Heute beginnt am Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin eine Vorlesungsreihe mit und über Philosophen aus dem sogenannten „globalen Süden“, u.a. mit Prof. Felwine Sarr am 11.12.
Reflections on Epistemic Decolonization – Claudia Derichs, 26.09.2019 +++ Knowledge Circulations and Connections in a Disordered World – Seteney Shami, 31.10.2019 +++ The Purva-Paksha of the Indian Modern – Rakesh Pandey, 28.11.2019 +++ Rethinking the Humanities from Africa: Ecologies of Knowledge – Felwine Sarr, 11.12.2019 +++ Thoughts on Research on, for, with, in, and of Africa – Saleem Badat, 30.01.2020 +++ Revisiting the ‘Third World Approach to International Law’ (TWAIL) – Nahed Samour, 27.02.2020
Über intellektuelle Kultur und theoretische Denkansätze aus dem „globalen Süden“ ist über eingeweihte Kreise hinaus wenig bekannt. Universitäre Lehre der Philosophie blickt selten über Europa hinaus – und große Denker aus ökonomisch und politisch marginalisierten Ländern bleiben damit unter dem Radar. Um dem entgegenzuwirken, hat sich eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftler*innen aus dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO), der Freien Universität Berlin (FU) und der Humboldt Universität zu Berlin (HU) zusammengefunden. Sie möchte Denker*innen aus dem „globalen Süden“ zu Wort kommen lassen – entweder persönlich oder durch Wissenschaftler*innen, die sich mit ihren Theorien auseinandersetzen.
Am Leibniz-Zentrum Moderner Orient beginnt am Donnerstag, den 26. September 2019 das Kolloquium für das Wintersemester 2019/20 unter dem Titel „Thinking and Re-thinking the World in the Decolonial Era: Thinkers and Theorizing from the Global South“. Verschiedene Wissenschaftler*innen aus Indien, dem Nahen Osten, Afrika und Deutschland sind hierzu eingeladen. Genauso möchte die Vortragsreihe das Engagement deutlich machen, das von vielen dieser Denker*innen verfolgt wird, um Süd-Süd- oder Nord-Süd-Beziehungen zu pflegen und eurozentrische Dominanz zu überwinden.
Besonders hervorzuheben ist dabei der Vortrag von Prof. Dr. Felwine Sarr am Mittwoch, den 11. Dezember 2019 um 18 Uhr im Ethnologischen Museum (Lansstr. 8, 14195 Berlin). Sarr ist Professor für Ökonomie an der Gaston-Berger-Universität in Saint Louis in Senegal. Er wurde vom französischen Präsidenten Macron beauftragt, einen Bericht anzufertigen, zur möglichen Rückgabe entwendeter Artefakte während der Kolonialzeit. Zusammen mit Bénédicte Savoy schrieb er dazu 2018 „The Restitution of African Cultural Heritage.Toward a New Relational Ethics”. Beide plädieren für eine dauerhafte Rückgabe der Artefakte. Ihr Bericht bezieht sich dabei nicht nur auf Frankreich, sondern nimmt auch explizit das Berliner Humboldt Forum in den Blick. Dieses kritisieren sie stark für ihren Umgang mit der Thematik.
Der Vortrag von Felwine Sarr ist der erste einer weiteren Reihe, der „Annual Berlin Southern Theory Lectures“, die das ZMO gemeinsam mit dem Institut für Sozial- und Kulturanthropologie an der FU organisiert. Geplant ist zukünftig die jährliche Einladung eines großen Denkers bzw. einer großen Denkerin aus dem „globalen Süden“.
Eine Übersicht aller Vorträge ist hier zu finden: https://www.zmo.de/veranstaltungen/2019/Colloquium/ZMO_Koll_201920_A1_final.pdf
Interviewanfragen richten Sie bitte an lena.herzog@zmo.de
Prof. Dr. Kai Kresse, kai.kresse@zmo.de
https://restitutionreport2018.com/sarr_savoy_en.pdf
https://www.zmo.de/veranstaltungen/2019/Colloquium/ZMO_Koll_201920_A1_final.pdf
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Law, Philosophy / ethics, Social studies
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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