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05/08/1998 00:00

Nichtinvasive Herzdiagnostik

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Fruehzeitige Erfassung von Herzrisikopatienten

    8th International Congress on Holter and Noninvasive Electrocardiology

    Vom 21.-23 Mai 1998 findet in Ulm der 8th International Congress on Holter and Noninvasive Electrocardiology der International Society for Holter and Noninvasive Electrocardiology (ISHNE) statt. Dazu werden ca. 600 Experten aus aller Welt erwartet. Als amtierender Praesident der ISHNE ist Professor Dr. Vinzenz Hombach, AErztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin II der Universitaet Ulm, auch Tagungspraesident. Parallel zu dem Kongress wird ein zweitaetiger Kursus der Langzeit-Elektrokardiographie fuer medizinisches Assistenzpersonal durchgefuehrt.

    Zentrales Anliegen der ISHNE ist die Erforschung und Weiterentwicklung nichtinvasiver diagnostischer Methoden wie der Elektrokardiographie oder der noch jungen Magnetokardiographie. Die ISHNE veranstaltet neben den auf nationaler Ebene jaehrlich stattfindenden Kongressen in 39 Mitgliedslaendern aller zwei Jahre uebergeordnete Weltkongresse, die jeweils eine Standortbestimmung der einschlaegigen Forschung vornehmen.

    Mehr als der Haelfte der Todesfaelle in den westlichen Industrielaendern liegen kardiovaskulaere Krankheiten zugrunde. Deren Erforschung spielt demzufolge medizinisch und zugleich volkswirtschaftlich und gesundheitspolitisch eine bedeutende Rolle. Die Schwerpunkte der Herz-Kreislauf-Forschung liegen in der Praevention, bei der Aufdeckung genetischer Zusammenhaenge und bei moeglichen therapeutischen Ansaetzen. Grosse Bedeutung hat im Hinblick auf die vorbeugenden Behandlungsmoeglichkeiten die fruehzeitige Erfassung von Risikopatienten. Dafuer stehen invasive und nichtinvasive Untersuchungsmethoden zur Verfuegung.

    Zu den invasiven Methoden gehoeren zum Beispiel die Herzkatheteruntersuchung oder die Untersuchung der elektrischen Eigenschaften des Herzens durch Stimulationskatheter, die in die Herzkammern gelegt werden. Problematisch sind der damit verbundene Aufwand, die Beschraenkung auf spezialisierte Zentren und das Risiko, das mit der Untersuchung selbst verbunden ist. Die Moeglichkeit zur Erfassung von Risikopatienten auf breiter Basis ist damit nur bedingt gegeben.

    Infolgedessen kommt den nichtinvasiven diagnostischen Methoden grosse Bedeutung zu. Dabei werden relevante Daten von der Koerperoberflaeche abgegriffen. Klassisches Beispiel hierfuer ist das Elektrokardiogramm (EKG). Die Entwicklung der Medizingeraetetechnik hat gerade auf dem Gebiet der nichtinvasiven Untersuchungstechniken eine explosive Entwicklung genommen. Aussagekraft und Bedeutung der nichtinvasiven Diagnostik wachsen stetig. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die staerkere Verbreitung dieser Methoden infolge ihrer vergleichsweise leichten Handhabbarkeit, die keine spezialisierten Zentren voraussetzt.

    Zu den zentralen Themen der Ulmer Tagung gehoert die Versorgung kardialer Hochrisikopatienten, die aufgrund ihrer Herzerkrankung der Gefahr eines ploetzlichen Herztodes ausgesetzt sind. Dieses kardiale Ereignis beruht zumeist auf einer irreversiblen Herzrhythmusstoerung, die dann aufgrund des Pumpversagens des Herzens zum Tode fuehrt. Die geschaetzte Zahl dieser Todesfaelle liegt in Deutschland um das Sechsfache ueber derjenigen der Verkehrstoten. Juengste Studien favorisieren die Therapie solcher Patienten mit einem internen Defibrillator (ICD), einem Geraet, das wie ein Schrittmacher eingesetzt werden kann. Wenn die Stoerung eintritt, wird der Herzrhythmus automatisch durch eine elektrische Schockabgabe im Herzen wieder stabilisiert. Nach derzeitigen Erkenntnissen (Prof. A. Moss, USA) scheint der Defibrillator der bisherigen Schutzmedikation mit rhythmusstabilisierenden Medikamenten ueberlegen zu sein. Allerdings kostet das Geraet ca. 40.000 DM.

    Daran knuepft eine Reihe Fragen an, zum Beispiel ob durch bessere Erfassung der Risikopatienten eine gezieltere Indikation fuer diese finanziell aufwendige Therapie gestellt werden kann, welche der zur Verfuegung stehenden nichtinvasiven Untersuchungsmethoden derzeit die sichersten Daten zur kardialen Risikoeinschaetzung liefert, inwieweit Weiterentwicklungen der nichtinvasiven Methoden neue Ansaetze zur Verbesserung der Therapiesteuerung bieten usw. Mit diesen Fragen wird sich der Kongress beschaeftigen. Daneben gibt es weitere wichtige Gebiete der kardiovaskulaeren Forschung, die in Ulm zur Verhandlung stehen, so zum Beispiel die Bedeutung des autonomen Nervensystems bei den kardialen Erkrankungen und die Standortbestimmung neuerer Methoden in der Diagnostik kardiovaskulaerer Erkrankungen. Zum thematischen Spektrum der Tagung gehoeren ferner klinisch orientierte State-of-the-Art-Sitzungen zu ausgewaehlten Krankheitsbildern.

    Naehere Auskuenfte zu dem Kongress gibt eine Pressekonferenz, die am Freitag, dem 22.5.1998, 12.00 Uhr im Hotel Maritim, Basteistrasse 40, 89073 Ulm, stattfindet.

    Weitere Informationen bei Dr. Hans Osterhues, Tel. 0731-50-24441 /-24481, Fax 0731-50-24475; E-mail: hans.osterhues@medizin.uni-ulm.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
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    German


     

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