Wissenschaftliches Fehlverhalten: Hauptausschuss beschließt Maßnahme gegen Wissenschaftler
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zieht erneut Konsequenzen aus wissenschaftlichem Fehlverhalten eines Antragstellers. Der Hauptausschuss der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland beschloss jetzt auf seiner Sitzung auf Empfehlung des Ausschusses zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens eine „schriftliche Rüge“ gegen einen Wissenschaftler.
Dieser hatte einen Förderantrag bei der DFG eingereicht, in dem im Rahmen der Begutachtung wörtliche Übernahmen aus Publikationen Dritter ohne korrekte Nennung der Quellen auffielen. In der Anhörung vor dem Ausschuss zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens hatte er die Verantwortung hierfür übernommen. Er habe vor Einreichung den Antragstext nicht mehr kontrolliert, obgleich dies als Antragsteller zu seinen Pflichten gehörte.
Der Ausschuss zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens bewertete dies als Plagiat und damit als ein wissenschaftliches Fehlverhalten gemäß der DFG-Verfahrensordnung zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten. Der Antragsteller habe zumindest grob fahrlässig gehandelt; er hätte seinen Antrag korrekt formulieren und auf Fremdzitate hinweisen müssen. Dies sei ein elementarer Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens. An dem Erfordernis korrekten Zitierens ändere sich auch nichts durch den Umstand, dass es sich bei den betroffenen Passagen um den „Stand der Forschung“ gehandelt habe.
Als geeignete und angemessene Maßnahme gemäß der Verfahrensordnung erachtete der Ausschuss zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens eine „schriftliche Rüge“ gegen den Wissenschaftler. Dem schloss sich der Hauptausschuss nun an.
Weiterführende Informationen
Medienkontakt:
Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2230, marco.finetti@dfg.de
Fachliche Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr. Kirsten Hüttemann, Wissenschaftliche Integrität, Tel. +49 228 885-2827, kirsten.huettemann@dfg.de
Ausführliche Informationen zum Thema „Gute wissenschaftliche Praxis“ unter:
www.dfg.de/gwp
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).