 2019 tritt Prof. Dr. Christof von Kalle die Professur auf Lebenszeit für Klinisch-Translationale Wissenschaften am Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin an. Der Krebsexperte wird als Gründungsdirektor und BIH Chair das gemeinsame Klinische Studienzentrum von BIH und Charité leiten. Christof von Kalle hat in Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) als Gründungsdirektor aufgebaut und über zehn Jahre geleitet. Er verfügt daher über umfangreiche Erfahrungen in der Translation, dem Grundanliegen des BIH: Ergebnisse aus der Forschung in die klinische Anwendung zu übertragen.

    „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christof von Kalle einen hochkarätigen Wissenschaftler und Forschungsmanager gewinnen konnten,“ sagt Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Interim-Vorstandsvorsitzender des BIH und Dekan der Charité. „Seine große Expertise auf dem Gebiet der klinischen Translation, dem zentralen Ziel des BIH, sowie in der Krebsforschung und im Forschungsmanagement werden uns dabei helfen, das BIH weiter zu einem international renommierten Leuchtturm der translationalen Medizin zu entwickeln.“

    Christof von Kalle wird das neu gegründete Klinische Studienzentrum von BIH und Charité leiten. Dieses soll sämtliche Studienaktivitäten der beiden Einrichtungen an den verschiedenen Standorten vereinen und allen klinischen Forschern zur Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Auswertung ihrer klinischen Studien offenstehen. „Es gibt im Berliner Life-Science-Umfeld sehr viel Kompetenz für die Ausrichtung klinischer Studien in unterschiedlichen Stadien“, ist von Kalle überzeugt. „Und es ist mein Anliegen, hier eine zusammengefasste Struktur zu schaffen, die den verschiedenen Partnern ermöglicht, gewinnbringend zu kooperieren.“

    Der Krebsforscher und Onkologe, der in Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) viele Jahre geleitet hat, sieht in der translationalen Forschung die größte Chance für neue Therapien, die möglichst schnell aus dem Labor ans Krankenbett gelangen. In Dresden gibt es bereits einen NCT-Partnerstandort, einen solchen könnte sich von Kalle auch für Berlin vorstellen. „Ich halte ein Translationszentrum fokussiert auf die Onkologie für eine tolle Idee. Insofern würde ich die Kolleginnen und Kollegen des Comprehensive Cancer Center der Charité gern dabei unterstützen, hier in Berlin ebenfalls ein translationales Tumorzentrum auf die Beine zu stellen.“ Auch in seinem eigenen Forschungsgebiet, der Gentherapie, sieht der Wissenschaftler gute Voraussetzungen für die Translation. „Für eigene Forschungs-arbeiten lässt mir meine neue Aufgabe vermutlich keine Zeit. Aber ich möchte gern Nachwuchsgruppen auf diesem Gebiet einrichten.“ Chancen sieht er insbesondere bei der gentherapeutischen Behandlung von seltenen Erbkrankheiten, etwa im blutbildenden System, aber auch bei den Tumorimmuntherapien mit Car-T-Zellen. „Ich glaube, dass da in den nächsten Jahren noch für einige Tumorarten Therapien entwickelt werden.“

    Christof von Kalle wurde vor kurzem in den Sachverständigenrat von Jens Spahn berufen. „Hier geht es um die Beratung des Bundesgesundheitsministers in grundsätzlichen Fragen der Über-, Unter- und Fehlversorgung im Gesundheitssystem“, berichtet von Kalle. Der Sachverständigenrat wird sich in den nächsten Monaten intensiv mit dem Thema Digitalisierung in der Medizin befassen. Ein Thema, das Christof von Kalle sehr am Herzen liegt. Der Mediziner arbeitet bereits an einer Databox, die die gesammelten Gesundheitsdaten des Patienten oder der Patientin enthält, und über die der Patient bzw. die Patientin selbst verfügen kann. „Ich muss als Patient selbst entscheiden dürfen, wem ich meine Daten in welchem Umfang zur Verfügung stellen möchte. Das kann der weiterbehandelnde Arzt sein oder eine Wissenschaftlerin, die an einer neuen Therapie arbeitet.“

    Christof von Kalle studierte von 1981 bis 1987 Medizin an der Universität Köln und promovierte dort im Bereich Hämatologie/Onkologie. Bei Forschungsaufenthalten am Sloan Kettering Cancer Center in New York und am Fred Huchinson Cancer Research Center in Seattle spezialisierte er sich auf die Gentherapie und wurde 1996 an die Universität Freiburg als Gruppenleiter im Gentherapie-Programm berufen. Ab 2002 war Christof von Kalle gleichzeitig als Professor für Kinderheilkunde und Programmleiter für Molekulare und Gentherapie am Kinderkrankenhaus in Cincinnati, Ohio, in den USA tätig. 2005 folgte er einem Ruf der Universität Heidelberg auf eine Professur für Translationale Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Hier baute er das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) auf, eine gemeinsame Einrichtung des DKFZ und des Universitätsklinikums Heidelberg, und leitete es als Sprecher des Direktoriums über viele Jahre. Seit April 2018 übernahm Christof von Kalle zusätzlich die Position des Chief Research Officers am Sidra Institut für Frauen- und Kindergesundheit in Doha, Katar.

    Christof von Kalle ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Auf Berlin freut er sich nicht nur beruflich: „Berlin ist eine tolle Stadt, die ich gerne und oft besucht habe. Und jetzt hier ein bisschen heimisch zu werden ist etwas, auf das ich mich und wir uns auch als Familie sehr freuen.“

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    Ein Foto von Professor Dr. Christof von Kalle können Sie bei der BIH Pressestelle anfordern. Quelle: BIH/Stefan Zeitz.

    Ein Interview mit Christof von Kalle zu seinen Plänen für Berlin finden Sie unter www.bihealth.org.

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    Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)
    Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung | Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

    Kontakt
    Dr. Stefanie Seltmann
    Leiterin Kommunikation & Marketing
    +49 (0) 30 450 543019
    s.seltmann@bihealth.de


    More information:

    https://www.bihealth.org/de/aktuell/?L=0&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&am...


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    Christof von Kalle
    Quelle: BIH/Stefan Zeitz
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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements, Transfer of Science or Research
    German


     

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