Neuwied / Mainz. Am 8. November wird der HUMAN ROOTS AWARD zum dritten Mal vom Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution MONREPOS, einer Einrichtung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (RGZM), Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, verliehen. Diesjähriger Preisträger ist Prof. Dr. Robin Dunbar, Evolutionspsychologe an der Universität Oxford. Die MONREPOS-Jury begründet die Wahl Dunbars mit seinen herausragenden Leistungen für das Verständnis menschlicher Sozialität. Dunbar ist Autor zahlreicher Fachartikel und populärwissenschaftlicher Bücher.
Neben vielen anderen grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten, zählt Dunbars herausragende Erkenntnis, dass dem menschlichen Gehirn im Unterhalten von stabilen Sozialkontakten kognitive Grenzen gesetzt sind. So unterhält jeder Mensch durchschnittlich etwa 150 stabile Beziehungen zu seinen Mitmenschen – diese Zahl ist als »Dunbar-Zahl« bekannt. Das ist weit mehr als dem sozialen Umfeld anderer Wirbeltiere entsprechend, doch resultieren womöglich viele Gesellschafts-immanente Probleme in großen komplex strukturieren Gesellschaften aus dieser Begrenzung unserer sozialen Kapazitäten.
Der HUMAN ROOTS AWARD ehrt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen für ihre Beiträge zum Verständnis der menschlichen Verhaltensevolution. Der Preis wird seit 2017 von MONREPOS ausgelobt und verstehe sich mittlerweile als »kleiner Nobel-Preis« der Archäologie und der Verhaltensevolution des Menschen, erklärt Professorin Sabine Gaudzinski-Windheuser, Leiterin von MONREPOS. Der internationale Forschungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und steht für die Förderung des interdisziplinären wissenschaftlichen Dialogs. Er bemüht sich um einen Brückenschlag zwischen der »Archäologie der Menschwerdung« und anderen Wissenschaften, um die archäologische Sichtweise auf die »Menschwerdung« mit der humanistischen Agenda des »Menschseins« zu verknüpfen. Denn nur so lässt sich das »Menschbleiben« für unsere Zukunft nachhaltig gestalten, wie die siebenköpfige von Wissenschaftlern besetzte Preisjury betont.
Nach dem Tod von Irenäus Eibl-Eibesfeldt, einem der Gründerväter der Humanethologie und Schirmherr des ersten HUMAN ROOTS AWARD, obliegt seit 2018 dem Oxforder Evolutionsbiologen Richard Dawkins die Schirmherrschaft. Dawkins war erster Preisträger im Jahr 2017; 2018 wurde Steven Pinker von der Harvard Universität (USA), Experimentalpsychologe, Kognitionswissenschaftler und Linguist, mit dem HUMAN ROOTS AWARD geehrt.
Kontakt
Dr. Lutz Kindler (MONREPOS, Koordinator und Mitglied der Preis-Jury)
Tel.: +49 (0) 2631 9772 242 | Mail: kindler@rgzm.de
Christina Nitzsche M.A. (Pressestelle des RGZM)
Tel.: +49 (0) 6131 9124 179 | Mail: nitzsche@rgzm.de
Pressemappe
Die Pressemappe samt Pressemitteilung und Pressefoto auf Deutsch und Englisch können Sie sich in unserer Cloud herunterladen:
https://cloud.rgzm.de/index.php/s/ONdMjXb4GvMhIEE
MONREPOS Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution
MONREPOS ist Museum und Forschung zugleich. Als Außenstelle des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, des Leibniz-Forschungsinstituts für Archäologie, wird in Schloss Monrepos bei Neuwied seit über 30 Jahren geforscht. Das Forschungszentrum und Museum ist eng mit dem Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie am Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verbunden.
Unser Forschungsinhalt ist das millionenschwere Erbe, das wir in uns tragen. Denn über mehr als 2,5 Mio. Jahre hat sich unser menschliches Verhalten entwickelt. Diese frühe Menschheitsgeschichte umfasst den längsten und zugleich prägendste Abschnitt unserer Verhaltensevolution, deren Erforschung sich MONREPOS verschreiben hat. Unsere Archäologie lebt vom Miteinander, vom Fragen, Anstoßen, Diskutieren. Nicht zuletzt von der Kritik und von Toleranz. Sie braucht Neugierige, Kreative und Mutige - ob in Wissenschaft, Ehrenamt, Presse oder als Besucher. MONREPOS versteht sich als Plattform all derer, die verstehen möchten, woher der Mensch kommt und was ihn eint.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) | Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
Das RGZM ist ein international tätiges Forschungsinstitut und Museum für Archäologie mit drei Standorten in Rheinland-Pfalz (Mainz, Mayen, Neuwied). Seit Gründung im Jahre 1852 widmet es sich dem materiellen Erbe der Menschheit vom Pleistozän bis zum Mittelalter mit dem Ziel, menschliches Verhalten, Handeln und Denken sowie Entwicklung und Transformation von Gesellschaften zu verstehen. Die Konzentration von verschiedensten Expertisen – darunter Archäologie, Naturwissenschaften, Restaurierung und IT – innerhalb des Instituts ermöglicht es, menschliche Hinterlassenschaften aus unterschiedlichen Perspektiven über einen Zeitraum von 2,6 Millionen Jahren zu untersuchen. Als eines von acht Leibniz-Forschungsmuseen vermittelt es seine Forschungsergebnisse an die Wissenschaftswelt und die breite Öffentlichkeit. Hierzu dienen Dauer- und Sonderausstellungen, Publikationen sowie diverse Veranstaltungen. Der hauseigene Verlag gibt drei Fachzeitschriften und zahlreiche wissenschaftliche Monografien heraus.
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Robin Dunbar ist dritter Preisträger des HUMAN ROOTS AWARD. Dieser wird jährlich für herausragende F ...
Andre Camara
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences, History / archaeology, Psychology, Social studies
transregional, national
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German
Robin Dunbar ist dritter Preisträger des HUMAN ROOTS AWARD. Dieser wird jährlich für herausragende F ...
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