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06/11/2019 20:33

MPI für Intelligente Systeme im Best Paper Award Siegerteam bei weltweit führender KI-Konferenz

Linda Behringer Public Relations
Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

    Forscher des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme, der ETH Zürich, und Google Brain Zürich erhalten die renommierte Auszeichnung auf der International Conference on Machine Learning (ICML).

    Long Beach, Kalifornien, 11. Juni 2019 – Das Organisationskomitee der International Conference on Machine Learning (ICML) gab heute Abend bekannt, dass der Best Paper Award 2019 an die Autoren der Publikation "Challenging Common Assumptions in the Unsupervised Learning of Disentangled Representations" geht. Die Forschungsarbeit ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme (MPI-IS), der ETH Zürich und Google Brain Zürich. Insgesamt 750 Beiträge wurden bei der diesjährigen ICML – einer der weltweit führenden Konferenzen im Bereich Machine Learning – angenommen. Best Paper Awards sind eine hohe Auszeichnung: sie werden nur denjenigen verliehen, deren Forschungsarbeit die größte Wirkung in dem jeweiligen Fachgebiet haben wird.

    „Diese Auszeichnung zeigt, dass europäische Wissenschaftler in der modernen KI-Forschung ganz vorne mitspielen", sagt Bernhard Schölkopf, Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen und einer der weltweit führenden Forscher im Bereich des Maschinellen Lernens.

    An dem Projekt gearbeitet haben Francesco Locatello, Doktorand sowohl am MPI-IS als auch an der ETH Zürich, Stefan Bauer, Forschungsgruppenleiter am MPI-IS, Gunnar Rätsch von der ETH Zürich, Bernhard Schölkopf sowie Sylvain Gelly, Mario Lucic und Olivier Bachem, alle drei Forscher bei Google Brain in Zürich.

    In Rahmen dieser Zusammenarbeit besuchte Francesco Locatello Google Research Zürich. Dort arbeitete er eng mit Olivier Bachem, einem Research Scientist im Google Brain-Team, zusammen, um Großversuche auf der Rechnerinfrastruktur von Google durchzuführen.

    „Es war eine großartige Gelegenheit, und wir hoffen, dass die weitere Zusammenarbeit genauso erfolgreich sein wird", sagt Locatello, der Erstautor der Publikation. „Die Zusammenarbeit mit Google und die Möglichkeit, die Infrastruktur für die Schulung von über 10.000 Modellen zu nutzen, war ein entscheidender Vorteil", fügt er hinzu. „Auf einem normalen Desktop hätte dies 2,5 Jahre kontinuierliche Rechenzeit erfordert."

    In ihrer Forschungsarbeit trainieren die Wissenschaftler einen Computer mit vielen tausenden Bildern. Ausgehend von diesem großen Datensatz zielen Deep Learning Ansätze darauf ab, Muster zu identifizieren. Ein Beispiel: die Forscher füttern den Computer mit vielen tausenden Farb- und Formbildern. Es werden ihm viereckige, herzförmige, kreisförmige und rechteckige Bauklötzchen in grün, rot, und blau gezeigt. Die verwendeten Bilder sind übrigens sehr simpel: sie haben nur wenige Pixel und sind zweidimensional.

    Stellen Sie sich einen Versuchsaufbau vor, bei dem ein Roboterarm zum Einsatz kommt. In einer Aufgabe soll er rote Würfel von einem Tisch hochheben. Mit ausreichend Versuchen und Daten kann ein neurales Netz für diese Aufgabe trainiert werden. Der Roboter scheitert aber, wenn der Forscher anstelle des roten Würfels plötzlich ein gelbes Dreieck hinlegt und ihn auffordert, dieses hochzuheben. Die Maschine kann ein neues Muster nicht als solches interpretieren. Sie kann nicht übertragen, was sie zuvor gelernt hat. „Das ist eines der Hauptprobleme in der KI“, sagt Bauer. „Wir wollen nicht jedes Mal ein neues Deep Net für jede neue Farbe und jede neue Form trainieren müssen.“

