idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/24/2019 14:00

Neuer Skandal: Stillen ist normal – Stillfreundliche Kommunikation betont Normalität und Wahlfreiheit

Dr. Katharina Reiss Geschäftsstelle
Netzwerk Gesund ins Leben

    Bonn, 24. Juli 2019. Stillen ist alltäglich! Eine Frau stillt! Solche Aussagen machen (noch) keine Schlagzeilen. Stattdessen wird Stillen oft als Skandalthema behandelt. Etwas Alltägliches wird polarisiert, sexualisiert und besonders in den sozialen Medien ideologisch verhandelt. Für ein stillfreundliches Klima braucht es verantwortungsvolle Kommunikation, die Müttern den Rücken stärkt.

    Stillen ist in der öffentlichen Wahrnehmung alles andere als Normalität. Was gezeigt und geschrieben wird, hat wenig mit der Lebenswirklichkeit von Müttern zu tun, sondern bewegt sich zwischen Glorifizierung und Skandalisierung, wie eine Medienanalyse im Rahmen des Forschungsvorhabens Becoming Breastfeeding Friendly (BBF) zeigt. Bei Frauen entstehe so das Gefühl, dass sie es „nicht richtig“ machen können. Sie erfahren Kritik und Stigma, ob sie stillen oder nicht, berichtete die Journalistin Nora Imlau beim Kongress „Wie stillfreundlich ist Deutschland?“. Diese Kommunikationsfalle dürfe Stillförderung nicht verstärken. Eine Stigmatisierung von Frauen, die nicht stillen können oder wollen, treffe zudem oft die Schwächsten der Gesellschaft, betonte Prof. Dr. Matthias Hastall, Experte zur Gesundheitskommunikation von der TU Dortmund.

    Warum sich Frauen für oder gegen das Stillen entscheiden, hat vielfältige Gründe. Für eine stillfreundliche Kommunikation und adressatengerechte Unterstützung ist wichtig, die Zielgruppen und ihre tatsächlichen Motive und Werte zu kennen. Imlau und Hastall empfehlen Stillen mit positiven Emotionen zu verknüpfen und es als etwas Natürliches und Alltägliches zu zeigen, mit Ammenmärchen aufzuräumen und die individuelle Wahlfreiheit zu betonen.

    Um Stillen in der öffentlichen Wahrnehmung als alltägliches Thema zu setzen, wird evidenzbasierte Kommunikation gebraucht. Becoming Breastfeeding Friendly empfiehlt eine gemeinsame Kommunikationsstrategie für die Stillförderung, um die gesellschaftliche Akzeptanz des Stillens zu steigern sowie das Wissen übers Stillen und passende Unterstützungsangebote zur Förderung der Stillmotivation zu verbessern – vor allem bei Frauen, die seltener und kürzer stillen.

    Das Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly (http://www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly) wird seit 2017 im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom Netzwerk Gesund ins Leben und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Universität Yale durchgeführt.

    Abdruck honorarfrei. Belegexemplar erbeten.

    Weitere Informationen:
    BBF-Ergebnisse und Empfehlungen unter: http://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/material-31072.html
    Den Vortrag von Imlau/Hastall von der Fachkonferenz „Wie stillfreundlich ist Deutschland?“, die am 05.06.2019 in Berlin stattfand, gibt es – wie alle andere Vorträge – online als Video und die Präsentation als Download: http://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/wie-stillfreundlich-ist-deutschland-31316....

    Über Gesund ins Leben:
    Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden, die sich mit jungen Familien befassen. Das Ziel ist, Eltern einheitliche Botschaften zur Ernährung und Bewegung zu vermitteln, damit sie und ihre Kinder gesund leben und aufwachsen. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“. Weitere Informationen unter: http://www.gesund-ins-leben.de

    Kontakt:
    Dr. Katharina Reiss
    Netzwerk Gesund ins Leben
    ________________________________________________
    Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
    in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
    Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn
    Telefon: +49 (0) 228 6845-5169
    E-Mail: Katharina.Reiss@ble.de
    Internet: http://www.gesund-ins-leben.de http://www.bzfe.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).