idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/12/2003 13:11

TECHNOMER 2003: So werden Nadelspitzen nach der Injektion geschützt

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    So werden Nadelspitzen nach der Injektion geschützt
    Neues Sicherheitssystem für medizinische Spritzen soll tödliche Infektionen nahezu ausschließen - Prototypen werden derzeit getestet

    Mindestens 15 Milliarden Spritzen kommen weltweit jährlich zum Einsatz - egal ob in der Klinik, in der Ambulanz oder im Labor. Doch gerade in stressigen Situationen wird mit diesem gefährlichen Instrument nachlässig umgegangen. Nicht nur bei Laboranten, Pflegepersonal und Ärzten kann es zu Verletzungen kommen. Auch beim Reinigungspersonal ist das Verletzungsrisiko bei der Entsorgung von in Müllsäcken befindlichen Spritzen allgegenwärtig. Und gerade bei Verletzungen mit gebrauchten Spritzen ist die Infektionsgefahr besonders hoch. Infektionen wie Aids, Hepatitis A, B und C können sogar zu Erkrankungen mit Todesfolge führen. Nach Untersuchungen der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrt sind Arbeitsunfälle mit vermutetem HIV-Kontakt zu 75 Prozent auf Kanülen-Stichverletzungen zurückzuführen.

    Vor diesem Hintergrund entwickelten Kunststoffexperten der Technischen Universität Chemnitz, der Firma Fischer & Partner Mönchengladbach sowie der Firma KMT Treuen ein unterdessen patentiertes Schutzsystem, das nun einen sehr wirksamen Schutz vor Verletzungen durch gebrauchte Spritzen bietet. Erstmals wird die neue Lösung vom 13. bis zum 15. November 2003 auf der Internationalen Fachtagung TECHNOMER an der Chemnitzer Universität etwa 300 Gästen vorgestellt. Das Projekt wird seit Anfang 2003 bis Ende 2004 im Rahmen des Förderprogrammes "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" (PRO INNO) vom Bundeswirtschaftsministerium und der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert.

    Das Funktionsprinzip des Sicherheitssystems für Spritzen beruht darauf, dass nach der Injektion durch das Aufsetzen des Tupfers auf die Injektionsstelle zwei von der Spritze weg stehende, etwa zwei Zentimeter lange "Kunststoffarme" erfasst werden. Beim Zurückziehen der Spritze wird der bewegliche, zylinderförmige Teil des Schutzsystems über die Nadelspitze geführt, wo es automatisch verrastet. Die Nadelspitze ist so geschützt. Versehentliche Verletzungen und damit einhergehende tödliche Infektionen werden drastisch reduziert bzw. nahezu ausgeschlossen. Dieses System verhindert auch automatisch eine bewusste oder unbewusste Mehrfachverwendung der Spritze. Die Anwendung der mit dem neuen Sicherungssystem ausgerüsteten Spritze ist denkbar einfach und bedarf keiner Schulung des medizinischen Personals.

    In den kommenden Monaten widmen sich die Forschungspartner Fragen der Großserienfertigung des neuen Sicherheitssystems, führen umfangreiche Tests durch und beschäftigen sich mit Fragen der Markteinführung.

    Weitere Informationen: TU Chemnitz, Professur für Kunststoffverarbeitungstechnik, Prof. Dr. Günter Mennig, Dipl.-Ing. Ines Kühnert, Dipl.-Ing. Rene Brunotte, Telefon (03 71) 5 31 - 24 34, - 80 72, E-Mail kunststofftechnik@mb.tu-chemnitz.de


    Images

    Rene Brunotte von der Professur Kunststoffverarbeitungstechnik der TU Chemnitz präsentiert das neue Sicherheitssystem, das einfach auf die Spritze gesteckt wird. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold
    Rene Brunotte von der Professur Kunststoffverarbeitungstechnik der TU Chemnitz präsentiert das neue ...

    None

    Nach derInjektion sorgt der so genannte Spritzenprotektor dafür, dass die Nadelspitze im Kunststoffzylinder verschwindet und damit keine Verletzungsgefahr mehr besteht. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold
    Nach derInjektion sorgt der so genannte Spritzenprotektor dafür, dass die Nadelspitze im Kunststoffz ...

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Economics / business administration, Materials sciences, Mechanical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Rene Brunotte von der Professur Kunststoffverarbeitungstechnik der TU Chemnitz präsentiert das neue Sicherheitssystem, das einfach auf die Spritze gesteckt wird. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold


    For download

    x

    Nach derInjektion sorgt der so genannte Spritzenprotektor dafür, dass die Nadelspitze im Kunststoffzylinder verschwindet und damit keine Verletzungsgefahr mehr besteht. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).