    Was für einen Menschen kinderleicht ist, ist für eine Maschine schwierig. Es fällt ihr schwer, zwischen den Formen zu generalisieren, zu verstehen, dass das eine ein Dreieck und das andere ein Kreis ist – nur basierend auf den Bildern. „Es fällt der Maschine, die Millionen Parameter scannt und daraus Muster erkennt, schwer, die Eigenschaften der Objekte auseinanderzuhalten (was Forscher disentangled representations nennen). Wenn ich jetzt der Maschine eine neue Form Blauklötzchen vorlege mit einer neuen Farbe, ist das System verwirrt. Wir möchten aber, dass das System selber zu dem Schluss kommt – ohne, dass ich es erneut trainieren muss.“ Doch Bauer und Locatello müssen die hohen Erwartungen an die Forschung auf den Boden der Realität zurückholen. „Der Traum, dass eine Maschine nur aus Bildern lernt, unüberwacht (unsupervised), ohne weitere Informationen – das geht nicht“. Es braucht also wieder den/die Informatiker*in, der/die die Datensätze mit zusätzlichen Informationen füttert. „Dass die Maschine ganz alleine zu einer Schlussfolgerung kommt, davon sind wir weit entfernt. Das Forschungsfeld Machine Learning steht hier erst am Anfang, ein weiter Weg liegt noch vor uns.“

    Über uns

    Am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme wollen wir die Prinzipien von Wahrnehmung, Handeln und Lernen in intelligenten Systemen verstehen.

    Unser Institut ist auf zwei Standorte verteilt, auf Stuttgart und Tübingen. Die Forschung am Standort Stuttgart umfasst Kleinrobotik, Selbstorganisation, haptische Wahrnehmung, bio-inspirierte Systeme, medizinische Robotik und physische Intelligenz. Der Tübinger Standort des Instituts konzentriert sich auf Maschinelles Lernen, Computer Vision und die Steuerung intelligenter Systeme.

    www.is.mpg.de

    Die Max-Planck-Gesellschaft ist Deutschlands erfolgreichste Forschungsorganisation – seit ihrer Gründung 1948 finden sich alleine 18 Nobelpreisträger und Nobelpreisträgerinnen in den Reihen ihrer Wissenschaftler. Damit ist sie auf Augenhöhe mit den besten und angesehen¬sten Forschungsinstitutionen und Universitäten der Welt.

    Derzeit gibt es 84 Max-Planck-Institute und Einrichtungen, die alle Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit betreiben. Max-Planck-Institute engagieren sich in Forschungsgebieten, die besonders innovativ sind, einen speziellen finanziellen oder zeitlichen Aufwand erfordern. Ihr Forschungsspektrum entwickelt sich dabei ständig weiter: Neue Institute werden gegründet oder bestehende Institute umgewidmet, um Antworten auf zukunftsträchtige wissenschaftliche Fragen zu finden. Diese ständige Erneuerung erhält der Max-Planck-Gesellschaft den Spielraum, auf neue wissenschaftliche Entwicklungen rasch reagieren zu können.

    www.mpg.de

    Pressekontakte:

    Linda Behringer
    Max Planck Institute for Intelligent Systems, Stuttgart
    T: +49 711 689 3552
    M: +49 151 2300 1111
    linda.behringer@is.mpg.de

    Valérie Callaghan
    Max Planck Institute for Intelligent Systems, Tübingen
    T: +49 7071 601 1832
    M: +49 151 1560 4276
    valerie.callaghan@tuebingen.mpg.de


    Original publication:

    https://arxiv.org/pdf/1811.12359.pdf


    More information:

    https://is.mpg.de/de/news/mpi-for-intelligent-systems-scientists-among-the-winni...


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    Von links nach rechts: Oliver Bachem, Sylvain Gelly und Mario Lučić von Google Brain und Francesco Locatello vom MPI-IS und der ETH Zürich
    Von links nach rechts: Oliver Bachem, Sylvain Gelly und Mario Lučić von Google Brain und Francesco ...
    MPI für Intelligente Systeme
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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Information technology, Mathematics
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Von links nach rechts: Oliver Bachem, Sylvain Gelly und Mario Lučić von Google Brain und Francesco Locatello vom MPI-IS und der ETH Zürich


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