Das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, fördert mit insgesamt 1,8 Millionen Euro zwei Konsortien aus Hochschulen, Städten, der Fraunhofer-Gesellschaft und Unternehmen der Informationstechnik. Entstehen sollen Blockchain-Reallabors, die als Kooperation zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft diese besondere Technik des sicheren Datenaustauschs entwickeln, erproben und zur Nutzungsreife führen will. Die Westfälische Hochschule ist unter der Leitung von Prof. Norbert Pohlmann über das Institut für Internetsicherheit an beiden Projekten beteiligt mit insgesamt rund 430.000 Euro an Fördermitteln.
Gelsenkirchen/Düsseldorf. Die Westfälische Hochschule beteiligt sich unter der Leitung von Prof. Norbert Pohlmann vom Institut für Internetsicherheit an zwei aufeinander aufbauenden nordrhein-westfälischen Projekten des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Ziel ist, einen sicheren und damit verlässlichen Datenaustausch zwischen Behörden, Betrieben sowie Bürgerinnen und Bürgern mithilfe der Blockchain-Technologie aufzubauen. Das Besondere an dieser Technik ist, dass Daten nicht zentral und damit angreifbar gespeichert werden, sondern auf mehrere Rechner und Server verteilt werden und ihre Richtigkeit nur bestätigt wird, wenn sich alle beteiligten Maschinen einstimmig dafür aussprechen. „Die dezentrale Verarbeitung führt dazu, dass die aufgezeichneten Daten extrem sicher und vertrauenswürdig sind, da eine nachträgliche Änderung technisch so gut wie unmöglich ist“, erläutert Pohlmann, dessen Institut für Internetsicherheit (IfIS) bereits Erfahrung mit der Blockchain-Technologie hat. Das Ifis steuert den beiden Entwicklungsgruppen aus Hochschulen, Behörden und Unternehmen der Informationstechnik neben Methoden der Blockchain-Technik konkrete Anwendungen zum sicheren Umgang mit Zeugnissen, Qualifikations- und Leistungsnachweisen bei, die in der Hochschule zum Teil zentral, zum Teil dezentral ausgestellt werden und duch Blockchain-Sicherheit digital zur Verfügung gestellt werden können. Studierende und Absolventen können ihre Nachweise dadurch elektronisch führen, ohne Studienbescheinigungen oder Zeugnisse kopieren und beglaubigen lassen zu müssen.
Neben der Westfälischen Hochschule (sowie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule und der Fachhochschule in Aachen sowie der Ruhr-Universität in Bochum) sind die Städte Gelsenkirchen und Aachen als „Nutzer“ beteiligt und vertreten die Seite der Behörden. Sie wollen in einer digitalisierten Welt über Blockchains im Verbund mit den kommunalen Rechenzentren beispielsweise das Nachweis- und Bescheinigungsmanagement zwischen der Kommunalverwaltung und Betrieben vereinfachen. Für Bürgerinnen und Bürger geht es um Bewohnerparkausweise, Einwohnermeldebescheinigungen oder Führerscheine. Antragsteller können dank der Blockchain-Technik sicher sein, dass die Dokumente echt sind und nachträglich nicht geändert werden können. Neben dem einfacheren digitalen Zugriff für beide Seiten sollen zugleich Transaktionskosten auf dem Papierweg für Behörden, Firmen und Bürger gesenkt werden. Aus dem „Reallabor“ soll bereits im kommenden Jahr Verwaltungswirklichkeit werden.
Prof. Norbert Pohlmann
NRW-Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (l.) überreichte einen der Förderbescheide für die „B ...
Foto: MWIDE NRW/R. Sondermann, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
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Information technology
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NRW-Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (l.) überreichte einen der Förderbescheide für die „B ...
Foto: MWIDE NRW/R. Sondermann, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
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