Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg haben weltweit erstmalig Majorana-Zustände an den Rändern von atomaren Eiseninseln auf supraleitendem Rhenium nachgewiesen. Majorana-Teilchen sind exotische Quasiteilchen und gelten als vielversprechende Bausteine für zukünftige Quantencomputer. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal „Science Advances“ präsentiert.
Die Entwicklung von Quantencomputern ist weltweit das große Ziel industrieller und universitärer Forschungsanstrengungen. Das Hauptproblem bei der Realisierung eines Quantencomputers stellt die Sensitivität von Quantenzuständen gegenüber äußeren Störeinflüssen dar. Majorana-Teilchen erwecken seit einigen Jahren große Hoffnung für die Zukunft von Quantencomputern, da sie unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen sind.
Die Hamburger Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Roland Wiesendanger hatte bereits im vergangenen Jahr Majorana-Zustände an den Enden von magnetischen Ketten aus einzelnen Eisenatomen auf einem supraleitenden Rhenium-Kristall beobachtet. Dem gleichen Team ist nun die direkte Beobachtung von Majorana-Zuständen an den Rändern von Eiseninseln – die nur eine Atomlage hoch sind – auf Rhenium gelungen. Dabei wurde die Entstehung eines exotischen supraleitenden Zustands als Voraussetzung für die Ausbildung von Majorana-Zuständen beobachtet. Die experimentellen Resultate konnten durch eine gleichzeitig durchgeführte theoretische Studie von Forscherinnen und Forschern aus Hamburg und Chicago erklärt und interpretiert werden.
Die Kopplung von Majorana-Randzuständen auf atomaren Inseln und Majorana-Endzuständen in Atomketten kann dazu genutzt werden, elementare Bausteine für Speicher- und Logik-Operationen als Basis eines Quantencomputers zu realisieren. Die Demonstration grundlegender Rechenoperationen basierend auf Majorana-Zuständen ist nun das nächste große Ziel der Hamburger Forscherinnen und Forscher auf dem Weg zu einem störungsunempfindlichen Quantencomputer.
Prof. Dr. Roland Wiesendanger
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Fachbereich Physik
Tel.: +49 40 42838-5244
E-Mail: wiesendanger@physnet.uni-hamburg.de
Heiko Fuchs
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Dekanat, Wissenschaftsredaktion
Tel.: +49 40 42838-7193
E-Mail: heiko.fuchs@uni-hamburg.de
A. Palacio-Morales, E. Mascot, S. Cocklin, H. Kim, S. Rachel, D. K. Morr, and R. Wiesendanger, Atomic-scale interface engineering of Majorana edge modes in a 2D magnet-superconductor hybrid system, Science Advances 5, eaav6600 (2019).
Illustration einer atomar hohen Eiseninsel (gelb) auf einem supraleitenden Rhenium-Kristall mit eine ...
UHH/MIN/Kim/Wiesendanger
None
Criteria of this press release:
Journalists
Physics / astronomy
transregional, national
Research results
German
Illustration einer atomar hohen Eiseninsel (gelb) auf einem supraleitenden Rhenium-Kristall mit eine ...
UHH/MIN/Kim/Wiesendanger
None
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).