Pille und Kondom sind nach wie vor die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland. Das zeigen erste Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2018. Demnach benennen 47 Prozent der erwachsenen, sexuell aktiven Frauen und Männer die Pille als Verhütungsmethode, 46 Prozent nutzen das Kondom. Während die Kondomnutzung deutlich angestiegen ist, geht die Verhütung mit einem hormonellen Kontrazeptivum erkennbar zurück. Diese Entwicklung ist besonders ausgeprägt in der jungen Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.
Anlässlich des Weltverhütungstags am 26. September 2019 veröffentlicht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erste Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2018. Demnach sind Pille und Kondom nach wie vor die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland. 47 Prozent der erwachsenen, sexuell aktiven Frauen und Männer benennen die Pille als Verhütungsmethode, 46 Prozent nutzen das Kondom.
Im Vergleich zur vorhergehenden Studie aus dem Jahr 2011 gibt es mit 9 Prozent-punkten einen deutlichen Anstieg bei der Kondomnutzung. Die Verhütung mit einem hormonellen Kontrazeptivum geht im gleichen Zeitraum um 6 Prozentpunkte zurück. Diese Entwicklung ist besonders ausgeprägt in der jungen Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Bei ihnen ist der Anteil der Pillennutzenden innerhalb der vergangenen sieben Jahre um 16 Prozentpunkte gesunken (von 72 auf 56 Prozent).
Was den persönlichen Kenntnisstand betrifft, so halten sich 63 Prozent der 18- bis 49-jährigen Befragten für „sehr gut“ über das von ihnen verwendete Verhütungsmittel informiert. Im Jahr 2011 lag ihr Anteil noch bei 55 Prozent. Eine wichtige Aufgabe in der Verhütungsberatung übernehmen Frauenärztinnen und Frauenärzte. 80 Prozent der befragten Frauen benennen sie als wichtigste Informationsquelle für ihre angewendete Verhütungsmethode. Männer beziehen ihre Informationen zu 40 Prozent aus dem Internet und folgen zu ebenfalls 40 Prozent Ratschlägen von Familienangehörigen, Freunden oder greifen zu 38 Prozent auf das erworbene Wissen aus Schulzeiten zurück.
Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Frauen und Männer fühlen sich heute zunehmend besser über Verhütungsmethoden informiert. Das ist eine ausgesprochen positive Entwicklung. Die BZgA trägt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags dazu bei, Menschen zu befähigen, sichere Entscheidungen zu persönlichen Fragen der Sexualität und Familienplanung treffen zu können. Mit unseren interessen-unabhängigen, wissenschaftlich gesicherten Angeboten zu Verhütungsmitteln und Verhütungsmethoden unterstützen wir sie sowie Multiplikatoren im Gesundheitssystem in Arztpraxen und Beratungsstellen über zielgruppengerechte Informationskanäle und Medien.“
Wie die aktuellen Studiendaten zeigen, erfolgt häufig eine Doppelnutzung von Pille und Kondom. Den Befragten ist dabei der Sicherheitsaspekt äußerst wichtig, auch als Schutz
vor sexuell übertragbaren Infektionen. Frauen und Männer, die in der Verhütung alleine auf die Pille setzen, begründen dies mit der Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft. Befragte, die ausschließlich das Kondom nutzen, begründen ihre Wahl – außer mit Sicherheitsaspekten – unter anderem damit, dass sie wenige Nebenwirkungen erwarten.
Die aktuellen Studienergebnissen zeigen insgesamt eine eher kritische Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden. Mit 48 Prozent stimmt fast die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass Verhütung mit Hormonen „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“ hat. Nur 33 Prozent finden, dass die Pille auch für sehr junge Mädchen geeignet ist. 55 Prozent lehnen die Aussage ab, man könne die Pille über Jahre hinweg unbedenklich anwenden. Je jünger die Altersgruppe, desto höher ist der Anteil derjenigen mit einer pillenkritischen Einstellung.
Die repräsentative Wiederholungsbefragung „Verhütungsverhalten Erwachsener 2018“ wurde im Dezember 2018 durchgeführt. 992 sexuell aktive Frauen und Männer im Alter von 18 bis 49 Jahren haben an der Studie teilgenommen.
Erste Studienergebnisse stehen zum Download unter:
http://www.forschung.sexualaufklaerung.de/verhuetung/verhuetungsverhalten-2018
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat nach dem Schwangerschafts-konfliktgesetz die Aufgabe, Frauen und Männern unabhängige und qualitätsgesicherte Informationen zu allen Themen der Sexualaufklärung und Familienplanung zur Verfügung zu stellen. Hierfür hat sie mit http://www.familienplanung.de ein entsprechendes Online-Angebot entwickelt.
Weitere Informationen unter:
http://www.familienplanung.de/verhuetung
Informationsmaterialien zum Thema stehen unter:
http://www.bzga.de/infomaterialien/familienplanung/verhuetung
Bestellung der kostenlosen BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: http://www.bzga.de/infomaterialien
Fax: 0221/8992257
E-Mail: order@bzga.de
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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