Selbst wenn die von den Organismen produzierten Metabolismen selbst keine all zu hohe biologische Aktivität darstellen, sind sie doch von unschätzbarem Wert, weil sie gelegentlich neue Leitstrukturen darstellen, von denen sich eine ganze Reihe neuer Verbindungen ableiten lässt.
Von besonderem Interesse für die Suche nach diesen neuen Leitstrukturen sind Ökosysteme wie beispielsweise der tropische Regenwald, in dem eine Vielzahl bisher unbekannter Pflanzenmetabolite unter den vorherrschenden klimatischen Bedingungen gebildet werden. Aber auch Extremstandorte wie z.B. Vulkangebiete oder Permafrost stellen Habitate für sogenannte Extremophile dar, die wiederum im Rahmen ihres Stoffwechsels zum Teil exotische neue Verbindungen aufbauen.
Im Rahmen des vom Institut für Umweltforschung bearbeiteten Forschungsprojektes werden endophytische Pilze untersucht, die auf dem Baum Mappia foetida wachsen, der in Indien insbesondere in Kaschmir gefunden wird. Das Klima in Kaschmir zeichnet sich durch warme Sommer und zum Teil extrem kalte Winter aus.
Ziel des Vorhabens ist es, den Wirkstoff Camptothecin aus den isolierten Organismen zu gewinnen und seine Identität mit synthetisch zugänglichem Material zu vergleichen.
Camptothecin weist ein hohes Potential in der Krebstherapie auf, ist jedoch aufgrund des nur begrenzt zur Verfügung stehenden Pflanzenmaterials nicht in genügend großer Menge verfügbar. Ein biotechnologisches Verfahren basierend auf der Gewinnung von Camptothecin aus den endophytischen Pilzen würde eine wesentlich bessere Verfügbarkeit des Wirkstoffes ermöglichen.
In dem gemeinsamen Projekt werden einerseits die gut etablierten mikrobiologischen Verfahren zur Isolierung der Pilze an dem "Regional Research Laboratory, RRL in Jammu, Kaschmir" genutzt und andererseits die Spektroskopische Expertise am Institut für Umweltforschung in Dortmund.
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Kontakt:
INFu-Institut für Umweltforschung
Geschäftsführender Direktor
Univ.-Prof. Dr. Michael Spiteller
Telefon: (0231) 755-4080
Telefax: (0231) 755-4085
E-Mail: M.Spiteller@infu.uni-dortmund.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Research projects
German
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